Umfrage sieht NPD und AfD im sächsischen Landtag
In Sachsen wird am 31. August ein neuer Landtag gewählt. Eine Umfrage ergab jetzt, dass NPD und AfD Chancen hätten, (wieder) im Landtag zu sein. Für die FDP sieht es schlechter aus.
Eineinhalb Wochen vor der Landtagswahl in Sachsen liegt die CDU einer aktuellen Umfrage zufolge deutlich vorn. Laut dem am Donnerstag veröffentlichtem ZDF-"Politbarometer" zur Sachsen-Wahl muss die bislang mitregierende FDP hingegen weiter um ihren Verbleib im Landtag bangen, während die eurokritische Alternative für Deutschland (AfD) erstmals den Einzug in ein Landesparlament schaffen könnte. Auch die rechtsextreme NPD, die seit zehn Jahren im sächsischen Landtag sitzt, hat laut Umfrage Chancen auf einen Wiedereinzug.
In Sachsen wird am 31. August ein neuer Landtag gewählt. Wenn schon am nächsten Sonntag Wahl wäre, käme die CDU unter Ministerpräsident Stanislaw Tillich der Umfrage zufolge auf 39 Prozent. Die Linke würde 20 Prozent und die SPD 15 Prozent bekommen.
Die AfD wäre mit sieben Prozent ebenso im Landtag wie die Grünen mit sechs Prozent. Die NPD könnte mit fünf Prozent rechnen. Bisherige Umfragen hatten die Rechtsextremen noch unter der Fünf-Prozent-Hürde gesehen. Die FDP käme laut "Politbarometer" lediglich auf drei Prozent. Sachsen ist das letzte Bundesland, wo die Liberalen noch in einer Regierung sitzen. Bei der letzten Landtagswahl 2009 war die CDU auf 40,2 Prozent, die Linke auf 20,6 Prozent, die SPD auf 10,4 Prozent, die FDP auf 10,0 Prozent, die Grünen auf 6,4 Prozent und die NPD auf 5,6 Prozent gekommen.
In der Koalitionsfrage befürwortet eine knappe Mehrheit von 53 Prozent der Umfrageteilnehmer ein Bündnis zwischen CDU und SPD. 25 Prozent fänden das eher schlecht, der Rest hat keine Meinung dazu. Eine Neuauflage von Schwarz-Gelb fänden 28 Prozent gut, aber 47 Prozent schlecht. Ähnliches gilt für eine Koalition aus Linke, SPD und Grünen, die 30 Prozent gut und 52 Prozent schlecht fänden. Eine schwarz-grüne Koalition befürworten 27 Prozent, 48 Prozent lehnen sie ab. Ein klare Absage bekommt ein Bündnis aus CDU und AfD, das nur von 16 Prozent gut fänden.
Ministerpräsident Tillich hält sich bislang alle Optionen offen, auch einer Zusammenarbeit mit der AfD hat er keine klare Absage erteilt. Für das "Politbarometer" befragte die Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen vom 18. bis 20. August insgesamt 1072 Wahlberechtigte.
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