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Russland: Wie wird das Leben nach dem Sommermärchen?

Kommentar Von Inna Hartwich
14.07.2018

Die Weltmeisterschaft hat dem Land zu einer neuen Leichtigkeit verholfen. Nach dem Abpfiff des Spektakels aber könnte damit schnell wieder Schluss sein.

Sie können feiern, die Russen. Ausgelassen, emotional, lange. Sie konnten das bereits vor dieser Fußball-Weltmeisterschaft, allerdings stets im Privaten. Die WM hat diese Feierfreude nun hinaus auf die Straße gespült, in die Öffentlichkeit, ließ sie auf all die Lateinamerikaner, die Europäer, die Afrikaner, die Asiaten treffen und zeigte der Welt, was diese Welt nicht erwartet hatte, was die Russen selbst nicht erwartet hatten: ein vermeintlich neues russisches Gesicht. Nicht das mürrische, das graue. Das Land zeigte sich zugänglich und aufgeschlossen.

Während der WM entdeckten die Russen die Leichtigkeit

Die Fußball-Weltmeisterschaft ist für Russland zu einem Sommermärchen geworden. So wie die Deutschen vor zwölf Jahren ihren fröhlichen Patriotismus freudig feiernd zur Schau trugen, so entdeckten die Russen in diesem Monat die Leichtigkeit und die Begeisterung für ihre Nationalmannschaft. Vor allem aber haben die Bilder der vergangenen vier Wochen die Illusion eines nur noch von Feinden umgebenen Russlands zerstört.

Die Russen, zumindest die, die diese Stimmung der Unbekümmertheit erlebten, in Moskau, in St. Petersburg, in Saransk, Kaliningrad oder auch Nischni Nowgorod, begriffen, dass die Welt ihnen wohlgesonnener ist, als es das Staatsfernsehen jeden Tag in ihre Köpfe zu pressen versucht. Sie verstanden, dass der Respekt für ein Land nicht mit Waffen zu erwerben ist, sondern sich auch aus Offenheit und Gastfreundschaft speist. Auf der einen wie auf der anderen Seite rückte die WM einige Vorstellungen zurecht: Russland erscheint nicht mehr als ein fernes Land, in dem Bären auf den Straßen herumlaufen, „der Westen“ verliert gleichzeitig an Bedrohung.

Schon die Olympischen Spiele 2014 in Sotschi, das Prestige-Projekt des russischen Präsidenten Wladimir Putin, sollten Russland in ein positives Licht rücken. Geglückt ist es nicht – zu hohe Kosten, das systematische Doping der Russen, die darauf folgende Krim-Annexion. Die Fußball-WM war da von Anfang an anders: In einem Land, das eher das Eishockey feiert, hatte niemand Erfolge seiner als desolat erscheinenden Fußball-Nationalmannschaft erwartet. Selbst der Präsident ließ sich lediglich zum Eröffnungsspiel im Stadion blicken, zu groß schien die Sorge gewesen zu sein, mit Misserfolgen in Verbindung gebracht zu werden.

Das Fenster der Freiheit schließt sich

Die Sbornaja aber überraschte alle, und plötzlich durfte öffentlich gefeiert werden, ohne dazu einen Befehl von oben zu erhalten, wie es sonst bei öffentlichen Feiern im Land der Fall ist. Der Fußball verband unterschiedliche Gruppen einer atomisierten Gesellschaft, er ließ die Russen durchatmen. Sie spürten in diesem Moment allerdings auch, dass die Lüftungsklappe sich bereits bald wieder schließen könnte. Also probten sie – relativ zurückhaltend – den Ungehorsam, wissend, dass die Macht dem Gast aus dem Ausland mehr erlaubt und durchgehen lässt, als sie es beim eigenen Bürger tut, ein seit den Sowjet-Zeiten gängiges Verhalten.

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Nach dem Karneval aber beginnt das Fasten. Daran erinnerten Russlands Mächtige auch während der WM. Freundlich lächelnde Polizisten führten Menschenrechtler aus der Menge, wenn diese Plakate mit politischen Botschaften ausrollten. Die russische Justiz sperrte pünktlich zum Spielstart Juri Dmitrijew ein, den prominenten Erforscher des Stalin-Terrors. Sie lässt auch den ukrainischen Regisseur Oleg Senzow, der nach einem hanebüchenen Urteil für 20 Jahre eingesperrt ist und seit zwei Monaten hungert, nicht frei. Die Regierung erhöht das Rentenalter und setzt darauf, dass der Unmut darüber im Jubel über die Tore untergeht. Die WM als Hoffnung auf ein anderes Russland? Auf mehr Freiheit? Ein hübsches Trugbild.

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