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Kinderschutz
13.07.2011

Missbrauchsskandal in der Kirche: Jetzt sollen die Täter ein Gesicht bekommen

Immer wieder werden Kinder Opfer sexuellen Missbrauchs.

Die katholischen Bischöfe lassen Missbrauchsvorfälle wissenschaftlich aufarbeiten. Dabei beschreitet die deutsche Kirche einen europaweit einzigartigen Weg.

Augsburg „Es wird schmerzhaft sein, was wir herausfinden werden“, sagt Christian Pfeiffer, Direktor des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen (KFN), im Gespräch mit unserer Zeitung. Pfeiffer wurde von der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) beauftragt, den sexuellen Missbrauch an Minderjährigen durch katholische Priester, Diakone und Ordensangehörige zu untersuchen.

Dazu gewähren alle 27 deutschen Bistümer Einsicht in Personalakten der Jahre 2000 bis 2010. In neun Bistümern werden die Dokumente zusätzlich bis ins Jahr 1945 auf mögliche Vorfälle durchsucht – insgesamt handelt es sich um schätzungsweise 100000 Akten. Zudem sollen Opfer und Täter befragt werden, um zu ermitteln, wie es zu Misshandlungen und sexuellem Missbrauch kam, was die Übergriffe ermöglicht hat und wie die Institution Kirche mit ihnen umgegangen ist (wir berichteten).

Es ist ein europaweit einmaliges Vorhaben, mit dem die deutsche katholische Kirche Glaubwürdigkeit zurückgewinnen möchte. Zur Aufarbeitung gehört auch, dass Priester interviewt werden sollen, die „nach eigener Einschätzung von ihren sexuellen Neigungen her gefährdet sind, einen Missbrauch zu begehen, die aber bisher nicht zum Täter geworden sind“. Das steht in dem Forschungskonzept, das Pfeiffer der DBK vorgelegt hat. Er hält eine solche Untersuchung für ein „noch nie realisiertes Forschungsanliegen“ und ist zuversichtlich, dass sich Priester dafür melden werden.

Dass es den Bischöfen ernst ist mit der Aufklärung und Verhinderung von Missbrauchsfällen, betonte der Trierer Bischof Stephan Ackermann gestern auf einer Pressekonferenz gleich mehrfach. „Wir wollen der Wahrheit auf die Spur kommen“, sagte der Missbrauchsbeauftragte der DBK. Dass erst jetzt die Missbrauchsfälle von externen Fachleuten aufgearbeitet werden – über ein Jahr, nachdem der Skandal in Deutschland seinen Höhepunkt erreicht hatte –, erklärte Ackermann wie folgt: „Die oberste Priorität unserer Bemühungen in den letzten sechzehn Monaten bestand freilich auch darin, den Opfern schnelle Hilfe anzubieten.“

Bisheriges Präventionskonzept wird überprüft

Als Beispiele nannte er die Einrichtung einer Hotline, die Überarbeitung der Leitlinien zum Vorgehen bei Fällen sexuellen Missbrauchs aus dem Jahr 2002 sowie die Erarbeitung eines Verfahrens, mit dem Opfer entschädigt werden. Aus diesem Grund seien die Bischöfe mit der Nennung von Zahlen „relativ zurückhaltend“ gewesen. Die Zurückhaltung hatte zur Folge, dass nach wie vor keine belastbaren Zahlen existieren, wie viele Misshandlungs- und Missbrauchsfälle sich in den vergangenen Jahrzehnten in der Institution Kirche ereignet haben.

Das KFN-Forschungsprojekt kostet die Bistümer 500000 Euro. Ergänzt wird es von einem zweiten Projekt, das im April gestartet ist. Norbert Leygraf, Direktor des Instituts für Forensische Psychiatrie der Universität Duisburg-Essen, verantwortet die Untersuchung „Sexuelle Übergriffe durch Geistliche in der katholischen Kirche Deutschlands“. Analysiert werden die Profile von etwa 75 Tätern, über die zwischen 2000 und 2010 psychologische Gutachten erstellt wurden. So lassen sich Erkenntnisse gewinnen, die in Präventionsmaßnahmen einfließen können. Zu fragen wird unter anderem sein: Haben die Täter Alkoholprobleme oder psychische Störungen? Sind sie pädophil? „Eine Besonderheit wird sein, dass es sich bei den Tätern wohl vor allem um sogenannte ,Ersatzhandlungstäter‘ handeln wird und nicht so sehr um Pädophile. So war das zumindest laut einem Befund des John Jay Colleges in den USA“, sagt Pfeiffer. Ersatzhandlungstäter sind Täter, die sich an Kindern und Jugendlichen vergreifen, weil sie nicht an Erwachsene herankommen.

Die Rechtsanwältin Marion Westphal, die im letzten Jahr die Personalakten des Erzbistums München und Freising sichtete, kam zu dem Schluss: Die meisten Täter waren zwischen 45 und 65 Jahre alt und hatten häufig ein Alkoholproblem. Sie berichtete, dass sich durch die Aktenauswertung „neunmal mehr“ Missbrauchsfälle identifizieren ließen, als „dem zuständigen Missbrauchsbeauftragten der Erzdiözese durch eigene Recherchen bekannt geworden waren“. Westphal unterstützt das KFN-Projekt.

Bischof Ackermann versicherte: Die Kirche werde nach Abschluss der Untersuchungen ihr Präventionskonzept überprüfen – „und falls nötig Ergänzungen vornehmen“.

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