Lobbypedia will den Mächtigen auf die Finger sehen
Die Organisation Lobbycontrol hat heute die Lobbypedia gestartet. Das Projekt, ein "ein unabhängiges, lobbykritisches Online-Lexikon", soll den mehr oder weniger heimlichen Strippenziehern der Republik auf die Finger sehen.
Die Organisation Lobbycontrol hat heute Lobbypedia gestartet. Das Projekt, ein "ein unabhängiges, lobbykritisches Online-Lexikon", soll den mehr oder weniger heimlichen Strippenziehern der Republik auf die Finger sehen.
Die Lobbypedia ist, ähnlich wie das bekannte Online-Lexikon Wikipedia, eine Plattform, auf der Nutzer ihr Wissen zusammentragen und veröffentlichen können. In diesem Fall geht es allerdings um ein Thema, das in der Öffentlichkeit oft nur ungern angesprochen wird: die Verstrickungen zwischen Politik, Wirtschaft und Interessensgruppen. "Wir haben formal ähnliche Beiträge wie die Wikipedia, aber mit einem kritischeren Blick und richten unseren Fokus auf die Verflechtungen von Geld, Macht und Politik", sagt Projektleiter Elmar Wigand im Interview mit heise.de.
In der von einem vierköpfigen Team betreuten Lobbypedia soll dokumentiert werden, wie Entscheidungen und gesellschaftliche Verstrickungen zusammenhängen. Dabei erhoffen sich die Macher auch Informationen von Insidern - ein ähnliches Konzept, von dem beispielsweise Wikileaks profitiert.
Zum Start am heutigen Donnerstag beschäftigte sich das Portal zunächst einmal nur mit drei großen Themenkomplexen: Stuttgart 21, der Finanzbranche und ihrer Lobbyarbeit und Politikern, die in die Wirtschaft wechselten. "Wir erwarten, dass sich die Artikelzahl jetzt natürlich sprunghaft entwickeln wird, wollen uns aber auch selbst nicht einem Leistungsdruck unterwerfen", so Wigand im Interview.
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