Eine Umtauschprämie ist die beste Maßnahme. Doch die Politik handelt unkoordiniert - und begünstigt dadurch die Diesel-Panik.
Ein paar tausend Euro Bonus für den Tausch Alt gegen Neu – das würde den Besitzern betagterer Diesel nicht sehr viel weiterhelfen. Sie kennen das ja bereits: Auf dem Löwenanteil der Kosten bleiben sie so oder so sitzen. Sie zahlen die Zeche für Fehler, die andere gemacht haben – Politik wie Autokonzerne gleichermaßen.
Dennoch wäre die Umtauschprämie 2.0 langfristig die beste unter allen mittelprächtigen Lösungen. Sie führt am ehesten zur Erneuerung der Dieselflotte, während die Nachrüstung mit Abgasreinigungs-Systemen zu viel Geld und Zeit kostet. Es ist immer cleverer, in neue Technik zu investieren, als an Altlasten herumzudoktern.
Die Politik befeuert mit ihrem Handeln die deutsche Diesel-Panik
Das Problem zu hohen Stickstoff-Ausstoßes ist kein flächendeckendes. Es beschränkt sich auf einige wenige Städte (wo bis zu 23-fach strengere Grenzwerte gelten als am Arbeitsplatz!) und selbst dort auf einzelne Straßenzüge. Insofern macht es Sinn, die Probleme gezielt vor Ort zu lösen. Da gibt es wirksamere Mittel als eine komplizierte Umtauschprämie. Insgesamt ist die Luftqualität besser denn je. Die Politik täte gut daran, der deutschen Diesel-Panik nicht auch noch Vorschub zu leisten.
Die Diskussion ist geschlossen.
Die sogenannte Einigung der Bundesregierung ist gerade mal ein Wunschkatalog an die Automobilindustrie
Mit dem Nachplappern von populistischen Parolen (die angeblich so hohen Grenzwerte am Arbeitsplatz) ist niemand geholfen. Herr Schaumann hätte sich zum Thema besser informieren sollen, bevor er diesen Kommentar schreibt:
https://www.auto-motor-und-sport.de/news/fakten-nox-grenzwert-stickoxid-fahrverbot/
Dieselabgase töten in Deutschland Tausende
Es ist sehr befremdlich, dass ein Journalist der AZ, der häufig über Autos schreibt, die Fakten nicht kennt. Danke, dass Sie auf den Artikel in der ‚auto motor sport‘ hinweisen.
Seit vielen Jahren wissen wir, dass Autoabgase, gerade die der Dieselwagen, krank machen. Und letztlich für jährlich Tausende Todesfälle nach Herzinfarkten, Schlaganfällen oder Lungenkrankheiten verantwortlich sind.
Nur ein einziger Beleg:
3.3.2016 https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/360/dokumente/telegramm_01_2016_stickstoffdioxid.pdf
„Erste Berechnungen der Europäischen Umweltagentur zur Krankheitslast ergaben, dass im Jahr 2014 in Deutschland 10.400 vorzeitige Sterbefälle und somit rd. 112.400 verlorene Lebensjahre auf die Exposition gegenüber NO2 zurückgeführt werden können [2].“
Ähnlich viele Menschen, wie durch die Stickoxide krank und tot gemacht werden, werden durch den Feinstaub, der wiederum im großen Maße durch den Autoverkehr entsteht, umgebracht.
Diese Menschen haben durch Feinstaubpartikel Entzündungen oder Blutgerinnsel in den Gefäßen bekommen und einen Infarkt erlitten oder aber sie sterben an Lungenkrankheiten. Doch die Statistik kennt Herz- und Krebstote aber keine Feinstaubtoten. 1-2 Tote täglich durch die Vogelgrippe wären eindeutig zuzuordnen. Die Öffentlichkeit wäre panisch und die Politik würde sich überschlagen.
Aber in Bayern plakatiert die AFD für Nichtwissende: „Diesel ist Super“.
Raimund Kamm, Augsburg
Panik hilft niemandem. Insoweit tritt Tobias Schaumann den richtigen Ton.
Man sollte die Politik an ihren Ergebnissen messen. Und da sind die Erwartungen inzwischen sehr hoch. Zu Recht!
Die Lösung des Dieselthemas sollte vernünftig und gerecht und darüber hinaus Bestandteil eines integrierten Gesamtkonzeptes sein.