Türkei verhängt Ausreiseverbot für Akademiker
Türkische Akademiker müssen in der Türkei bleiben: Die türkische Regierung hat ein Ausreiseverbot für Akademiker verhängt. Erdogan greift im Land derweil zu drastischen Maßnahmen.
Der türkische Hochschulrat hat allen Universitätslehrkräften und Wissenschaftlern Dienstreisen ins Ausland verboten. Uni-Mitarbeiter, die sich bereits zu Dienst- oder Forschungsaufenthalten im Ausland aufhielten, sollten überprüft werden und "so schnell wie möglich" in die Heimat zurückkehren, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu am heutigen Mittwoch.
Gleichzeitig forderte der Rat alle Hochschulrektoren auf, ihre Mitarbeiter im Lehrbetrieb und in der Verwaltung auf etwaige Verbindungen zur Bewegung des Erdogan-Gegners Fethullah Gülen zu überprüfen. Ihre Berichte würden bis zum 5. August erwartet.
Am gestrigen Dienstag bereits war bekannt geworden, dass 1577 Dekane an Universitäten des Landes ihre Ämter verlieren. Seit Freitag seien etwa 50.000 Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes suspendiert worden.
Türkei-Expertin Bilgin Ayata hat die Maßnahmen des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan nach dem gescheiterten Militärputsch ihrerseits als Staatsstreich eingestuft. "Es hat ein Putsch stattgefunden", sagte die Sozialwissenschaftlerin der Universität Basel am heutigen Mittwoch im Deutschlandradio Kultur mit Blick auf die Massenverhaftungen und -entlassungen der vergangenen Tage.
Wissenschaftlerin wirft Präsident Erdogan Putschversuch vor
"Das ist eine unglaubliche Zahl", äußerte sich Ayata entsetzt. Die Maßnahmen der türkischen Führung zielten auf einen Umbau der gesamten Gesellschaft des Landes.
Auch die derzeitige Stille Erdogan-kritischerer Teile der türkischen Gesellschaft sind laut Ayata mit Verhaltensweisen wie nach einem Putsch vergleichbar: "Man hört nichts von den Gewerkschaften, man hört nichts von zivilgesellschaftlichen Gruppen, denn die Angst vor weiteren Pogromen, die Angst vor der eisernen Hand des Staates ist im Augenblick sehr groß." Zwar werde dies "wahrscheinlich und hoffentlich nicht lange so bleiben", doch derzeit sei "die Furcht zu groß, als dass jetzt noch eine große gesellschaftliche Opposition sich zeigt".
Türkei: Mehrere Festnahmen wegen Einträgen in sozialen Medien
Dazu passt, dass Gegner des türkischen Präsidenten Erdogan und Unterstützer der gescheiterten Putsches aktuell bei entsprechenden Einträgen in sozialen Medien mit Besuch der Polizei rechnen müssen. In mehreren türkischen Städten seien sieben Personen festgenommen worden, die entweder den Putschversuch gelobt oder Erdogan kritisiert hatten. Dies meldete unter anderem CNN Türk in der Nacht. Den Festgenommenen werde unter anderem vorgeworfen, mit Einträgen in sozialen Medien "die verfassungsmäßige Ordnung gestört", "Kriminelle gelobt" oder Erdogan beleidigt zu haben.
Am heutigen Mittwoch verhinderte zudem die Polizei die Auslieferung einer Satirezeitschrif namens Leman. Das berichtet ein Türkei-Korrespondent der Welt auf Twitter.
Türkei: Erdogan erhebt schwere Vorwürfe gegen Fethullah Gülen
Präsident Recep Tayyip Erdogan verdächtigt seinen einstigen Verbündeten Fethullah Gülen, hinter dem Putschversuch vom vergangenen Wochenende zu stehen - der in den USA lebende islamische Prediger weist die Vorwürfe zurük.
Erdogan will sein weiteres Vorgehen am heutigen Mittwoch mit dem nationalen Sicherheitsrat besprechen. Er kündigte in diesem Zusammenhang wichtige Entscheidungen an.
AZ/AFP/dpa/goro
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Türkische Akademiker müssen in der Türkei bleiben: Die türkische Regierung hat ein Ausreiseverbot für Akademiker verhängt.
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"Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten"
https://www.youtube.com/watch?v=YjgKKOdVRx4
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Mann mit Führerschein ...
"Präsident Erdogan" zeigt, ... das ER "Eier" hat, und sich durchsetzten kann .....
Ich empfehle jedem mal die deutsche Notstandsgesetzgebung durchzulesen. Die Türkei befindet sich nach einem Militärputsch in einem "Quasi-Notstand".
Dieses Land hat andere Probleme als z.B. die Augsburger/Gögginger wegen 3 gefällten Kastanien .... [url=http://www.smilies.4-user.de][img]http://www.smilies.4-user.de/include/Hamster/hamster-smilie-003.gif[/img][/url]
Türkische Akademiker müssen in der Türkei bleiben: Die türkische Regierung hat ein Ausreiseverbot für Akademiker verhängt.
Am gestrigen Dienstag bereits war bekannt geworden, dass 1577 Dekane an Universitäten des Landes ihre Ämter verlieren. Seit Freitag seien etwa 50.000 Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes suspendiert worden.
Die ersten Schritte zum direkten Weg zurück ins Mittelalter.
Erdogan will sein weiteres Vorgehen am heutigen Mittwoch mit dem nationalen Sicherheitsrat besprechen. Er kündigte in diesem Zusammenhang wichtige Entscheidungen an.
Aha, das wird sicher eine demokratische Veranstaltung in der jeder dieser Mitglieder des Sicherheitsrates ganz unabhängig und demokratische seine Meinung vertreten darf.
Die Entscheidung wird wohl so sein, wie bei seinem großen Vorbild heute vor 72 Jahren. Der ließ seine Gegener am Fleischerhaken aufhängen.
Vieleicht haben Sie Recht und es wird gruselig, aber solange Herrn Erdogan sein Volk zu Füßen liegt, hat er Narrenfreiheit.
Europa und seine Politiker werden tatenlos zusehen und weitere Milliarden für seine "Solidarität" überweisen.
Wie kann da noch ein gutes Ende möglich sein?
Das sind schon sehr diktatorische Maßnahmen. Ich hoffe, die EU und alle EU Länder ziehen die richtigen Schlüsse daraus.