Listerien in Sieber-Produkten: Warum die Werksschließung richtig ist
Im Lebensmittel-Skandal um Listerien in Wurst wurde nicht lang gefackelt: Die Metzgerei Sieber musste schließen. Das ist hart für die Mitarbeiter - aber wichtig für Verbraucher.
Die Bayern-Ei-Affäre ist noch nicht einmal vollständig aufgearbeitet, da gibt es im Freistaat schon den nächsten Lebensmittel-Skandal: Über vier Jahre lang erkrankten immer wieder Menschen in Süddeutschland durch Listerien des gleichen Typs. Forscher des Robert-Koch-Instituts sprechen davon, dass es mit „hoher Wahrscheinlichkeit“ einen Zusammenhang mit einem Produkt der Großmetzgerei Sieber gibt.
Rückruf bei Sieber betrifft auch Vegetarisches
Nachdem die Ergebnisse veröffentlicht wurden, hat das Verbraucherschutzministerium nicht lange gefackelt, sondern den Betrieb sofort geschlossen. Das ist das schnelle Handeln, das vielen in der Bayern-Ei-Affäre gefehlt hat. Für die Metzgerei ist das ein schwerer Schlag. Das Unternehmen muss alle Produkte zurückrufen, sogar vegetarischen Aufschnitt. Jeden Tag verliert Sieber nach eigenen Angaben 100.000 Euro durch den Produktionsstopp. 120 Mitarbeiter bangen um ihren Job.
Dennoch ist die Schließung des Betriebs richtig. Guter Verbraucherschutz muss den Verbraucher schützen – so schnell wie möglich und, so hart es klingt, ohne Rücksicht auf Verluste. Denn wenn es stimmt, was die Forscher herausgefunden haben, dann ist die Quelle des Listeriose-Ausbruchs viel zu lange unentdeckt geblieben.
Das sind die neuesten Entwicklungen im Listerien-Fall um die Firma Sieber:
Listerien in Wurst: Was Verbraucher jetzt wissen müssen
Sieber klagt wegen Produktionsverbot gegen Freistaat Bayern
Gesundheitsamt bestätigt: Ersten Toter wegen Listerien in Bayern
Die Diskussion ist geschlossen.