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Missbrauchsaffäre
05.09.2018

"Regelrechter Bürgerkrieg" unter Amerikas Katholiken

Erzbischof Carlo Maria Viganò hat schwere Vorwürfe gegen den Papst erhoben. Er beschuldigt Franziskus, den früheren Kardinal Theodore McCarrick gedeckt zu haben.
Foto: Chip Somodevilla, afp

Katholische Gläubige stehen gegen die jahrzehntelange Vertuschung von Straftaten des Klerus auf. Mit der Einheit der Katholiken in den USA ist es vorbei.

Normalerweise reden die Gläubigen während eines katholischen Gottesdienstes nur, wenn der Priester sie dazu auffordert. Doch als sich der Washingtoner Kardinal Donald Wuerl am vorigen Sonntag im grünen Messgewand an die Gemeinde wandte und um „Vergebung für meine Fehleinschätzungen“ bat, war das anders. „Sie sollten sich schämen!“, rief ein aufgebrachter Zuhörer von der Kirchenbank. Eine andere Besucherin drehte dem Würdenträger mit verschränkten Armen demonstrativ den Rücken zu.

Seit die Missbrauchsaffäre mit schockierenden Enthüllungen und Intrigen beinahe täglich für neue Schlagzeilen sorgt, ist es mit der Einheit der katholischen Kirche in den USA endgültig vorbei. Schon lange stehen sich liberale und traditionalistische Gläubige in den Fragen der Migration, des Klimawandels, der Todesstrafe und der Sexualmoral unversöhnlich gegenüber.

Im Zentrum der Affäre steht ein 88-jähriger Ex-Kardinal

Doch die Aufdeckung massenhafter sexueller Übergriffe und Vergewaltigungen durch Priester in den vergangenen Jahrzehnten hat nach Einschätzung der New York Times zusammen mit den aktuellen Anschuldigungen des Erzbischofs Carlo Maria Viganò einen „regelrechten Bürgerkrieg“ unter Amerikas 77 Millionen Katholiken entfacht.

Im Zentrum der Affäre steht der heute 88-jährige Ex-Kardinal Theodore McCarrick, der bis 2006 Erzbischof von Washington war. In früheren Funktionen soll er in den 1980er Jahren systematisch ihm untergebene Seminaristen sexuell ausgebeutet und auch Minderjährige missbraucht haben. Vor wenigen Wochen musste er auf Druck von Papst Franziskus seine Kardinalswürde zurückgeben.

Kardinal Theodore Edgar McCarrick wird Missbrauch Minderjähriger vorgeworfen.
Foto: Robert Franklin/Pool South Bend Tribune, dpa (Archiv)

Die Opfer wurden meistens zum Schweigen überredet

Sein Amtsnachfolger Wuerl war 18 Jahre lang Bischof von Pittsburgh im Bundesstaat Pennsylvania gewesen, bevor er 2006 in die US-Hauptstadt wechselte. Dem 77-Jährigen werden keine Missbrauchsvorwürfe gemacht. Er steht aber wegen möglicher Vertuschung in der Kritik. Staatsanwaltschaftliche Ermittlungen haben ergeben, dass sich rund 300 Priester in Pennsylvania an Kindern und Jugendlichen vergangen haben. Meistens wurden die Opfer zum Schweigen überredet und die Täter in eine andere Gemeinde versetzt.

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Die beiden Briefe mit schweren Vorwürfen gegen Papst Franziskus, die Erzbischof Viganò veröffentlicht hat, befeuern den Skandal neu. Von 2011 bis 2016 war Viganò in Washington als Nuntius des Vatikans stationiert. Er wirft nicht nur Franziskus vor, „die abscheulichen und frevelhaften Verhaltensweisen“ von McCarrick gedeckt zu haben, sondern beschuldigt auch Wuerl. Schon um das Jahr 2010 soll nämlich Ex-Papst Benedikt dem Serientäter McCarrick ein zurückgezogenes Leben in Gebet und Buße ohne öffentliche Auftritte auferlegt haben. Angeblich wusste Wuerl davon und schwieg, obwohl der Kardinal durch die Welt reiste und Vorträge hielt.

"Aufrichtigkeit und untadelige Integrität"

Die Auseinandersetzung geht weit über das Persönliche hinaus: Wuerl gehört zum liberalen Flügel der Kirche. In seiner durch den Zwischenruf unterbrochenen Predigt warnte er vor einer „konzertierten Aktion“ traditionalistischer Kräfte gegen Papst Franziskus. Viganò ist ein Konservativer, der Franziskus bei dessen USA-Besuch 2015 angeblich ohne dessen Wissen mit einer ultrarechten Anti-Homo-Ehen-Aktivistin zusammenbrachte und deswegen später geschasst wurde.

Außerdem soll er selbst Missbrauchsfälle vertuscht haben. Trotzdem wird er von vielen US-Würdenträgern unterstützt. So erklärte der Bischof von Madison in Wisconsin, Robert Morlino, er sei von der „Aufrichtigkeit und untadeligen Integrität“ des Anklägers überzeugt.

Online-Petition hat schon mehr als 80.000 Unterstützer

Inzwischen haben mehr als 80.000 Gläubige eine Online-Petition zur Abberufung von Wuerl unterzeichnet. Wuerl habe „nicht die moralische Standhaftigkeit gezeigt“, übergriffige Priester aus dem Amt zu entfernen, argumentiert die Republikanerin Winnie Obike, die den Aufruf initiiert hat. So wird die Missbrauchsaffäre von der vergifteten politischen Auseinandersetzung in den USA überlagert.

Traditionalistische Katholiken machen schwule Netzwerke und die Toleranz des Papstes gegenüber Homosexuellen für die Verbrechen verantwortlich. „Das ist ein Schwulen-Skandal“, poltert Pat Buchanan, der erzkonservative Ex-Berater von Ronald Reagan. Bewerber müssten untersucht werden: „Solchen mit homosexuellen Neigungen muss gesagt werden, dass ihnen das Priesteramt nicht offensteht.“

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