Nach Schwaben-Schelte: Thierse darf doch in den Landtag
Mit Kritik an den nach Berlin gezogenen Schwaben hatte Wolfgang Thierse für viel Ärger gesorgt. Ein Streit ist jetzt beigelegt. Zumindest von einer Seite.
Ex-Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) wird nun doch im Stuttgarter Landtag reden - auf Einladung der SPD. Nachdem CDU und FDP ihn als Festredner für eine Gedenkveranstaltung des Landtags zum 25. Jahrestag des Mauerfalls abgelehnt hatten, spricht Thierse am 8. November bei einer Veranstaltung der SPD-Fraktion zum selben Thema. Deren Chef Claus Schmiedel sagte am Dienstag, die SPD wolle so das "unwürdige Spektakel" im Umgang mit Thierse beenden.
Der SPD-Politiker Thierse hatte Ende 2012 gegen die zugezogenen Schwaben in seinem Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg gewettert. Deshalb wollen CDU und FDP ihn nicht als offiziellen Festredner im Landesparlament haben.
Wolfgang Thierse hat ein positives Bild von den Schwaben
Thierse sagte, er komme gerne nach Baden-Württemberg und halte sich auch häufig hier auf. "Ich will für die Kleingeistigkeit von CDU und FDP nicht alle Schwaben in Haftung nehmen. Kleingeisterei soll man sich niemals beugen." Er halte an seinem positiven Bild fest, das er von der Mehrheit der Schwaben habe.
Im übrigen seien seine damaligen Bemerkungen über die Schwaben "heiter-ironisch" gewesen. Thierse hatte erklärt, wegen der vielen Zuwanderer aus dem Südwesten müsse er beim Bäcker inzwischen Wecken statt Schrippen bestellen, wenn er Brötchen wolle. Damit hatte Thierse eine hitzige Debatte ausgelöst. Unter anderem bewarfen Unbekannte eine Staue der Bildhauerin Käthe Kollwitz mit Spätzle. dpa
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