US-Ministerium autorisierte Tötung von Top-Terrorist Awlaki
Ein geheimes Memorandum des US-Justizministeriums hat einem Zeitungsbericht zufolge die Tötung des Al-Kaida-Prediger Anwar al-Awlaki im Jemen erlaubt.
Wie die "Washington Post" am Freitag berichtete, habe ein geheimes Schreiben des US-Justizministeriums die Tötung des in den USA geborenen radikalislamischen Predigers Anwar al-Awlaki im Jemen autorisiert. Das Dokument sei geschrieben worden, nachdem die Regierung mögliche rechtliche Bedenken gegen die gezielte Tötung eines US-Bürgers überprüft habe, berichtete die US-Zeitung unter Berufung auf US-Offizielle. Es gebe in der Regierung keinerlei Dissens über die Legalität der Tötung von al-Awlaki.
Der Al-Kaida-Prediger al-Awlaki, einer der meistgesuchten Terroristen der Welt, war am Freitagmorgen im Jemen bei einem mutmaßlichen US-Luftangriff ums Leben gekommen. US-Präsident Barack Obama bezeichnete den Tod des radikalen Predigers als "bedeutenden Meilenstein" im Kampf gegen den Terrorismus.
Al-Kaida-Prediger war US-Bürger
Der Extremist soll viele Terroristen zu Anschlägen angestachelt haben. Er wurde 1971 als Sohn jemenitischer Eltern in den USA geboren, wo er auch studiert hat. In seinen Hasspredigten hatte Al-Awlaki mehrfach zur Tötung von Amerikanern aufgerufen. Die USA führten ihn als bisher ersten US-Bürger auf einer schwarzen Liste von Terroristen, die "tot oder lebendig" gefasst werden sollen, und versuchten mehr als einmal erfolglos, ihn aufzuspüren und zu töten. Lokale Medien hatten mehrfach falsch berichtet, Al-Awlaki sei bereits getötet worden. Weil al-Awlaki in den USA geboren wurde, entfachte sein Tod in den USA eine Debatte darüber, ob die gezielte Tötung von US-Bürgern im Ausland rechtens sei.
Wichtigster Bombenbauer von Al-Kaida offenbar auch getötet
Bei dem tödlichen Drohnenangriff im Jemen ist nach Angaben aus US-Regierungskreisen offenbar auch der wichtigste Bombenbauer des Terrornetzwerks Al-Kaida getötet worden. Darauf deuteten Geheimdienstinformationen hin, erklärten Gewährsleute. Der Saudi-Araber Ibrahim al Asiri soll unter anderem den Sprengsatz für den fehlgeschlagenen Anschlag auf ein US-Flugzeug an Weihnachten 2009 in Detroit und einen versuchten Anschlag auf ein Frachtflugzeug vom vergangenen Jahr hergestellt haben. Offiziell bestätigt wurde sein Tod noch nicht. afp/dpa/dapd/AZ
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