War für die AfD bei der Wahl in Hamburg mehr drin?
Nach der Bürgerschafts-Wahl in Hamburg streitet die AfD über ihre Wahlkampftaktik. Obwohl sie erfolgreich abgeschnitten hat.
Eigentlich ist die Hamburg-Wahl ein Erfolg für die AfD. Mit 6,1 Prozent der Stimmen hat sie den Einzug in das vierte Landesparlament in Folge geschafft und bewiesen, dass sie auch in Westdeutschland Wähler überzeugen kann. Trotzdem ist die Partei mit ihrem Abschneiden nicht gänzlich zufrieden. Das liegt zum einem an der FDP. „Wir haben unser Wählerpotenzial nicht voll ausgeschöpft, weil wir nicht genug Stimmen von der FDP geholt haben“, sagt der Partei-Chef Bernd Lucke in Berlin.
Außerdem ist die Wahlbeteiligung in Hamburg mit 56,6 Prozent so tief wie noch nie ausgefallen. Spitzenkandidat Jörn Kruse sieht an dieser Stelle jedoch eher die anderen Parteien in der Bringschuld. „Wir sind nicht dafür verantwortlich, dass es mehr Nichtwähler gibt. Bei den Nichtwählern haben wir genauso viele Stimmen geholt, wie von der CDU. Diese Stimmen müssen also woanders weggeblieben sein“, so Kruse.
AfD: Innerparteilicher Streit über Ausrichtung der Partei geht weiter
Trotz geschaffter Fünf-Prozent-Hürde geht der innerparteiliche Streit über die Ausrichtung der Partei weiter. Die Co-Vorsitzende und Anhängerin des rechtskonservativen AfD-Flügels, Frauke Petry kritisiert die moderate Kampagne in Hamburg. „Persönlich denke ich, dass man mehr hätte schaffen können, wenn wir das Themenspektrum besser abgesteckt hätten“, so Petry. Bei den vorausgegangenen Wahlkämpfen in Brandenburg, Thüringen und Sachsen hatten originäre AfD-Themen wie innere Sicherheit, Islam und Zuwanderung deutlich stärker im Mittelpunkt gestanden und der AfD teils zweistellige Wahlergebnisse eingebracht.
Der Hamburger Spitzenkandidat Kruse hatte sich stattdessen auf wirtschaftliche Themen konzentriert und darauf geachtet, nicht durch ausländerfeindliche Aussagen anzuecken.
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