Trotz Plagiatsaffäre: Seehofer kann sich Guttenberg als Nachfolger vorstellen
Für Horst Seehofer ist Karl-Theodor zu Guttenberg trotz Plagiatsaffäre nicht aus dem politischen Rennen. Ganz im Gegenteil.
Für den CSU-Vorsitzenden und bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer ist Karl-Theodor zu Guttenberg trotz Plagiatsaffäre nicht aus dem politischen Rennen. Im Gegenteil. Horst Seehofer kann sich zu Guttenberg sogar als seinen Vorsitzenden vorstellen.
Zu Guttenberg als Seehofers möglicher Nachfolger?
Auf die Frage, ob es seiner Meinung nach möglich sein kann, dass Karl-Theodor zu Guttenberg Nachfolger in einem seiner Ämter werden könnte, sagte Seehofer: "Ich kann mir alles vorstellen." Seehofer wolle ein "Wurzelgeflecht von Ausnahmepolitikern innerhalb der CSU". Dies habe er "nie unter dem Gesichtspunkt getan, wie steht's dann um die eigene Laufbahn."
Seehofer verärgert über Kritik aus der CDU an Guttenberg
CSU-Chef Horst Seehofer scheint sich noch immer über die Kritik an zu Guttenberg aus den Reihen der CDU zu ärgern. Der Ministerpräsident fordert ein Krisengespräch mit Kanzlerin Angela Merkel. Ihm gehe es dabei um die Stilfrage.Künftig müsse solch eine Kritik unterbleiben.In einer politischen Familie müsse man einem Kollegen aus den eigenen Reihen, der in Bedrängnis und Schwierigkeiten sei, öffentliche und persönliche Solidarität zukommen lassen. Seehofer betonte: "Das ist eine Sache zwischen der CDU-Vorsitzenden und Bundeskanzlerin und mir. (...) Da werden wir drüber reden."
Bundestagspräsident Norbert Lammert soll die Plagiatsaffäre und die Umstände als "Sargnagel" für das Vertrauen in die Demokratie bezeichnet haben, was er nicht dementierte. Bildungsministerin Annette Schavan hatte gesagt, sie schäme sich als Wissenschaftlerin "nicht nur heimlich". Guttenberg war wegen der Plagiatsaffäre um seine Doktorarbeit am Tag nach der Kritik beider CDU-Politiker zurückgetreten. Auf die Frage, ob die kritischen Äußerungen mit Merkel abgestimmt gewesen sein könnten, sagte Seehofer: "Ich bin sicher, dass es nicht so war."
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) kritisierte beide CDU-Politiker ebenfalls: "Wenn es in einer solchen Situation wie in der vergangenen Woche keine volle Solidarität allein unter den Kollegen der Bundesregierung gibt, dann ist das einfach schon ein schwaches Bild." dpa
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