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Terrorismus
21.04.2017

Warum Anschläge so häufig an symbolträchtigen Orten geschehen

Die Polizei, im Einsatz vor dem Triumphbogen. Solche Bilder sind es, von denen sich Terroristen wünschen, dass sie um die Welt gehen. Sollte man sie dann überhaupt zeigen?
Foto: Thomas Samson, afp

Der Triumphbogen, die Gedächtniskirche, die Westminster Brücke vor dem Big Ben. Im Interview erklärt der Medienpsychologe Jo Groebel, welche Wirkung der Ort eines Anschlages hat.

Auffällig beim Anschlag in Paris ist: Wie schon zuletzt wählte der Attentäter offenbar gezielt einen symbolträchtigen Ort. Auf den Bildern, die jetzt überall zu sehen sind, stehen Polizeiautos vor dem Triumphbogen. Der Anschlag von London fand vor dem Big Ben statt. In Berlin fuhr ein Attentäter mit einem Laster auf den Weihnachtsmarkt vor der Gedächtniskirche. Warum wählen Terroristen solche Orte aus?

Jo Groebel: Im Grunde sind die Terroristen des IS fast ähnlich professionell wie Top-Politiker, die auch um die Symbolkraft großer bedeutender Orte wissen und erst recht um den Einfluss, den um die Welt gehende Bilder haben. Wenn ein Obama nach Berlin kommt, wählt er die Siegessäule, besser noch das Brandenburger Tor für einen Auftritt. Aus den gleichen Gründen wählen auch Terroristen symbolträchtige Orte. Bilder, die fast wie Ikonen wirken, haben einen größeren Einfluss, als wenn das gleiche Geschehen in Vororten passieren würde.

Inwiefern spielt es eine Rolle, dass es sich um Orte handelt, die für die westliche Kultur stehen?

Groebel: Eines der Hauptziele der terroristischen Aktivität ist es, diese Orte zu Symbolen für die Verletzlichkeit unserer Gesellschaft zu machen. Man muss sich das klar machen: Es geht vielleicht auch um den Mord, die Zerstörung einzelner oder vieler Leben. Aber viel wichtiger sind den Terroristen die Berichterstattung darüber, die Verunsicherung der Gesellschaft und das Demonstrieren der Verletzlichkeit. Und das an den Orten, die als Inbegriff für die westliche Kultur gelten.

Das können auch Geschehensorte sein. In Berlin etwa ging es darum, dass es eben ein Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche war. Da kommt die Symbolkraft eines Ereignisses – in dem Fall des Weihnachtsfestes – hinzu. Wichtig ist für die Terroristen zugleich der zynische Hinweis: Leute, es gibt keinen Ort, an dem ihr euch in Sicherheit wähnen könnt. Denn selbstverständlich wird davon ausgegangen, dass diese symbolträchtigen Orte besonders geschützt werden.

Wie sollten Menschen mit derartigen Bildern umgehen?

Groebel: Einen endgültigen Schutz wird es nicht geben. Und selbst wenn es ihn gäbe, wäre es die Frage, ob es rechtfertigen würde, nur noch Mauern und Festungen zu bauen. Der normale Bürger sollte sich klarmachen: Anschläge sind schlimm, aber man sollte solche historischen Orte deswegen nicht meiden. Es klingt zynisch, aber es ist statistisch gesehen immer noch so, dass in den gleichen Städten ein Vielfaches, ein Hundertfaches an Menschen durch Unfälle zu Tode kommt. Das tröstet nicht, das beruhigt nicht. Aber es ist richtig, zu sagen: Wir lassen uns den Alltag nicht von Terroristen kaputtmachen, wir lassen Terroristen auch diese historischen Gebäude nicht in den Dreck ziehen. Die Menschen sind immer noch sicher. So schlimm jedes Opfer ist.

Medienpsychologe Jo Groebel.
Foto: Matthias Böhm

Wenn Terroristen sich derart genau überlegen, welche Bilder um die Welt gehen sollen, sollten Medien ihnen dann überhaupt den Gefallen tun, die Fotos zu zeigen?

Groebel: Medien haben eine Informationspflicht. Deswegen sollten sie auch nicht darüber nachdenken, ob das Zeigen der Bilder potenziell Terroristen in die Hände spielt. Es sollte nicht zur Debatte stehen, ob man Bilder überhaupt zeigen darf. Es geht nur um das Wie. Und ich habe den Eindruck, dass da schon in der Art und Weise, wie die Bilder aufgenommen wurden, redaktionelle Verantwortung zu sehen war.

Außerdem wird sich die Verbreitung von Bildern ohnehin nicht verhindern lassen, weil fast jeder Mensch mit einem Smartphone ausgestattet ist. Würden Redaktionen Bilder nicht zeigen, dann würde man die Bilder unkontrolliert zu Gesicht bekommen. Auch wenn Medien unfreiwillig zur terroristischen PR beitragen: Sie müssen trotzdem berichten, weil Informationspflicht und Informationsrecht ebenfalls hohe Güter der Gesellschaft sind, die von den Terroristen angegriffen wird.

Wirken die Bilder von Terroranschlägen noch auf die gleiche Weise wie vor einigen Jahren?

Groebel: Wenn man ehrlich ist, haben sich inzwischen schon viele Menschen so sehr daran gewöhnt, was da passiert, dass sie nach wenigen Tagen wieder zum Alltag übergehen. Insofern kann man sagen, dass das Ziel der Terroristen, dass die Gesellschaft regelrecht hysterisch wird, nicht erreicht wird. So schlimm ein Anschlag sein mag.

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