Was ist eigentlich Winterzeit?
Winterzeit, Sommerzeit, Normalzeit: Auch 2015 müssen wir uns wieder einmal mit diesen Themen beschäftigen und die Uhr entsprechend umstellen. Und darum geht's.
Am 25. Oktober 2015 dürfen wir wieder einmal an der Uhr drehen. Besser: müssen. Denn es ist Zeitumstellung. Ganz konkret werden die Uhren in dieser Nacht um eine Stunde zurückgestellt. Dann befinden wir uns wieder in der Winterzeit. Man könnte auch sagen: Wir sind in der Normalzeit.
Denn genau darum geht es letztlich - den Weg zurück ins normale Zeitumfeld. Mit Hilfe der Sommerzeit - die Uhr wird um eine Stunde vorgestellt - sollte nach der Ölkrise von 1973 das Tageslicht im Sommer eine Stunde länger genutzt und Energie gespart werden. Seitdem stellen wir jedes Jahr zweimal die Uhr um, zuerst eine Stunde vor, dann wieder - wie eben jetzt am 25. Oktober - um eine Stunde zurück.
Richtig geholfen hat das ganze Spiel laut Umweltbundesamt übrigens nicht. Zwar knipsen die Menschen im Sommer weniger oft das Licht an. Aber durch die Zeitumstellung wird es morgens später hell - und die Leute heizen daher im Frühjahr und Herbst mehr.
Viele Deutsche könnten auf die Zeitumstellung ohnehin verzichten. Einer etwas älteren Umfrage zufolge halten 71 Prozent der Befragten sie für überflüssig und wollen sie am liebsten abschaffen. Für die Bundesregierung ist das aber kein Thema - auch, wenn sich immer wieder einzelne Politiker auf dieses Thema stürzen und eine Ende des Uhrendrehens fordern.
Winterzeit ist eigentlich Normalzeit
Gründe dafür gäbe es ja auch hinreichend. Experten warnen schon lange, dass die Umstellung der Uhren zweimal im Jahr nicht unbedingt gesund ist. Dr. Inge Kirchberger etwa, wissenschaftliche Mitarbeiterin beim KORA-Herzinfarktregister und Helmholtz-Zentrum München, hat in einer Stunde die Folgen der Zeitumstellung für das Herz untersucht. Ihr Schluss: Diese erhöht das Herzinfarkt-Risiko. "Wir haben gefunden, dass sowohl Männer als auch Leute, die ACE-Hemmer als Blutdrucksenker nahmen, innerhalb von drei Tagen nach der Zeitumstellung im Frühjahr ein signifikant höheres Herzinfarkt-Risiko haben", berichtete sie kürzlich.
Aber auch bei der Umstellung auf Winterzeit, nach der man länger schlafen kann, hat eine Gruppe ein erhöhtes Risiko – diejenigen, die schon einmal einen Infarkt hatten. "Man sollte versuchen, den Übergang „sanft“ zu gestalten und den natürlichen Schlafrhythmus möglichst beizubehalten", riet die Expertin allen, die gesundheitliche Probleme bei der Zeitumstellung vermeiden wollen.
Winterzeit: Wie muss ich die Uhr umstellen?
Was also viele Menschen schon ahnten: Allzu gut tut uns die Zeitumstellung sicher auch 2015 nicht. Trotzdem werden wir die Uhren in zwei Wochen wieder mustellen - auf die Winterzeit, die eigentlich Normalzeit ist. AZ
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