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Kommentar
11.04.2014

Plagiatsvorwürfe: Die Arbeit der seltsamen Doktorenjäger

Immer wieder gibt es Plagiatsvorwürfe gegen Politiker. Zurzeit wird die Arbeit von Gerd Müller überprüft.
Foto: Stephan Jansen, dpa

Manche Menschen verdienen ihr Geld damit, Plagiate in Doktorarbeiten von Politikern aufzuspüren. Dabei geht es nicht um Gerechtigkeit, sondern um Profit - ein Kommentar.

Martin Heidingsfelder kann man kaufen. Er verdient sein Geld damit, Plagiate in wissenschaftlichen Arbeiten von Politikern aufzuspüren. Auf seiner Internetseite gibt es eine Preisliste. Für 50 Euro startet der Geschäftsmann aus Nürnberg ein Computerprogramm, das abgeschriebene Stellen in jedem beliebigen Text finden soll. Das macht wenig Arbeit, ist aber auch nicht besonders zuverlässig. Wer es genauer wissen will, muss schon mindestens 500 Euro investieren. So viel kostet Heidingsfelder pro Arbeitstag.

Wer seine Kunden sind, ist dem Doktorenjäger egal. Sie müssen nur genug Geld überweisen. Unter dem Stichwort Bankverbindung steht auf seiner Seite lapidar: „Bitte geben Sie im Betreff einen Kandidaten oder eine Partei an, welche Sie untersucht haben möchten.“ Hauptsache, die Kohle stimmt. Und falls nicht? Auch kein Problem! Heidingsfelder lässt keinen Cent verkommen: „Sollte die für die Überprüfung eines bestimmten Parlamentskandidaten notwendige Summe nicht erreicht werden, werden wir mit dem bis dahin eingezahlten Betrag die Dissertation eines anderen Politikers der gleichen Partei analysieren“, verspricht er. Wer soll da noch glauben, hier gehe es um Gerechtigkeit und nicht um Profit?

Wer Heidingsfelder dafür bezahlt hat, die Arbeit von Gerd Müller zu durchleuchten, wissen wir nicht. Aber es ist sicher kein Zufall, dass er den CSU-Politiker ausgerechnet jetzt unter die Lupe genommen hat. Ein neuer Minister am Plagiats-Pranger bringt schließlich eine Menge Aufmerksamkeit.

Immer wieder sind Anschuldigungen haltlos

Die Doktorenjäger – und Heidingsfelder ist nur ein Beispiel – agieren wie Privatdetektive. Nur dass sie ihre Erkenntnisse nicht vertraulich behandeln, sondern veröffentlichen. Das beginnt meistens im Internet, wo schon eine kleine Skandalmeldung für einen Sturm der Entrüstung ausreicht – egal ob sie nun stimmt oder nicht. Und steht der Verdacht gegen einen vermeintlichen Betrüger aus der ohnehin ungeliebten politischen Klasse erst einmal im Raum, gerät der Betroffene schnell unter Zugzwang.

Auch wir Journalisten sind mit schuld daran, dass die Jagd auf Titel-Träger zum Volkssport geworden ist. Wenn ein Online-Portal oder eine Zeitung über einen Plagiatsverdacht berichtet, springen viele andere auf. Was steckt hinter diesem medialen Herdentrieb? Natürlich will sich keiner vorwerfen lassen, eine Nachricht verschlafen zu haben. Und Skandal-Schlagzeilen verkaufen sich nun mal gut. Doch da ist noch etwas: Niemand setzt sich gerne dem Verdacht aus, hier würde eine unangenehme Geschichte unter den Teppich gekehrt, hier würde jemand geschont, weil er ein „Promi“ ist.

Ob Gerd Müller bei seiner Arbeit geschlampt hat, sollen Wissenschaftler beurteilen. Fakt ist, dass nach dem Fall Guttenberg auch immer wieder Politiker beschuldigt wurden, denen man keine ernsthaften Verfehlungen nachweisen konnte. Norbert Lammert und Frank-Walter Steinmeier sind keine Abschreiber. Ein paar Kratzer sind trotzdem geblieben.

Den Plagiatsjägern dürfte das egal sein. Dass ihr Geschäftsmodell funktioniert, kann man als Indiz dafür abtun, dass mancher Bürger eben Spaß daran hat, andere vorzuführen. Doch das wäre zu einfach. Denn es gibt auch viele Menschen, die sich über Plagiate ärgern, weil es ihrer Vorstellung von Wissenschaft widerspricht, wenn sich jemand mit fremden Federn schmückt und sich einen Titel erschummelt. Wenn sie Texte überprüfen, denken sie nicht an Geld, sondern an Gerechtigkeit. Nur: Mit jedem Fall, der von kommerziellen Doktorenjägern aufgebauscht wird und am Ende doch in sich zusammenfällt, hört man ihnen weniger zu.

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