Spahn contra Merz: Der Kampf um Merkels Erbe ist eröffnet
Wenige Tage nachdem Angela Merkel ihren Verzicht auf eine erneute Kandidatur als CDU-Vorsitzende bekanntgegeben hat, ist das Rennen um ihre Nachfolge eröffnet.
Fünf Wochen vor dem Parteitag ist das Rennen um die Nachfolge von Angela Merkel an der CDU-Spitze eröffnet. Zwei Kandidaten lieferten sich bereits ein erstes Fernduell. Während sich Friedrich Merz per Pressekonferenz auf der Berliner Bühne zurückmeldet, bringt sich Jens Spahn mit einem Zeitungsartikel in Stellung.
"Mein Name ist Friedrich Merz – mit e", sagt der Hoffnungsträger der Konservativen zur Begrüßung. Tatsächlich stand auf der Einladung fälschlicherweise "März". Nach dieser erheiternden Bemerkung ließ der Kandidat in den folgenden 20 Minuten wenig Zweifel daran, dass er einen radikalen Gegenentwurf zur Ära Merkel verkörpert. "Die CDU muss sich Klarheit verschaffen über ihren Markenkern", stellt Merz klar. Dass die Kanzlerin diesen Markenkern verwischt hat, sagt er nicht. Aber es ist kein Geheimnis, wie sehr der 62-Jährige in den vergangenen Jahren mit Merkels Kurs gehadert hat. "Wir müssen genau zuhören, wir müssen verstehen, was die Menschen im Land bewegt – und wir dürfen sie nicht mit Floskeln abspeisen", sagt Merz. Noch ein Seitenhieb auf die Noch-Chefin, der immer wieder angelastet wird, ihre Politik zu wenig zu erklären.
Ob ein Spitzen-Duo mit Merkel und Merz funktionieren könnte, scheint fraglich. Doch der Kandidat bleibt gelassen. "Zu versöhnen gibt es nichts. Wir haben uns mehrfach getroffen und gut verstanden. Ich bin der festen Überzeugung, dass wir miteinander auskommen und klarkommen werden", sagt er und betont: Die CDU brauche Erneuerung, aber keinen Umsturz.
Zwischen Angela Merkel und Friedrich Merz gibt es "nichts zu versöhnen"
Mitbewerber Spahn bringt in einem Beitrag für die Frankfurter Allgemeine Zeitung die Flüchtlingspolitik zurück auf die Tagesordnung. Die Debatte sei aus Sicht vieler Bürger weder beendet noch gelöst. "Unser Land erfährt weiterhin eine jährliche ungeordnete, überwiegend männliche Zuwanderung in einer Größenordnung von Städten wie Kassel oder Rostock", schreibt Spahn. Es gehe ihm allerdings nicht darum, die CDU nach rechts zu rücken. Erklärtes Ziel beider Kandidaten ist es, Wähler von der AfD zurückzuholen. Deren Chef Jörg Meuthen zeigt sich unbeeindruckt. "Nach 18 Jahren unter Merkel ist die CDU eine tief sozialdemokratisierte Partei geworden, die alle konservativen Grundsätze und Werte komplett aufgegeben hat. Das wird keiner der drei für ihre Nachfolge antretenden Kandidaten mehr rückgängig machen", glaubt Meuthen.
FDP-Vize Wolfgang Kubicki hält allein schon die Merz-Bewerbung für eine "Bereicherung" der politischen Diskussion. "Die Reaktionen innerhalb der Union zeigen, dass es dort offensichtlich ein lange unterdrücktes Bedürfnis nach einer stärkeren wirtschaftspolitischen Orientierung der Partei gibt." Eine erstarkende Konkurrenz für die FDP fürchtet Kubicki nicht. "Ganz im Gegenteil: Vielmehr kann das bedeuten, dass die Freien Demokraten jetzt auch wieder in anderen Parteien auf ökonomischen Sachverstand stoßen. Das kann der Bundesrepublik nur guttun."
Die Grünen sind da skeptischer. Die bayerische Fraktionschefin Katharina Schulze stellt auf die Frage nach der Koalitionsfähigkeit einer "neuen" CDU klar: "Für uns ist zweitrangig, wer am Tisch sitzt, sondern was auf dem Tisch liegt. Das haben wir bei den Jamaika-Verhandlungen deutlich gezeigt."
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Gute Analyse!
Noch ist offen, ob er demnächst die Schwarzen rocken wird, der Mann von BlackRock. Da gibt es einen Medien-Hype, der abbrechen könnte. Und den Faktor Neid, dem sich viele Erfolgreiche ausgesetzt sehen.
Doch schon jetzt verbinden sich mit Merz viele Hoffnungen: Er „kann Wirtschaft“!
Und könnte er nicht auch unser Parteiensystem stabilisieren? Mit mehr Platz für beide Volksparteien? Mit Gegenwind für AfD, aber auch Grüne? Und mit einer neuen Harmonie von CDU und CSU?
Merz gilt vielen als Hoffnungsträger - auch jenseits der CDU!
Wirtschaftlich sehr erfolgreich waren auch die Herren Stadler und Winterkorn sowie das Management von Audi und VW.
Millionen Dieselfahrer sind stolz und glücklich, dass sie zum Erfolg dieser Herren beitragen dürfen.
Von derart erfolgreichen Managern und ihren Handlangern im Verkehrsministerium beschi . . .en zu werden, ist für den deutschen Michel
eine Ehre.
Etwas stutzig machen sollte jedoch schon, dass der erfolgreiche Kandidat Friedrich M. seit 2010 im Aufsichtsrat der Düsseldorfer Privatbank HSBC Trinkaus hockt, die nach einem Bericht des Bundestagsuntersuchungsausschusses in Cum-Ex Geschäftspraktiken zum
Nachteil der dummen deutschen Steuerzahler verwickelt war.
Was spricht gegen einen Kandidaten, der in der Wirtschaft erfolgreich ist?
Ansonsten Planwirtschaft einführen
Rochade: Die "Ein-Äugige" wird von "Zwei-Blinden" abgelöst.
Toll, dass sich hier ein Top-Lobbyist an die vorderste Stelle drängt. Das zeugt von Moral in diesem Staat - ich bekomme das heilige Grausen!