Vierfache Mutter zündet sich selbst an
Erst Ende Februar zündete sich ein 18-jähriger tibetischer Mönch aus Protest gegen die chinesische Tibet-Politik selbst an. Eine vierfache Mutter folgte ihm auf die selbe Weise.
Aus Protest gegen die chinesische Tibet-Politik hat sich im Südwesten Chinas eine vierfache Mutter selbst angezündet. Wie die in London ansässige Aktivistengruppe Free Tibet mitteilte, starb die 32-Jährige am Sonntag, nachdem sie sich in der Stadt Aba in der Provinz Sichuan selbst in Brand gesetzt hatte.
Rückkehr des Dalai Lamas gefordert
Bei der Protestaktion nahe des Klosters Kirti habe sie die Rückkehr des geistlichen Oberhaupts der Tibeter, des Dalai Lamas, aus dem indischen Exil gefordert.
Innerhalb eines Jahres haben sich damit bereits mehr als 20 Tibeter aus Protest selbst angezündet, darunter zahlreiche buddhistische Mönche. China hatte in den vergangenen Monaten die Sicherheitsvorkehrungen in Tibet und anderen von Tibetern bewohnten Provinzen verschärft, nachdem es dort Proteste gegeben hatte.
Erst vor wenigen Tagen verschärfte die chinesische Führung die Kontrolle von Internet und Mobiltelefonen in Tibet. Offenbar soll so verhindert werden, dass sich während des Treffens des Nationalen Volkskongresses, das am Montag beginnt, mögliche Informationen über Unruhen in einer bestimmten Gegend und das Vorgehen dagegen verbreiten und so Proteste auf andere Regionen übergreifen könnten.
Tibeter klagen seit Jahrzehnten über Diskriminierung
China hat Tibet 1951 besetzt und kontrolliert die autonome Region sowie die anliegenden Provinzen mit harter Hand. Die Tibeter klagen seit Jahrzehnten über soziale und religiöse Diskriminierung. Der Dalai Lama wirft der chinesischen Regierung "kulturellen Völkermord" vor. Peking seinerseits beschuldigt ihn, nach der Loslösung Tibets von China zu streben. afp
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