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Analyse
30.11.2017

Warum schwieg der Papst?

Vor dem Treffen mit den Bischöfen von Myanmar blieb Zeit für ein Gruppenfoto des Papstes mit Kindern. Selten waren die Erwartungen an eine Auslandsreise von Franziskus derart groß. Für seinen zurückhaltenden offiziellen Auftritt gab es auch Kritik.
Foto: Andrew Medichini, afp

Der oft undiplomatische Franziskus gab in Myanmar den Diplomaten. Es gab jedoch gute Gründe, warum er darauf verzichtete, die Verfolgung der Rohingya offen anzusprechen

Drei Tage war der Papst in Myanmar, an diesem Donnerstag will er seine Asien-Reise nach Bangladesch fortsetzen. Am Mittwoch feierte Franziskus erstmals eine Messe für die Katholiken vor Ort, er traf die Bischöfe des Landes, zuvor auch buddhistische Mönche, denen er Zusammenarbeit beim Aufbau einer friedlichen und demokratischen Gesellschaft in Myanmar anbot. Päpstlicher Alltag auf Reisen hat sich eingestellt, so könnte man meinen. Und doch bleibt die Frage: Hat der Papst versagt, indem er den düsteren Schatten über Myanmar, die systematische Verfolgung der muslimischen Minderheit der Rohingya, nur indirekt erwähnte?

Franziskus mahnte bei seinem Zusammentreffen mit Regierungschefin und Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi am Dienstag die Achtung „jeder ethnischen Gruppe und ihrer Identität“ sowie den „Aufbau einer gesellschaftlichen Ordnung in Versöhnung und Inklusion“ an. Von „Völkermord“, „ethnischen Säuberungen“, wie sie westliche Beobachter dem Militär des Landes vorwerfen, oder einfach von den Rohingya sprach der Pontifex nicht. Ein Religionsführer, der weltweit moralische Autorität für sich beansprucht, sich wissentlich in einen Konfliktherd begibt und dann seiner von ihm selbst beanspruchten Rolle nicht gerecht wird, wirkt erst einmal schwach.

Franziskus hat bereits in der Vergangenheit klar zum Rohingya-Konflikt Stellung bezogen, er hat Gewalt und Verfolgung überdeutlich verurteilt. Bereits die Monate zurückliegende Entscheidung, die Einladung nach Myanmar anzunehmen, war nicht nur ein pastorales, sondern auch ein politisches Bekenntnis. Franziskus ist ein politischer Papst, er sieht das Evangelium als Auftrag, global gegen Ungleichheit, Armut und Verfolgung anzugehen. Seine offene Kapitalismus-Kritik ist nicht nur in der katholischen Kirche umstritten. Franziskus hat mit dem starken sozialen Zuschnitt seines Pontifikats Erwartungen geweckt, an denen er sich messen lassen muss.

Die vor Tod und Verfolgung nach Bangladesch geflüchteten Rohingyas sowie der langsam beginnende Demokratisierungsprozess in Myanmar sind der eigentliche Anlass der Reise, auch wenn Franziskus behauptete, vor allem wegen der vergleichsweise winzigen katholischen Gemeinden in die Region gekommen zu sein. Die Gegend ist seit dem Ende der Kolonialzeit ein Schmelztiegel dutzender von Ethnien, deren Zusammenleben oft misslingt. Mit expliziter Kritik an den Gewalttätern und noch deutlicheren Worten stünde der Papst moralisch vielleicht besser da, für das friedliche Zusammenleben hätte er hingegen nichts erreicht. Es ist gut, wenn der oft so undiplomatische Papst auch mal den Diplomaten gibt. Denn trotz der durch nichts zu rechtfertigenden Verfolgung der Rohingya gehen das immer noch einflussreiche Militär in Myanmar, die vom Militär beeinflusste Regierung und die anderen Konfliktparteien sehr langsam aufeinander zu. Die Rückführung der Rohingya ist zwar nicht endgültig gesichert, aber immerhin verabredet. In diesem explosiven Kontext, zu dem auch andere verfolgte Ethnien mit ihren Einzelinteressen zählen, wäre es töricht gewesen, die Situation mit vielleicht berechtigten, aber plakativen Schuldzuweisungen anzuheizen.

Während man im Westen problemlos das Wort „Rohingya“ benutzen kann, ist es in Myanmar eine Provokation, die letztlich Menschenleben kosten könnte. Deshalb schweigt auch die einst idealisierte und inzwischen umstrittene Nobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi. Und deshalb schwieg der Papst.

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