Kurden wehren IS-Offensive in Kobane ab
Unterstützt von Luftangriffen der internationalen Militärallianz haben kurdische Einheiten in der nordsyrischen Stadt Kobane eine Offensive des Islamischen Staates abgewehrt.
Den IS-Kämpfern sei es am Samstag nicht gelungen, den Nachschubweg der Kurden in Richtung der türkischen Grenze zu kappen, sagte der ranghohe Kurdenpolitiker Idriss Nassen. Kampfjets der US-geführten Militärallianz griffen derweil IS-Stellungen in Syrien und im Irak an.
16 IS-Kämpfer und sieben kurdische Soldaten sterben bei Gefechten
Wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitteilte, feuerte die IS-Miliz insgesamt 26 Granaten auf die nördlichen Stadtteile von Kobane ab. Kurdenaktivist Nassen sagte der Nachrichtenagentur AFP, mehrere Granaten hätten den syrischen Grenzposten zum Ziel gehabt. Dort verläuft die einzige Straße zur Versorgung der kurdischen Kämpfer, die auch als Fluchtweg für Zivilisten dient.
Ein AFP-Reporter vor Ort berichtete, drei Geschosse seien auf türkischem Territorium eingeschlagen - eines davon neben einer nur einen Kilometer von der Kobane-Front entfernten Anhöhe. Dort haben türkische Soldaten und Panzer Stellung bezogen. Bei den Gefechten um Kobane wurden nach Angaben der Beobachtungsstelle am Wochenende 16 Dschihadisten und sieben Soldaten der kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) getötet.
IS-Miliz schickt Verstärkung nach Kobane
Den Luftangriffen der von den USA angeführten Militärallianz fielen demnach in der Nacht zum Sonntag 15 IS-Kämpfer zum Opfer. Die Beobachtungsstelle bezieht ihre Informationen aus einem Netzwerk von Aktivisten und Ärzten in Syrien. Ihre Angaben sind von unabhängiger Seite kaum zu überprüfen.
Die Stadt Kobane, die auf Arabisch Ain al-Arab heißt, ist seit einem Monat von IS-Kämpfern im Süden, Osten und Westen umzingelt. Der Beobachtungsstelle zufolge schickte die IS-Miliz Verstärkung nach Kobane. Aus den Provinzen Aleppo und Raka würden Kämpfer, Munition und Ausrüstung nach Kobane gebracht, hieß es.
IS-Kämpfer kontrollieren Ölfelder in Syrien
Kampfflugzeuge der internationalen Militärkoalition bombardierten am Samstag auch in anderen Teilen Syriens Stellungen der Dschihadisten. Die Angriffe zielten unter anderem auf mehrere vom IS kontrollierte Ölanlagen. Auch im Irak griffen die Kampfflugzeuge Einheiten, Fahrzeuge und anderer Einrichtungen der Dschihadisten an.
Die IS-Kämpfer kontrollieren ein Gebiet, das sich vom Nordwesten Iraks bis zum Osten Syrien erstreckt und die meisten syrischen Ölfelder umfasst. Diese sind eine der wichtigsten Einnahmequellen der Dschihadisten.
USA fliegen wieder Luftangriffe
Die USA werden im Irak bei ihren Luftangriffen auf die Dschihadisten von mehreren westlichen Ländern unterstützt. In Syrien beteiligen sich auch etliche arabische Staaten an den Einsätzen gegen die IS-Milizen. Andere Staaten wie Deutschland unterstützen den Kampf gegen die Dschihadisten mit Waffenlieferungen an die kurdischen Milizen oder die irakischen Streitkräfte. afp/AZ
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