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Vatikan
08.10.2015

Migration bis Homosexualität - die Themen der Familiensynode

Im Vatikan findet die Bischofssynode zum Thema Ehe und Familie statt.
Foto: Ettore Ferrari (dpa)

Papst Franziskus wünscht sich mehr Offenheit von der katholischen Kirche - und stößt damit bereits auf erste Zweifel unter den Bischöfen und Kardinälen in Rom.

Irgendwann werden die ehrwürdigen Reden im Saal von einem lauten Schreien durchbrochen. Der drei Monate alte Davide hat sich zu Wort gemeldet. Er ist der jüngste Sohn des Ehepaares Baroni, das als Zuhörer zu der Bischofssynode im Vatikan geladen ist. Das Baby plärrt, die Bischöfe applaudieren. Das echte Leben hat sich für einige Augenblicke in der katholischen Kirche gemeldet.

Thema Familie steht im Vordergrund bei Bischofsversammlung im Vatikan

Genau darum geht es bei dieser Bischofsversammlung zum Thema Familie, um das Leben. Der Papst und viele Prälaten haben gemerkt, dass die Kirche sich mit ihrer Haltung zu Moralfragen, zu Ehe und Familie sehr weit von der Wirklichkeit entfernt hat. Franziskus hat aus diesem Grund einen Prozess in Gang gesetzt, an dessen Ende die Kirche ihren Platz als eine echte Begleiterin der Menschen gerade in schwierigen Situationen finden soll. Ob das gelingen kann?

Auf der anderen Seite haben sich in den ersten Synodentagen nicht wenige Bischöfe und Kardinäle gemeldet, die eher umgekehrter Meinung sind. Nicht die Kirche müsse ihre Haltung ändern. Sie dürfe sich nicht dem Zeitgeist anbiedern. Als Fels in der Brandung soll das Schiff wie ein fahrender Leuchtturm weiter durch alle Stürme und Anklagen durch die Außenwelt segeln. Diese konsequente Haltung sei wahre Orientierung für die Menschen.

Zwischen diesen beiden Polen bewegt sich die Synode. Morgens vor neun Uhr geht Papst Franziskus von seiner Residenz, dem Gästehaus Santa Marta, langsam zu Fuß hinüber in die Synodenhalle. Fotografen aus aller Welt haben ihre Objektive auf ihn gerichtet. Das Interesse an der Frage, ob die Kirche jetzt substanziell eine neue Richtung einschlagen wird, ist enorm.

Der Papst hat eine blaue Mappe unter dem Arm, er läuft ohne Leibwächter. Als er in der Halle ankommt, schüttelt er vielen der knapp 270 Bischöfe die Hand. „Ich bin einer von Euch“, soll dies signalisieren. Auch in den Kaffeepausen mischt sich Franziskus unter Seinesgleichen. „Die kirchliche Glaubenslehre ist kein Museum, das es zu behüten oder zu beschützen gilt“, sagt er zu Beginn der Versammlung. Die Lehre müsse eine lebendige Quelle sein. Die Frage ist, wie diese Wende hin zur Lebendigkeit gelingen kann.

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Papst Franziskus: "In der Kirche ist Platz für alle Menschen"

Die Erwartungen sind groß. Das spüren auch die Teilnehmer. „Ein gewisser Druck ist da“, bekennt der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, schlecht gelaunt bei einer Pressekonferenz am Montag. „Die Erwartungen waren noch nie so hoch, das merkt man“, fügt er hinzu. Und es ist ziemlich klar, wer diese Erwartungen geweckt hat: Franziskus. Er hat Fragebögen an die Gläubigen verschicken lassen, die die Kluft zwischen Wirklichkeit und katholischer Lehre sichtbar machen. Er ließ im vergangenen Herbst bereits eine außerordentliche Synode zum Thema abhalten.

Jetzt soll, so wünscht es sich der Papst, der letzte Schritt folgen. Franziskus will ein eindeutiges und neues Bekenntnis von den Bischöfen, dass in der Kirche Platz für alle Menschen sei. „Diese Synode kommt nicht zusammen, um nichts zu sagen“, fasst es der Sekretär der Synode, Erzbischof Bruno Forte, ein Franziskus-Mann, zusammen.

Aber die katholische Kirche tut sich schwer. Die Lehre zur Ehe, insbesondere deren Unauflöslichkeit, darf nicht angetastet werden, heißt es. Viele Katholiken wissen gar nicht, was damit gemeint ist. Die vergangene Synode habe die kirchliche Ehelehre nicht etwa infrage gestellt, verteidigt sich der Papst. Das klingt nach einer defensiven Haltung, die ohnehin die Reformer insgesamt kennzeichnet. Dabei ist diese Synode deren Chance.

In einer spontanen Stellungnahme sagt der Papst auch, dass die umstrittene Frage der Zulassung wieder verheirateter Geschiedener nicht das einzige Problem sei. Auch dabei handelt es sich um ein für normale Menschen unverständlich komplexes Thema. Schrammt die Kirche sogar bei dem Versuch, die Wirklichkeit zu erfassen, gnadenlos an ihr vorbei?

Jetzt haben die Bischöfe bereits drei Tage in Kleingruppen, die nach Sprachen geordnet sind, diskutiert. Im einzigen deutschsprachigen Zirkel sitzt einer der bekanntesten Konservativen einer Schar von Reformern gegenüber. Der Präfekt der Glaubenskongregation, Kardinal Gerhard Ludwig Müller, ist einer der einflussreichsten Kämpfer für die Verteidigung der Lehre. Er muss sich unter anderem mit dem emeritierten Kurienkardinal Walter Kasper und dem Vorsitzenden der Bischofskonferenz, Reinhard Marx, streiten. Auch andere aus der Gruppe wollen einen Fortschritt: der Wiener Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn etwa und die beiden anderen Bischöfe aus Deutschland, Heiner Koch aus Berlin und Franz-Josef Bode aus Osnabrück.

Synode: Diskussion aktueller brisanter Themen

Ob ein Fortschritt möglich sein wird, hängt auch vom Geschick der Berichterstatter auf der Synode ab. Jede Woche muss jede der 13 Sprachgruppen einen Bericht abliefern, aus dem bis zum Ende der Synode am 25. Oktober der Schlussbericht gewoben wird. Angesichts der Themenfülle schon in den ersten Tagen wirkt diese Aufgabe beinahe unmöglich. Es ging um die Rolle des Bösen, um die Kirche in der Ukraine, um Ehen mit verschiedener Religion, um alte Menschen, um Gleichberechtigung für Frauen, um Gewalt gegen Frauen, um totalitäre Regime, das voreheliche Zusammenleben, Homosexualität und Migration. Ob die Synode ein Erfolg für den Papst werden wird, hängt auch davon ab, ob es gelingt, einen roten Faden, und nicht nur ein ausgewogenes Protokoll der unterschiedlichen Meinungen, zu liefern.

Hört man sich bei den Vertrauten des Papstes um, wo denn konkret Öffnungen zu erwarten sind, dann herrscht zumindest in den ersten Tagen eine gewisse Ratlosigkeit. Eine Willkommenskultur für Homosexuelle? Er glaube nicht, dass die Synode allzu viel darüber sagen wird, sagt ein Kardinal. Mehr Freiheit für die Ortskirchen bei der Seelsorge? „Ich zweifle, dass diese Position am Ende hervorgehoben wird“, sagt Jesuitenpater Antonio Spadaro, Direktor der Zeitschrift La Civiltà Cattolica. Viel wird davon gesprochen, die Kirche müsse in ihrer Sprache offener werden. Doch man muss bezweifeln, dass das allein die Menschen zurück in die Arme der Kirche treibt.

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