Von der Leyen befürchtet weitere Skandale
Nach Bekanntwerden von Missständen bei der Bundeswehr befürchtet Verteidigungsministerin von der Leyen weitere gravierende Enthüllungen, sagte sie in der ARD-Talkshow "Anne Will".
Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen erwartet bei der Aufklärung von Missständen in der Bundeswehr noch weitere schwere Fälle. "Es wird noch viel hochkommen, das ist gar keine Frage. Da warne ich auch gleich alle, dass wir uns da nicht zurücklehnen", sagte die CDU-Politikerin am Sonntag in der ARD-Talkshow "Anne Will". "Wir sind noch nicht durch das Schlimmste durch."
Härte und Offenheit bei der Aufklärung nötig
Notwendig sei, die Sensibilität dafür zu schärfen, was man verfolgen und ahnden müsse und was man in der Truppe tolerieren könne. Es müsse mit "aller Härte" und Offenheit aufgeklärt werden, sagte die Ministerin. "Aber es lohnt sich. Denn diese Truppe hat es verdient, auch dass wir diesen Säuberungs- und Reinigungsprozess miteinander durchleben."
Von der Leyen nimmt bei Anne Will Abstand von harscher Kritik
Von der Leyen hatte nach den Enthüllungen in der Affäre um den rechtsextremen Bundeswehroffizier Franco A. gesagt, sie rechne mit dem Bekanntwerden weiterer rechtsextremer Vorfälle. Von ihrer pauschalen Kritik an "Haltungsproblemen" in der Bundeswehr und einer verbreiteten "Führungsschwäche" rückte sie ein wenig ab. Sie habe sich bewusst bei den Soldatinnen und Soldaten entschuldigt und bereue, dass sie nicht genug betont habe, dass die ganz überwiegende Mehrheit loyal sei und einen hervorragenden Dienst mache.
Von der Leyen zu Frankreich: "Man kann auch mit Europa Wahlen gewinnen."
Zur Frankreich-Wahl meinte die Ministerin: "Das Wahlergebnis zeigt, wir als Europäer lernen dazu". Frankreich sei ein gutes Beispiel, dass man auch mit Europa Wahlen gewinnen könne. Von der Leyen warnte zugleich davor, sich nicht "zurückzulehnen" und stellte eine "gemeinsame europäische Politik" in Aussicht. dpa
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