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Augsburg
09.07.2012

Neuer Weihbischof: „Die Kirche steckt hier in einem Dilemma“

Florian Wörner wurde Anfang Juni zum neuen Weihbischof für das Bistum Augsburg ernannt. Mit 42 Jahren ist er der jüngste deutsche Bischof.
Foto: Fred Schöllhorn

Die Kirche hat im Bistum Augsburg einige Baustellen. Der neue Weihbischof Florian Wörner spricht darüber - und gibt zu, dass auch ihm zu Diskussionen manchmal die Kraft fehlt.

Florian Wörner wurde Anfang Juni zum neuen Weihbischof für das Bistum Augsburg ernannt. Mit 42 Jahren ist er der jüngste deutsche Bischof. Am 28. Juli wird er im Augsburger Dom geweiht. Ein Gespräch über das schwierige Bischofsamt – und die Probleme, die die Kirche nicht nur im Bistum Augsburg hat.

Wie wird man Bischof?

Wörner: Durch Berufung.

Hatten Sie Zweifel?

Wörner: Natürlich habe ich mir Fragen gestellt: Bin ich dieser Aufgabe gewachsen? Bin ich der Richtige? Ich konnte Ja sagen – im Vertrauen darauf, dass Gott schon richtig handelt und mir die nötige Kraft und Weisheit gibt.

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Sie sind nun das jüngste Mitglied der Deutschen Bischofskonferenz. Was heißt das für Sie?

Wörner: Man wird mich sicher irgendwann fragen, ob ich in verschiedenen Kommissionen auf Bundesebene mitwirken möchte. Da kann es sein, dass man auf mein Alter schaut und meine Erfahrungen aus der Jugendseelsorge nutzen will.

Täuscht der Eindruck, dass die Bischofskonferenz in sich zerstritten ist?

Wörner: Ich kenne die Bischofskonferenz bislang auch nur von der medialen Wahrnehmung her. Da kann dieser Eindruck möglicherweise entstehen. Ich lasse es auf mich zukommen und versuche, meinen Beitrag dazu zu leisten, diesem Eindruck entgegenzuwirken. Mir ist Einheit sehr wichtig.

Die Kirche stößt oft diejenigen vor den Kopf, die sich engagieren.

Wörner: Zur Vertiefung des Glaubens braucht es ein gutes Vertrauensverhältnis zwischen denen, die den Glauben bezeugen, und denen, die im Glauben wachsen wollen. Es ist ein Geben und Nehmen von allen getauften Christen. Von daher: Es muss eine Basis des Vertrauens und des Aufeinander-Hörens da sein, damit der Glaube besser kommuniziert werden kann.

Der neue Präfekt der Glaubenskongregation, der bisherige Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Müller, nannte kirchliche Reformgruppen eine „parasitäre Existenzform“.

Wörner: Ich weiß nicht, in welchem konkreten Zusammenhang so eine Äußerung zustande kam. Von daher steht es mir nicht zu, sie zu kommentieren.

Was bedeutet es, wenn Müller nun das drittmächtigste Amt im Vatikan ausfüllt?

Wörner: Gerhard Ludwig Müller ist ein großer Theologe, Papst Benedikt hat ihn nicht ohne Grund nach Rom geholt. Jetzt sind zwei Deutsche in wichtigen Leitungspositionen der Kirche, darauf können wir stolz sein. Das zeigt auch, dass die deutsche Kirche nach wie vor Kraft hat und dass einiges in ihr steckt.

Mit Müller sind Reformen schwer vorstellbar.

Wörner: Die Frage ist, was man unter Reform versteht. Reform ist auch die ständige Erneuerung und damit Vertiefung des Glaubens. Wer von Gott her denkt, beurteilt Sachverhalte anders – in diesem Sinne ist Müller ein großer Reformer. Aber seine Aufgabe ist es jetzt nicht, Reformen einzuleiten, sondern Glaubenshüter zu sein. Möglicherweise ist diese Aufgabe ähnlich undankbar wie die eines Finanzministers.

Wie sollte die katholische Kirche mit wiederverheirateten Geschiedenen umgehen? Die sind von der Kommunion ausgeschlossen.

Wörner: Es war immer ein Anliegen der Kirche, sich um sie in besonderer Weise zu kümmern. Aber es geht nicht darum, einfache Lösungen zu präsentieren. Es gibt einerseits das Wort Jesu: „Was Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen.“ Hinter dieses Wort kann die Kirche nicht zurück. Wir haben den Auftrag, die Ehe zu schützen. Andererseits sehen wir die konkrete Situation der Betroffenen. Die Kirche steckt hier durchaus in einem Dilemma. Es ist eine Herausforderung für die Seelsorge.

Sie wissen nicht, wem Sie die Kommunion erteilen.

Wörner: Im dörflichen Kontext kennt man sich, in anonymeren Situationen nicht. Im Gespräch mit Betroffenen kann man durchaus Verständnis für den kirchlichen Standpunkt erzeugen. Die Frage: Kommunionempfang oder nicht?, ist eine Engführung. Es gibt ja auch die Möglichkeit, innerlich mit dem Herrn zu kommunizieren. So baut man möglicherweise eine tiefere Beziehung zu Jesus Christus auf, als wenn man nur routinemäßig zur Kommunion geht und sich nicht viel dabei denkt. Doch das ist gewiss ein anspruchsvoller Weg und keine einfache Lösung.

Sie müssen viel erklären.

Wörner: Das ist mühsam, aber es lohnt sich.

Es kostet Kraft.

Wörner: Genau. Kraft, die man nicht immer hat. Aber ich vertraue da auf Gott.

„Bewährte, verheiratete Männer“ (viri probati) könnten geweiht werden, um Priester zu entlasten. Was halten Sie davon?

Wörner: Die Frage der Lockerung des Zölibats ist nach meinem Dafürhalten nicht der Ansatzpunkt, um den Grundwasserspiegel des Glaubens wieder zu heben. Wir müssen Anstrengungen unternehmen, das Evangelium neu zur Sprache zu bringen. Ich stehe zum Zölibat und schätze die zölibatäre Lebensform hoch, wenngleich ich weiß, dass sie anspruchsvoll ist. Aber es ist auch anspruchsvoll, in ehelicher Gemeinschaft zu leben.

Kommen wir zur umstrittenen Strukturreform im Bistum Augsburg...

Wörner: Wir haben in der Kirche einen Fachkräftemangel auf breiter Ebene, wie in anderen Berufssparten auch. Aufgrund des Rückgangs an hauptamtlichem Personal und aufgrund des Rückgangs der Zahl der Gläubigen müssen wir uns überlegen: Wie können wir uns für die Zukunft aufstellen? Es sind Einschnitte notwendig, und die sind schmerzvoll. Es gilt, die Leute mitzunehmen und ins Gespräch zu kommen. Das geschieht gerade auf unterschiedlichen Ebenen.

Es sind vor allem konservative und liberale Gläubige, die in der deutschen katholischen Kirche um den richtigen Weg in die Zukunft ringen.

Wörner: Es gibt unterschiedliche Meinungen, aber das muss ja nicht negativ sein. Spannungen sind manchmal mühsam, aber ohne Spannung geht nichts vorwärts. Ich möchte Brückenbauer sein – auf dem Fundament des Evangeliums und der Lehre der Kirche. Es ist tatsächlich eine entscheidende Frage, wie wir miteinander umgehen.

Sie sagten einmal: „Menschen brauchen Seelsorger und keine religiösen Funktionäre.“

Wörner: Wir brauchen Menschen in der Kirche, die mit großer Wertschätzung auf andere zugehen und Zeugnis geben von der Liebe Gottes zu den Menschen. So kann man am meisten erreichen.

Wie politisch sollte ein Bischof sein?

Wörner: Es geht immer darum, das Evangelium zu bezeugen. Das Evangelium ist die Richtschnur.

Wann waren Sie eigentlich zum letzten Mal in Rom?

Wörner: Anfang August 2010 mit 2800 Ministranten und Ministrantinnen aus unserer Diözese.

Sie werden künftig öfter dorthin reisen.

Wörner: Die nächste Gelegenheit wird der Bischofskurs im September sein, der der Einführung der neuen Bischöfe und Weihbischöfe in ihr Amt dient. Ich war zum ersten Mal als Zwölftklässler mit meinem Lateinkurs in Rom. Damals war der Gedanke, Priester zu werden, sicher schon irgendwo diffus da. Dass ich eines Tages als Bischof nach Rom fahren werde, das konnte ich wirklich nicht ahnen.

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