Und nun: das Huhn
Nach einem Hund nimmt Präsident Macron eine weitere tierische Untermieterin auf
Tiere gehen immer. Die Leute mögen das, wenn Politiker im Wahlkampf Hundewelpen streicheln oder Pferden eine Karotte kredenzen. Zumindest glauben Politiker, dass die Leute das mögen. Kein Urlaub am Wolfgangsee, in dem Helmut Kohl nicht mindestens einmal mit einer Kuh oder einem Schäferhund posierte. Und im Weißen Haus gehört der „First Dog“ quasi zum innersten Zirkel. Auch Emmanuel Macron hat die Macht der Tierbilder längst erkannt. Im Sommer hatten Frankreichs Präsident und seine Ehefrau Brigitte bereits den Mischling Nemo im Élysée-Palast aufgenommen und damit eine alte Pariser Tradition fortgeschrieben. Und nun: das Huhn.
Auf der Landwirtschaftsmesse Salon de l’Agriculture, einer Art Grünen Woche auf Französisch, bekam Macron ein Huhn in die Hände gedrückt. Allerdings nicht nur, um kamerawirksam über das rote Federkleid zu streichen, sondern als Geschenk. Der überrumpelte Staatschef übernahm spontan das Sorgerecht für die Henne, machte sich aber auch gleich Gedanken, wie Nemo das wohl finden wird. „Ich nehme sie mit, aber wir müssen uns überlegen, wie wir sie vor dem Hund schützen“, sagte Macron. Er versprach, dass das Huhn nicht lange allein im noch nicht gemachten Nest sitzen soll: „Wir werden einen Hühnerstall im Élysée aufmachen.“
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