Staatsanwaltschaft fordert lebenslange Haft für Stockholm-Attentäter
Ein 39-jähriger Usbeke war im April 2017 mit einem Lkw in die Haupteinkaufsstraße von Stockholm gerast und hat dabei fünf Menschen getötet. Nun steht er vor Gericht.
Fast ein Jahr nach dem Anschlag in der Haupteinkaufsstraße von Stockholm ist der mutmaßliche Attentäter wegen Terrorismus angeklagt worden. Die Staatsanwaltschaft fordert lebenslange Haft. "Dies ist ein so schweres Verbrechen, dass die Höchststrafe die einzige Option ist", sagte Anklagevertreter Hans Ihrman am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur.
Fünf Tote, 15 Verletzte bei Stockholm-Attentat im April
Laut Anklage raste der damals 39 Jahre alte Usbeke am 7. April 2017 mit einem gestohlenen Lkw in der belebten Einkaufsstraße in eine Menschenmenge und dann in ein Kaufhaus. Fünf Menschen starben, 15 wurden verletzt. Danach versuchte er laut Anklageschrift noch eine Bombe zu zünden.
Der mutmaßliche Terrorist habe ernsthafte Angst in der gesamten Bevölkerung auslösen wollen, erklärte die Staatsanwaltschaft. Er habe die Regierung zwingen wollen, Schwedens Teilnahme an einer internationalen Trainingsmission im Irak abzusagen, die sich gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) richtete.
Der Usbeke gestand die Tat und sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Laut Anklageschrift informierte er sich vor der Terrorfahrt über den IS und schaute Propagandavideos. Er soll Kontaktpersonen angeboten haben, ein Attentat zu begehen.
Nach der Tat war der 39-Jährige zunächst geflüchtet. Unter anderem mit Hilfe von Überwachungskameras waren ihm die Ermittler aber schnell auf die Spur gekommen. Der Usbeke hätte abgeschoben werden sollen, nachdem sein Antrag auf Aufenthaltsrecht in Schweden 2016 abgelehnt worden war. Doch er tauchte unter und war für die Polizei nicht auffindbar. (dpa)
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