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Syrien-Konflikt
22.02.2018

Sieben Jahre Syrienkrieg: Vom Bürgerprotest zur internationalen Krise

Juli 2011: Die syrische Gesellschaft ist gespalten. Tausende Assad-Anhänger demonstrieren ihre Solidarität mit dem Präsidenten, während sich fast täglich öffentliche Proteste formieren. Die Gegendemonstranten fordern Reformen nach tunesischem und ägyptischem Vorbild.
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Juli 2011: Die syrische Gesellschaft ist gespalten. Tausende Assad-Anhänger demonstrieren ihre Solidarität mit dem Präsidenten, während sich fast täglich öffentliche Proteste formieren. Die Gegendemonstranten fordern Reformen nach tunesischem und ägyptischem Vorbild.
Foto: SANA/Handout, dpa

Im zerrütteten Syrien folgt eine Gewalteskalation auf die andere. Diese Übersicht zeichnet den Weg des Landes vom Revolutionsversuch 2011 bis heute.

Bereits seit mehr als sieben Jahren tobt der Stellvertreterkrieg in Syrien: Wieder und wieder flammt der blutige Konflikt in verschiedenen Regionen des Landes auf und hat bereits Tausende Todesopfer gefordert. Bilder von zerstörten Stadtvierteln, in deren Ruinen sich Rebellen und Soldaten Gefechte liefern, geben Einblicke in die teils verheerenden Zustände in dem vorderasiatischen Staat am Mittelmeer. Die Auswirkungen der Kämpfe sind für die Menschen in Deutschland besonders durch die große Zahl an syrischen Flüchtlingen, die ihre zerrüttete Heimat verlassen mussten, spürbar.

Von einer anfänglichen Protestbewegung gegen die Regierung hat sich die Lage inzwischen zu einer unübersichtlichen, internationalen Krise entwickelt. Neben zahlreichen Milizen sind mittlerweile auch Truppen verschiedener Drittstaaten in Syrien beteiligt. Nach Rakka, Homs und Aleppo steht aktuell die Oasenregion Ost-Ghuta in der Nähe der Hauptstadt Damaskus im Fokus, die derzeit die schwersten Kampfhandlungen seit Kriegsbeginn erlebt. Indes bleibt die Lage im Nordwesten des Landes, wo seit dieser Woche regierungstreue Truppen die Kurden im Kampf gegen die Türkei unterstützen, weiter angespannt. Der jetzigen Situation ist die folgende - zusammengefasst nachgezeichnete - Entwicklung vorausgegangen:

Der Afrikanische Frühling bricht mit alten Strukturen

Ende 2010: In den nordafrikanischen Staaten Libyen, Tunesien, Algerien und Ägypten lehnt sich die Zivilbevölkerung gegen ihre autokratischen Staatsoberhäupter auf. In weitgehend gewaltfreien Massenbewegungen kommt es zum Umsturz: Der sogenannte Arabische Frühling durchfährt die Region - eine Revolution inspiriert dabei die nächste. Der Geist des Umbruchs schwappt auch nach Syrien, wo Präsident Baschar al-Assad im Frühjahr 2011 umfassende Reformen ankündigt. Doch nach den ersten Verhaftungen oppositioneller Wortführer wird die Lage zunehmend angespannter: Die breite Öffentlichkeit drängt auf Veränderung und will echte Demokratie. Eine Großdemonstration im März lässt Assad gewaltsam niederschlagen: 37 Demonstranten werden von Regierungstruppen erschossen, Hunderte verletzt. Von nun an rollen Panzer durch Damaskus, erste Protestierende formieren sich zum gewaltsamen Widerstand. Das Land schlittert in den Bürgerkrieg.

Die Gewaltspirale beginnt sich zu drehen: Nachdem regierungskritische Demonstrationen gewaltsam niedergeschlagen worden waren und militante Rebellen mit Gewalt gegen Soldaten reagiert hatten, schlägt die Armee zurück. Erste Straßenzüge in Damaskus liegen in Trümmern.
Foto: Ugarit News, dpa

Schlichtungsversuche der Vereinten Nationen und der Arabischen Liga scheitern, Vermittlungsversuche verlaufen im Sande - auch, weil Russland und China UN-Resolutionen zur Verurteilung des Assad-Regimes blockieren. Bombenanschläge bewaffneter Gruppierungen gegen Soldaten und gewaltsame Vergeltungsmaßnahmen dominieren die Nachrichtenlage. In der Rebellenhochburg Homs kommt es über Monate zu schwersten Gefechten. Große Teile der Stadt liegen in Schutt und Asche. Amnesty International und Human Rights Watch berichten von Menschenrechtsverletzungen in Syrien. Längst ist der Konflikt ein internationales Thema: Während einige Staaten auf diplomatische Lösungen hinzuarbeiten versuchen, treffen aus anderen Ländern Waffenlieferungen für Assads Truppen ein. Zu den internationalen Partnern des Regimes zählen der Iran, Irak und auch Russland.

Angriffe mit Nervengas heben den Konflikt auf ein neues Niveau

Die Gewaltspirale dreht sich immer schneller: Im Frühjahr 2013 verdichten sich die Hinweise darauf, dass Staatschef Assad das hochgiftige Nervengas Sarin gegen die eigene Zivilbevölkerung eingesetzt hat. Gewaltbereite Milizen aus dem arabischen Umland schließen sich daraufhin den syrischen Rebellen an, um sie im Kampf gegen die Regierung zu unterstützen. Mit der sunnitischen al-Nusra-Front sind nun auch erste dschihadistisch-salafistische Gruppierungen an den Kämpfen beteiligt. Besonders in der nordwestlichen Stadt Aleppo kommt es zu zahlreichen Selbstmordattentaten gegen Regierungssoldaten. Kurz darauf vermelden die Rebellen die Einnahme der Provinzhauptstadt Rakka. Die meisten syrischen Großstädte sind inzwischen umkämpft, die übrigen befinden sich entweder in der Hand Assads oder der Rebellen. Besonders im Norden des Landes sind auch kurdische Gruppen präsent, die sich klar gegen Assad positionieren. Israel ist mittlerweile aktiv in die Kämpfe involviert - der Staat vermutet Waffendepots der Assad-nahen Hisbollah auf syrischem Boden. Syriens Regierung wertet das als Kriegserklärung.

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Seit 2013 tritt auch die spätere Terrormiliz Islamischer Staat (IS) auf syrischem Boden verstärkt in Erscheinung. Besonders im Nordosten des Landes und im benachbarten Irak gewinnt sie zunehmend an Einfluss. Sie positioniert sich gegen das Assad-Regime, stellt sich jedoch auch nicht auf die Seite der verschiedenen Rebellengruppierungen. Das erklärte Ziel des IS ist es, ein islamistisches Kalifat zu errichten. Im Juni 2014 wird es ausgerufen. Zahlreiche Anschläge und Attentate - auch in westlichen Metropolen wie Paris, Berlin und London - überschatten die Situation in den syrischen Krisenregionen.

In der westsyrischen Stadt Homs haben sich 2013 zahlreiche Rebellenverbände zusammengeschlossen. Nach Monaten der Kämpfe müssen sie sich Assads Soldaten geschlagen geben. Der Widerstand ist damit vorerst gebrochen, auch die Altstadt ist schwer beschädigt.
Foto: Stringer, dpa

Bei der Präsidentschaftswahl im Juni 2014 wird Assad im Amt bestätigt. Die EU und auch die USA bezeichnen die Wahl aufgrund ihrer Umstände als illegitim. Aufgrund des eskalierten Krieges hat Syrien zu diesem Zeitpunkt bereits die weltweit größte Flüchtlingspopulation. Die meisten Syrer suchen in Europa, im Libanon und Jordanien Schutz. Während die hierzulande als Flüchtlingskrise betitelte Immigrationswelle im Jahr 2015 ihren Höhepunkt erreicht, befindet sich auch der Islamische Staat am Scheitelpunkt seiner Macht. In den Sommermonaten zerstören die Terroristen zahlreiche Kulturgüter, darunter den Baaltempel der antiken Oasenstadt Palmyra.

Auch die USA sind mittlerweile vor Ort

Mittels bewaffneter Drohnen sind auch die Vereinigten Staaten militärisch an den Kämpfen gegen die Terrormiliz beteiligt. Russische Kampfjets fliegen im Herbst 2015 beinahe täglich Einsätze gegen IS-Stellungen. Im Laufe von Monaten gelingt es - auch durch die Hilfe der kurdischen Peschmerga-Kämpfer - die Terroristen aus den meisten ihrer Zentren zu vertreiben.

Seit 2016 ist auch die Türkei auf syrischem Boden militärisch präsent. Im August beginnt eine großangelegte Bodenoffensive in Nordsyrien bei Dscharabulus und Kobane gegen kurdische Gruppen, die von der türkischen Regierung für Anschläge gegen Zivilisten verantwortlich gemacht werden. Der syrischen Armee gelingen unterdessen mehrere Siege über die Islamisten, die sich immer weiter zurückziehen müssen. Diese Entwicklung setzt sich 2017 fort: Zahlreiche Ölfelder können zurückerobert und weite Regionen von Landminen gesäubert werden. Auch durch die Beteiligung russischer Truppen kann der territoriale Einfluss des IS von 70 Prozent auf 5 Prozent verringert werden. Tausende Syrer kehren aus den Nachbarstaaten in ihre Heimat zurück

Drohnenaufnahmen zeigen die schweren Schäden in der Stadt Rakka. Nach Jahren des Krieges in der ehemaligen Hochburg der Terrormiliz Islamischer Staat sind weite Teile der Stadt zerstört, die Zivilbevölkerung befindet sich auf der Flucht.
Foto: Gabriel Chaim, dpa

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Die neuerlichen Entwicklungen in der Rebellenregion Ost-Ghuta bei Damaskus nähren die Angst vor einer weiteren Eskalation des Konflikts. Ost-Ghuta gehört zu den letzten Gebieten, die noch von den Rebellen kontrolliert werden. 400.000 Zivilisten sind in diesem Gebiet eingeschlossen, die humanitäre Lage ist Helfern zufolge katastrophal. Die Bundesregierung verurteilte das Vorgehen Assads als „Feldzug gegen die eigene Bevölkerung“. Und auch im krisengebeutelten Norden des Landes wird gekämpft: Regierungsnahe Truppen unterstützen die Kurdenmilizen gegen die türkische Armee. Als Verbündeter Assads ruft Russland alle ausländischen Mächte zu Friedensgesprächen auf: Die Souveränität Syriens müsse gewahrt bleiben, heißt es aus Moskau.

Ein trauriges Zwischenfazit nach sieben Jahren der Gewalt

Die vergangenen sieben Jahre in Syrien zeigen eine erschreckende Bilanz: Bereits im Jahr 2016 bezifferte das Syrische Zentrum für Politische Forschung (SCPR) die Gesamtzahl der Todesopfer auf knapp eine halbe Million. Fast zwölf Prozent der Gesamtbevölkerung des Landes seien entweder getötet oder verletzt worden, heißt es in einem Bericht. Beinahe jeder zweite Syrer ist vor den Schrecken des Krieges geflohen. Angesichts der schlechten Versorgungslage sei außerdem die Lebenserwartung der Bürger von ehemals über 70 Jahren auf knapp 55 Jahren gesunken.

Wieder und wieder erschüttern Bombenanschläge das Land. In einer Vielzahl der Fälle stecken islamistische Gruppen hinter den Attentaten, die sich gleichermaßen gegen Regierungstruppen und die Zivilbevölkerung richten.
Foto: Sana/Handout, dpa
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