So kreativ gehen die Deutschen gegen Rechtsradikale vor
Quer durch die Republik stellen sich die Menschen Neonazis entgegen - wie am Samstag in Göppingen. "Gegen Rechts" wird nicht nur gesungen und gestrickt.
Als Zeichen des Protests gegen Rechts haben Mitarbeiter der Stadt Göppingen am Samstag Fahrzeuge und Geräte des städtischen Betriebshofs auf dem Marktplatz aufgestellt. Ursprünglich war die Aktion geplant, um einen Neonazi-Aufmarsch dort zu blockieren. Der wurde mittlerweile abgesagt – an der Aktion hielten die Bürger dennoch fest. Quer durch die Republik stellen sich die Menschen Neonazis entgegen. Beispiele des kreativen Protests:
Restaurants gegen Rechts Nachdem im Sommer 2010 ein Barkeeper eines Regensburger Cafés Opfer eines rassistisch motivierten Überfalls wurde, haben sich die Bürger in dem Bündnis „Keine Bedienung für Nazis“ zusammengeschlossen. In einer gemeinsamen Erklärung sprechen sich Gastronomen aus der bayerischen Stadt dagegen aus, Rechtsextreme in ihren Lokalen zu bedienen. Die Broschüre „Rassisten werden hier nicht bedient“ soll Gastwirten helfen, Nazis zu erkennen.
Stricken gegen Rechts Wenn Neonazis alljährlich im niedersächsischen Bad Nenndorf zu einem „Trauermarsch“ aufrufen, begegnen sie einem fröhlich bunt geschmückten Ort – und seit 2012 auch mit Wolle umstrickten Bäumen, Laternenpfählen und Fahrradständern. „Bunt statt Braun“ hat sich als Slogan gegen Neonazis mittlerweile bundesweit durchgesetzt.
Konzerte und Festivals "gegen Rechts"
Musik gegen Rechts Unter dem Motto „Rock gegen Rechts“ werden immer wieder Konzerte oder Musikfestivals organisiert. Ende 2011 feierten Zehntausende auf einem Rockkonzert gegen Rechts in der thüringischen Landeshauptstadt Jena, der Heimat des NSU-Terrortrios Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe. Neben Musikern wie Udo Lindenberg und Peter Maffay nahmen auch Politiker an der Veranstaltung teil. Außerdem gibt es den Verein „Laut gegen Nazis“, der seit seiner Gründung 2004 auch von Prominenten der Musikbranche und Labels unterstützt wird.
Golfen gegen Rechts Ein Mal im Jahr wird in Mecklenburg-Vorpommern ein Turnier unter dem Motto „Golf gegen Rechts“ veranstaltet. Die Startgelder gehen den Veranstaltern um den Schweriner Journalisten Peter Marx zufolge an Jugendorganisationen, freie Theater und Schulklassen, die sich mit Rechtsextremismus befassen und Veranstaltungen gegen rechtes Gedankengut organisieren. (dpa)
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