Terroranschlag in Norwegen: Neue Bilder zeigen Breivik kurz vor Attentat

Die Flucht vor seiner eigenen Bombe ist auf Bild gebannt: Der rechtsradikale Islamhasser Anders Behring Breivik, der in Norwegen insgesamt 77 Menschen bei einem Terroranschlag ermordete, ist auf den Bildern einer Osloer Überwachungskamera zu sehen. Breivik ist kurz vor seinem Bombenanschlag auf das Osloer Regierungsviertel von Überwachungskameras gefilmt worden. Der Onlinenachrichtendienst ABC Nyheter veröffentlichte am Donnerstag ein Standbild, das Breivik Minuten vor der Explosion der Autobombe vor dem Büro des norwegischen Ministerpräsidenten zeigt.

Authentizität der Aufnahme bestätigt

Bevor Anders Breivik auf der norwegischen Insel Utøya 69 Jugendliche und Betreuer ermordete, zündete er am 22. Juli eine Bombe im Osloer Regierungsviertel. Kurz vor dieser Tat wurde er offensichtlich gefilmt. Das veröffentlichte Standbild zeigt Breivik in schwarzer Kleidung, vermutlich eine Polizeiuniform. Außerdem trägt er einen Schutzhelm. Breivik blickt sich im Laufschritt über seine linke Schulter um, wohlwissend, dass jeden Moment seine Bombe Menschen in den Tod reißen wird. Seine rechte Hand umklammert eine Waffe.   

Polizeisprecher Roar Hansen bestätigte die Authentizität der Aufnahme. Das Bild stamme aus einer Überwachungskamera der Regierungszentrale. Die Polizei habe das Bild nicht veröffentlicht, jedoch den Anwälten der Anschlagsopfern eine Kopie überlassen.

Breivik demonstriert seine Vorliebe für Uniformen

Breiviks Vorliebe für Uniformen ist auch auf anderen bereits veröffentlichten Bildern zu erkennen: Auf der Ferieninsel  Utøya, wo er 69 Menschen erschoss, war er ebenfalls als Polizist verkleidet unterwegs. Wegen dieser Täuschung wurde er von einigen seiner späteren Opfer für einen helfenden Polizisten gehalten. Auf anderen Fotos, die Breivik vor seinem Attentat selbst ins Netz stellte, posiert er ebenfalls in Uniform - neben Bildern, die ihn mit Medaillen behängt zeigen. Offensichtlich setzt der 32-Jährige bewusst auf die Wirkung seiner Uniformierung, so forderte er für seine Vernehmung ebenfalls eine Uniform an. Dies wurde ihm verwehrt. Stattdessen erschien er sanft lächelnd in einem knallroten Pullover. Der Massenmörder sitzt noch bis 19. September in Isolationshaft. (mit dapd)