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Kirche
25.04.2014

Papst Johannes Paul II.: Ist er mit Schuld am Leid von Missbrauchsopfern?

Johannes Paul II. wird am Sonntag heiliggesprochen. Zu viel der Ehre, finden Kritiker: Der Papst sei verantwortlich für das Vertuschen sexualisierter Gewalt.
Foto: Ropi, epd

Papst Johannes Paul II. soll mit schuld sein am Leid von Missbrauchsopfern. Der Vatikan dementiert. Nun soll der verstorbene Papst heilig gesprochen werden. Kritiker werden laut.

Vor der Heiligsprechung Johannes Pauls II. am Sonntag in Rom wird international Kritik laut. So geht etwa ein deutsches Missbrauchsopfer mit dem früheren Papst hart ins Gericht: Norbert Denef. Denef macht seit Jahren auf Verfehlungen von Geistlichen aufmerksam, die sich an Kindern vergangen haben. Nun sagt er im Gespräch mit unserer Zeitung: „Johannes Paul II. war in seiner Amtszeit verantwortlich für das Verschweigen, Verleugnen und Vertuschen von sexualisierter Gewalt.

Auch Karol Wojtylas Nachfolger Joseph Ratzinger kritisiert Denef scharf. Ratzinger war als Präfekt der Glaubenskongregation die rechte Hand Wojtylas. Als Papst Benedikt XVI. wurde er für seinen vorbildlichen Umgang mit dem Missbrauchsskandal gelobt.

Denef: Papst ist "Hauptschuldiger am Leid der Opfer"

Denef sieht das entschieden anders. Johannes Paul II. sowie Benedikt XVI. seien die „Hauptschuldigen am Leid der Opfer“, sagt er. Denefs Kritik kommt nicht von ungefähr: Bis ins Alter von 16 Jahren wurde er in seiner Heimatstadt Delitzsch regelmäßig von einem Priester sexuell missbraucht.

Missbrauchsopfer: Entschädigung von 25.000 Euro

Später dann wollte der heute 64-jährige ehemalige Messdiener an die Öffentlichkeit gehen. Der Bischof von Magdeburg bot ihm 2003 eine Entschädigung in Höhe von 25000 Euro an, unter der Bedingung, dass Denef nichts von seiner Geschichte preisgebe. Daraufhin wandte sich der Katholik mit der Bitte um Hilfe an Johannes Paul II. Der antwortete ihm in einem Brief, er werde Denef in sein Gebet aufnehmen. Außerdem solle dieser Gott um Beistand für seine „innere Heilung und um die Kraft der Vergebung“ bitten. 2010 gründete Denef schließlich das Netzwerk der Opfer sexualisierter Gewalt, netzwerkB. Er wurde zur Stimme deutscher Missbrauchsopfer.

Johannes Paul II. wegen Missbrauchsskandal in der Kritik

Mit seiner Kritik an Johannes Paul II. steht er nicht allein da. Schon vor dessen Seligsprechung im Jahr 2011 war das Verhalten des polnischen Papstes im Hinblick auf den Missbrauch in der katholischen Kirche thematisiert worden. Der Theologie-Professor Hans Küng, dem Johannes Paul II. 1979 die Lehrerlaubnis entziehen ließ, behauptete etwa, Wojtyla und Ratzinger hätten die „Verbrechen systematisch vertuscht“. Küng bezeichnete Johannes Paul II. als „zwiespältigsten Papst des 20. Jahrhunderts“, der nicht dazu tauge, „den Gläubigen als Vorbild“ präsentiert zu werden. Der Postulator im Heiligsprechungsverfahren, der polnische Priester Slawomir Oder, verteidigt dagegen Wojtyla.

Während des Verfahrens zur Heiligsprechung habe es eine „spezielle Untersuchung“ gegeben mit dem Ergebnis: „Es gibt kein Anzeichen dafür, dass Johannes Paul II. in diese Angelegenheit verstrickt war.“ Oder bezieht sich damit auf den Vorwurf, Wojtyla habe eine enge Freundschaft mit dem mexikanischen Priester und Gründer der Legionäre Christi, Marcial Maciel Degollado, gepflegt. Der hatte dutzende Kinder und Jugendliche missbraucht. Maciels beide Geliebten, mit denen er mindestens drei Kinder hatte, sollen zur Finanzierung der Reisen Johannes Pauls II. nach Mexiko beigetragen haben.

Wojtyla wird zudem vorgeworfen, den ehemaligen Erzbischof von Boston, Kardinal Bernard Francis Law, im Vatikan aufgenommen zu haben. Law war 2002 wegen des Vorwurfs der Vertuschung sexuellen Missbrauchs in der Diözese Boston und wegen staatsanwaltlicher Ermittlungen zurückgetreten. Bis 2011 wirkte er anschließend als Erzpriester der Basilika Santa Maria Maggiore in Rom und war dort vor Strafverfolgung sicher.

„Johannes Paul mag eine revolutionäre Figur in der Kirchengeschichte sein, aber ein Mann, der in einer moralischen Krise wegschaute, kann nicht als Heiliger gelten“, schrieb die angesehene katholische Kolumnistin Maureen Dowd erst kürzlich in der New York Times.

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