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Philippinen
28.02.2017

Segeltörn endet mit Hinrichtung

Mit der „Rockall“ waren Jürgen K. und seine Lebensgefährtin jahrelang auf den Weltmeeren unterwegs. Im vergangenen November wurde er von der Segeljacht entführt. Die Frau wurde von den Kidnappern erschossen.
Foto: Westmincon, dpa

Der Deutsche Jürgen K. wusste, wie gefährlich seine Reise war. Aber er glaubte nicht, ein zweites Mal gekidnappt zu werden. Bis er in die Hände der Terrorgruppe Abu Sayyaf fiel

Dass er nicht mehr lange am Leben sein wird, muss Jürgen K. geahnt haben. Vielleicht hat er es Mitte Februar auch schon gewusst. Damals zwangen Islamisten der Terrorgruppe Abu Sayyaf („Träger des Schwerts“) den deutschen Segler im Dschungel der Philippinen-Insel Jolo, wo sie ihn schon seit mehr als drei Monaten gefangen hielten, vor die Kamera. Das Video stellten sie dann ins Internet.

Der 70-Jährige bat flehentlich darum, dass für ihn Lösegeld gezahlt werde. Andernfalls werde er „am 26., um drei Uhr nachmittags“ geköpft. Dann brach Jürgen K. in Tränen aus. Als er weiterreden konnte, meinte er nur noch: „Ich glaube nicht, dass ich eine Chance habe, hier lebend herauszukommen. Weil: Es tut sich nichts. Jeder gibt die Kugel dem anderen hin. Ich bin fertig. Ich habe nichts mehr zu sagen. Es kommt, wie es kommt.“

Die Angst des Mannes, seine Verzweiflung, die Hoffnungslosigkeit – all das stellten die Terroristen brutal zur Schau. Am Montag gab es dann, wie zu befürchten, das nächste Video aus dem Dschungel. Eine Minute und 43 Sekunden lang, noch brutaler. Zu sehen ist, wie einem Mann der Kopf abgeschnitten wird. Mehr sollte man darüber nicht berichten.

Wenn es stimmt, was die philippinische Regierung vermutet, dann müssen die Terroristen ihre Drohung nur eine halbe Stunde nach Ablauf des Ultimatums wahr gemacht haben. So hatte es Abu Sayyaf auch in früheren Fällen schon gehandhabt. Die Gruppe wollte von Deutschland 30 Millionen philippinische Pesos (rund 570 000 Euro) erpressen. Die philippinische Regierung selbst bezahlt in der Regel kein Lösegeld.

Der Segler war Anfang November in die Hand der Terroristen geraten, als er mit seiner 59-jährigen Lebensgefährtin in den Gewässern vor der Inselgruppe Tawi-Tawi unterwegs war. Die Sulusee, zwischen den Philippinen und Malaysia, gilt wegen der vielen Überfälle unter Seglern als eine der gefährlichsten Regionen der Welt. Das Auswärtige Amt rät seit langem „dringend“ davon ab, dort hinzufahren.

Das Paar ließ sich davon aber nicht abbringen. Die Frau überlebte den Überfall nicht. Sie wurde – vermutlich, als sie sich wehren wollte – von den Piraten erschossen. Ihre Leiche wurde auf der verlassenen Jacht, der „Rockall“, entdeckt. Der Skipper selbst wurde nach Jolo verschleppt, der Hochburg der Terroristen, die schon seit den 1960er Jahren für die Autonomie von der Zentralregierung in Manila kämpfen.

Der 70-Jährige und seine Lebensgefährtin waren schon seit vielen Jahren zusammen auf den Weltmeeren unterwegs. Welches Risiko sie eingingen, wussten sie. Im Juni 2008 wurden sie schon einmal entführt, damals vor der Küste Somalias. Die Piraten schleppten die „Rockall“ bis ins Landesinnere. Erst nach 52 Tagen kamen die beiden frei. Angeblich wurden 600000 US-Dollar Lösegeld gezahlt. Eine offizielle Bestätigung dafür gab es nie.

Nach der Freilassung lebte das Paar ein paar Monate in Deutschland, bei der Mutter des Skippers in der Nähe von Stuttgart. Der gelernte Heizungsbauer fand dann aber heraus, dass er die „Rockall“ aus Somalia zurückholen könne. Trotz aller Warnungen der deutschen Behörden fuhr Jürgen K. nochmals dorthin, möbelte das 35 Jahre alte Schiff auf und fuhr wieder los.

Kurz zuvor gab der Skipper dem Seglermagazin Yacht noch ein Interview. „Ich bete zu Gott, dass sie uns nicht noch einmal erwischen“, sagte er. Er wehrte sich aber auch gegen den Vorwurf, leichtsinnig zu handeln. „Was wir erlebt haben, werden wir mit absoluter Sicherheit niemals wieder erleben. Allen Ernstes: Lieber lassen wir uns umbringen. Ich würde kämpfen, egal wie, mit allem, was ich habe. Ich gehe definitiv nicht wieder in Gefangenschaft.“

Es kam dann doch anders. Wenige Stunden nach Veröffentlichung des Videos erklärte die philippinische Regierung, dass es sich bei dem Toten um den Deutschen handele. Einer der Berater von Präsident Duterte sagte: „Wir haben alle unser Bestes gegeben. Aber ohne Erfolg.“

Später bestätigte auch die Bundesregierung den Mord an Jürgen K. und verurteilt ihn als grausamen Terrorakt. „Es gibt nun keinen vernünftigen Zweifel mehr“, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes am Montagnachmittag. „Wir sind zutiefst erschüttert über das unmenschliche und grausame Vorgehen der Täter.“ Christoph Sator, dpa

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