US-Militär verteidigt auch Europa
Supermacht besitzt besondere Fähigkeiten
Mit ihrem Aufruf, angesichts der Haltung von US-Präsident Donald Trump müsse Europa sein Schicksal stärker in die eigenen Hände nehmen, hat Bundeskanzlerin Angela Merkel die tief greifenden Differenzen im transatlantischen Verhältnis offengelegt. Doch insbesondere in der Sicherheitspolitik hängt Europa stark von den USA ab.
Auslöser des Streits zwischen Trump und den Europäern ist die Forderung, die Nato-Staaten müssten mindestens zwei Prozent ihres Bruttoinlandsproduktes (BIP) in die Verteidigung stecken. Außer den USA erfüllen bisher nur Großbritannien, Griechenland, Estland und Polen diese Bedingung. Die USA geben 3,6 Prozent ihres BIP für die Rüstung aus; allerdings hat die Weltmacht Amerika anders als die meisten anderen Nato-Mitglieder globale Interessen, die eine starke Militärpräsenz auch in Ostasien oder im Pazifik erfordern. So hat Amerika mehr Flugzeugträger als der Rest der Welt zusammen.
Mit ihrem riesigen Militär – 1,3 Millionen Soldaten, ein Wehretat von mehr als 600 Milliarden Dollar, über 6000 Atomwaffen, 14000 Kampfflugzeuge, mehr als 70 U-Boote – schützen die Amerikaner auch die Europäer. Die Zahl der auf dem Kontinent stationierten US-Soldaten ist seit dem Ende des Kalten Krieges zwar von 350000 auf 62000 geschrumpft. Dennoch halten die Panzer, Kampfflugzeuge und Atomwaffen der Supermacht das Prinzip der Abschreckung auch gegenüber Russland aufrecht.
Hinzu kommt die amerikanische Stärke im globalen Maßstab. Ob Elitesoldaten in Pakistan in einer Geheimaktion den Al-Kaida-Chef Osama bin Laden töten, US-Kriegsschiffe im Mittelmeer mit Marschflugkörpern einen Luftwaffenstützpunkt in Syrien angreifen oder US-Experten von der Türkei aus mit einem Radarsystem ein Auge auf den Iran halten – es gibt kein anderes Land, das überall auf dem Globus jederzeit eingreifen kann.
Auch die Möglichkeiten der amerikanischen Geheimdienste sind für die europäischen Partner von höchster Bedeutung, die kein vergleichbares Netz aufbieten können. Als das Nato-Land Türkei Ende der 1990er Jahre den flüchtigen kurdischen Rebellenchef Abdullah Öcalan jagte, lieferten die Amerikaner, deren Abhör-Technologie das Telefon Öcalans in Kenia geortet hatte, den entscheidenden Hinweis.
Mehrmals haben die Amerikaner in den vergangenen Jahrzehnten bewiesen, wie überragend ihre Führungsrolle ist. Bei den Luftangriffen auf Libyen 2011 spielten britische und französische Kampfjets zwar die Hauptrollen, doch ohne Beteiligung der USA wäre der Einsatz wohl wesentlich schwieriger gewesen. Den Europäern fehlten moderne Aufklärungs- und Tankflugzeuge. Ohne den amerikanischen Schutzschild müssten die Europäer viele dieser Waffen für teures Geld anschaffen.
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Selten so einen einseitigen / einfältigen Bericht gelesen, welcher anscheinend ganz dem beschränkten Weltbild des derzeitigen amerikanschen Präsidenten entspricht. Die USA sind längst kein Problemlöser mehr, sondern oft genug Ursache des Problems bzw. das Problem selbst. Der Schreiber dieses unsäglichen Berichts hat wohl auch noch nicht verstanden, daß die Sowjetunion längst Geschichte ist. Herr Seibert, dieser dreist manipulative Artikel ist eine Schande für echten Journalismus.