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Interview
26.07.2011

Kriminalexperte: „Es gibt kein Idealprofil für einen Massenmörder“

Anders Behring Breivik ist für den Tod von 76 Menschen verantwortlich.
2 Bilder
Anders Behring Breivik ist für den Tod von 76 Menschen verantwortlich.
Foto: dpa

Der renommierte Düsseldorfer Kriminologe Stephan Harbort erklärt im Interview die Chancen, „tickende Zeitbomben“ wie den norwegischen Attentäter Anders Breivik zu entschärfen.

Der Düsseldorfer Kriminalist und Autor („Das Serienmörder-Prinzip“) Stephan Harbort gilt als einer der renommiertesten Experten für Mehrfachmorde. Der Kriminalhauptkommissar führte Interviews mit über 60 Serienmördern und verfasste eine Studie über deutsche Serienmorde von 1945 bis 2000 sowie weitere Werke zum Thema.

In erstaunlich kurzer Zeit wurde erstaunlich viel über Anders Behring Breivik bekannt. Entspricht der Täter Ihrem Bild von einem Psychopathen?

Harbort: Psychopathen zeichnen sich dadurch aus, dass sie Wert- und Moralvorstellungen anderer Menschen rigoros negieren und die Umwelt in ihrem Sinne manipulieren. Ein weiteres grundsätzliches Merkmal ist Egomanie, gepaart mit pathologischer Egozentrik. Nach allem, was man weiß, treffen diese Eigenschaften auf den Attentäter zu.

Eine Ihrer Kerntheorien lautet: Ein typisches Persönlichkeitsprofil für Serienmörder gibt es nicht. Könnte das nicht auch für Massenmörder wie Behring Breivik gelten?

Harbort: Mir ist kein Tätertyp bekannt, den man so präzise charakterisieren kann, dass man sein Profil exakt auf einen späteren Täter übertragen könnte. Das sind eher heterogene Persönlichkeiten. Es gibt kein Idealprofil, aber oft größere Schnittmengen bei manchen Eigenschaften.

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Sie sind mit Ihrem 7-Phasen-Modell bekannt geworden, das die Schritte beschreibt, in denen sich aus einem unauffälligen Menschen ein Mehrfachtäter entwickelt. Ist dieses Modell – zumindest in Teilen – auf den Attentäter übertragbar?

Harbort: Das sehe ich so. Was mit Breivik passiert ist, vollzog sich über Jahre in verschiedenen Phasen. Auffällig ist das enorme Durchhaltevermögen des Täters, mit dem er seine fixe Idee zunehmend fanatisch verfolgt hat. Da hat jemand in einem selbst geschaffenen Haus gelebt. Diese Idealwelt dürfte ihn, der ja wahrscheinlich nur wenig freundschaftliche Kontakte hatte, emotional und sozial stabilisiert haben.

Nicht nur in Deutschland werden jetzt wieder Rufe laut, das Internet gezielt zu beobachten, um Ereignisse wie in Oslo zu verhindern. Der Chef der Gewerkschaft der Polizei hat vorgeschlagen, Menschen mit wirrem Gedankengut zu speichern. Ist das der richtige Weg?

Harbort: Ich halt nichts von einer Verteufelung des Internets. Doch es hat naturgemäß auch seine dunklen Seiten. Und diesen Gefahren darf man nicht blauäugig gegenüberstehen. Da sollten auch die Ermittlungsbehörden wachsam bleiben. Doch alleine werden sie nicht allzu viel ausrichten können. Gefragt ist eine fast vergessene gesellschaftliche Tugend: die soziale Selbstkontrolle – auch im Internet. Wir brauchen ein Forum, auf dem Betreiber eines Blogs, aber auch die Nutzer Hinweise geben können, wenn Blogger auffällig werden, sich immer weiter radikalisieren.

Wie steht es mit dem Thema Vorratsdatenspeicherung?

Harbort: Wenn wir an professioneller Strafverfolgung interessiert sind, dann brauchen wir die Vorratsdatenspeicherung. Natürlich muss es dafür einen klar umrissenen rechtlichen Rahmen geben, wie zum Beispiel die Einzelfallprüfung durch einen Richter. Ich bin mir aber sicher, dass die Speicherung wieder kommen wird.

Wie kann man Ihrer Ansicht nach „tickende Zeitbomben“ wie Behring Breivik in Zukunft rechtzeitig entschärfen und gleichzeitig eine Balance zwischen dem Sicherheitsbedürfnis der Bevölkerung und dem Ziel einer möglichst offenen Gesellschaft halten?

Harbort: Genau das ist die Königsfrage. Doch es geht letztlich auch darum, ob der Staat verstärkt in die Familien eingreifen möchte. Eigentlich hat er dort natürlich nichts zu suchen, andererseits jedoch sind die Dinge, die dort passieren, oft ursächlich für schreckliche Ereignisse wie jetzt in Oslo. So gesehen brauchen wir in Zukunft mehr staatliche Eingriffsrechte in die Familien, sofern bestimmte Verhaltensauffälligkeiten zu beobachten sind. Allerdings würde dies allein auch nicht die Kernprobleme lösen. Auch wenn das jetzt nach etwas naiver Sozialpädagogik klingt: In einer Gesellschaft mit immer mehr Menschen auf dem Egotrip, in der die Ellbogen immer wichtiger werden, gehen viele Leute unter – manche von ihnen schlagen irgendwann brachial zurück.

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