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Sicherheit
06.06.2017

Terroralarm mit Folgen

Der Moment, in dem Konzertveranstalter Marek Lieberberg (rechts auf dem Monitor) die 87000 Besucher bittet, das Gelände von „Rock am Ring“ zu verlassen.  „Ich möchte endlich mal Demos sehen, die sich gegen die Gewalttäter richten.“
Foto: Imago

Wegen dreier verdächtiger Helfer mussten Zehntausende das Spektakel „Rock am Ring“ räumen. Veranstalter Lieberberg kritisiert die Polizei und stößt mit einer Wutrede auf geteiltes Echo

Milena aus Hannover ist Erleichterung und auch Stolz anzumerken, dass die rund 87000 Fans am Vorabend so überaus besonnen auf die Unterbrechung bei „Rock am Ring“ reagiert haben. „Keiner hat geschrien, keiner hat geschubst. Es ist keine Panik ausgebrochen.“ Die 25-Jährige stand mit ihrer Freundin Sonja am Freitag gegen 21 Uhr vorne direkt vor der Hauptbühne. Die Vorfreude auf die Band Rammstein war riesig, als plötzlich der Veranstalter ans Mikrofon ging: „Dann kam Marek Lieberberg. Eigentlich dachten wir, dass wieder ein Gewitter aufzieht“ – so wie im vergangenen Jahr, als das Festival abgebrochen wurde, nachdem es Verletzte durch Blitzschläge gegeben hatte. Doch dann der Schock: Plötzlich ist von einer möglichen terroristischen Gefährdung die Rede, alle Besucher sollten sofort und ruhig das Gelände verlassen.

Überraschend gefasst verlassen die 87000 Rockfans das riesige Gelände. Menschenmassen strömen zu den Ausgängen. Immer wieder ertönen die Lautsprecherdurchsagen. Die Rockfans folgen – Enttäuschung steht in vielen Gesichtern, aber keine Angst. Und so richtig fassungslos scheint in der Menge auch keiner zu sein, dass ein Terroralarm jetzt auch Deutschlands wohl bekanntestes Rockfest trifft. Milena bestätigt das: „Irgendwie war es uns klar. Überrascht waren wir nicht.“ Wohl jeder der Musikfans muss an den Terroranschlag auf ein Konzert in Manchester Ende Mai mit mehr als 20 Toten denken. Und es spielen sich denkwürdige Szenen ab. „Die Stimmung war komisch“, erzählt Sonja. „Die Leute haben gesungen ,You’ll Never Walk Alone‘ oder ,Eins kann uns keiner nehmen, und das ist die pure Lust am Leben‘ – den alten Song von Geier Sturzflug. Die Stimmung war dennoch sehr gedrückt.“

Auch nachdem das Konzert am Samstag und Sonntag – ohne den Rammstein-Auftritt – fortgesetzt wurde, bleiben viele Fragen offen: Gegen drei mutmaßliche Islamisten, Männer aus Hessen, wurde ein Ermittlungsverfahren wegen der Vorbereitung eines „Explosionsverbrechens“ eingeleitet. Die Männer, die als Helfer auf dem Konzertgelände auf dem Flughafen Mendig gearbeitet haben, waren am Freitagabend vorläufig festgenommen worden, kamen aber am Samstagmorgen wieder auf freien Fuß.

Alle drei werden den Ermittlern zufolge der hessischen Salafistenszene zugerechnet, und mindestens einer von ihnen hatte mit seinem Ausweis „Zugang zu sicherheitsrelevanten Bereichen“. Am Wochenende hieß es dann, dass es keinen konkreten Tatverdacht gegen die drei Männer gebe, es werde aber weiterermittelt. Bei einem der drei habe es zudem Hinweise auf Verbindungen zur islamistischen Terrorszene gegeben. Die Polizei fand bei ihren Durchsuchungen auf dem Festivalgelände in der Eifel aber keine verdächtigen Gegenstände.

„Die Verdachtsmomente haben sich offensichtlich nicht bestätigt“, sagte Konzertveranstalter Lieberberg über die drei Mitarbeiter. „Es handelte sich um Personen, die am Aufbau der Zäune mitarbeiteten und von beauftragten Firmen beschäftigt wurden.“ Lieberberg kritisierte die Unterbrechung des Festivals durch die Polizei. Es gebe momentan „überall eine latente Bedrohungslage“, sagte er. „Wir können uns nicht vollständig abschotten.“

Der 71-Jährige, der Anfang der siebziger Jahre gemeinsam mit Marcel Avram die Konzertagentur Mama Concerts gegründet hatte, trat am Wochenende mit einer kleinen Wutrede Wellen im Internet los. In einer sehr emotionalen Erklärung unmittelbar nach der Evakuierung des Festivalgeländes sagte er: „Ich möchte endlich mal Demos sehen, die sich gegen die Gewalttäter richten. Ich hab’ bisher noch keine Moslems gesehen, die zu Zehntausenden auf die Straße gegangen sind und gesagt haben: Was macht ihr da eigentlich?“

Letztere Äußerung wurde kontrovers im Internet diskutiert. „Keiner ist davor gefeit, von der falschen Seite vereinnahmt zu werden“, wehrte sich Lieberberg, dessen jüdische Eltern den Holocaust überlebt hatten, gegen Beifall aus dem AfD-Lager. „Ich erwarte jedoch von allen Beteiligten eine eindeutige Gegnerschaft zu Gewalt und Terror. Nach meiner Wahrnehmung haben es die Menschen muslimischen Glaubens bisher leider weitgehend versäumt, dies auch in Demonstrationen zu artikulieren.“

Lieberberg betonte, dass es „Rock am Ring“ weitergeben solle: „Die Bedeutung der Musikkultur in unserer Gesellschaft wächst und die Menschen wollen und werden sich die Freiheit nicht nehmen lassen“, so der 71-Jährige. (dpa, afp)

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