Tebartz-van Elst packt immer noch seine Koffer
Der Ende März von seinem Amt als Bischof von Limburg zurückgetretene Franz-Peter Tebartz-van Elst wohnt noch immer in der millionenteuren Bischofsresidenz.
Das bestätigte der Pressesprecher des Bistums Limburg, Stephan Schnelle, unserer Zeitung. „Franz-Peter Tebartz-van Elst ist sich bewusst, dass das eine schwierige Situation ist. Wir werden ihn aber nicht auf die Straße setzen“, sagte Schnelle.
Tebartz-van Elst sucht aktiv nach einer Wohnung
Der frühere Limburger Bischof bereite in der Wohnung seinen Auszug vor, ordne seine Sachen und packe Kisten. „Er sucht aktiv nach einer neuen Wohnung außerhalb des Bistums“, sagte Schnelle. Noch habe er aber keine geeignete gefunden. Hr-online berichtete, dass die derzeitige Bistumsleitung Tebartz-van Elst keine Frist für den endgültigen Auszug gesetzt habe. Sie soll ihm aber deutlich gemacht haben, dass sein „Mieterdasein kein Dauerzustand sein“ könne. Auf die Frage, ob Tebartz-van Elst Miete zahle, antwortete Schnelle im Gespräch mit unserer Zeitung: „Er zahlt keine Miete, sondern er versteuert den geldwerten Vorteil.“
Damit nutzt Tebartz-van Elst seit Anfang April die 283 Quadratmeter große Bischofswohnung, die ein Grund dafür war, dass er dem Papst seinen Amtsverzicht anbieten musste. Tebartz-van Elst hatte den Bau des „Diözesanen Zentrums Sankt Nikolaus“ inklusive der luxuriös ausgestatteten Wohnung wegen seiner Sonderwünsche massiv verteuert. Die Kosten von mindestens 31 Millionen Euro verschleierte er. Zuletzt kursierten Gerüchte, er habe im Bistum Eichstätt nach einer Wohnung gesucht. Dort lebt der ebenfalls zurückgetretene frühere Augsburger Bischof Walter Mixa.
Gestern stellte das Bistum Limburg ein neues Bauprojekt vor: die Generalsanierung des Priesterseminars für etwa fünf Millionen Euro. Das Projekt sei in den Bistumsgremien beraten und „einmütig beschlossen“ worden, sagte Pfarrer Wolfgang Rösch. Rösch vertritt den Apostolischen Administrator, den Leiter des Bistums, Weihbischof Manfred Grothe. Finanziert werde die Generalsanierung aus Baurücklagen des Bistums. Diese Rücklagen wurden aus Kirchensteuermitteln gebildet.
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