Weihnachtsgeschenke: Jetzt sollen Regeln für Drohnen her
Die kleinen Fluggeräte sind der Renner im Weihnachtsgeschäft. Damit sich Abstürze, Unfälle und Kollisionen nicht häufen, greift Verkehrsminister Alexander Dobrindt jetzt ein.
Makler fotografieren mit ihnen Immobilien aus der Luft, Bauern setzen sie im Kampf gegen den Maiszündler ein, indem sie Kapseln mit den Eiern einer Schlupfwespe abwerfen, einem natürlichen Feind des Schädlings – und irgendwann bringen sie uns auch die Post oder die Pizza vors Haus. Drohnen sind auf dem besten Weg, die neuen Helden des Alltags zu werden, und ein Renner im Weihnachtsgeschäft. Je mehr der kleinen Flugroboter jedoch über unseren Köpfen kreisen, umso größer wird die Gefahr von Kollisionen, Abstürzen oder Unfällen. Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) will den Einsatz der flinken kleinen Flieger deshalb deutlich strenger reglementieren.
Der Einzelhandel schätzt, dass im laufenden Jahr in der Bundesrepublik bis zu 300.000 Drohnen verkauft werden – vom harmlosen Minispielzeug Quadrocopter für 30 Euro bis zum Multicopter mit hochauflösender Kamera für 1300 Euro, der sich Hunderte von Metern in die Höhe schrauben kann und mit Hilfe eines Smartphones gesteuert wird.
In den kommenden Jahren steigt die Zahl der Drohen rasant an
An einem sonnigen Tag, sagt Klaus-Dieter Scheurle, der Chef der Deutschen Flugsicherung, stiegen auf einem großen Freigelände wie dem ehemaligen Flughafen Tempelhof in Berlin schon jetzt bis zu 1000 Drohnen auf. Scheurle rechnet damit, dass sich die Zahl der zivilen Drohnen innerhalb der nächsten fünf Jahre verdoppeln wird. Branchenstudien gehen teilwiese sogar von einer Verzehnfachung der Zahlen aus, entsprechend eng würde es dann am Himmel über Deutschland.
So weit wie die Regierung in Japan will Verkehrsminister Dobrindt allerdings nicht gehen: Sie hat das Fliegen von Drohnen in Ballungsräumen komplett untersagt, nachdem auf dem Dach des Regierungssitzes eine gestrandete Drohne mit winzigen radioaktiven Spuren entdeckt worden war. Wer es dennoch versucht, wird es schnell mit der japanischen Polizei zu tun bekommen: Sie hat eigene Drohnen, mit denen sie Jagd auf solche „Eindringlinge“ macht.
Um die Eigentümer bei Missbrauch oder nach einem Unfall identifizieren zu können, plant Dobrindt für Deutschland unter anderem eine Registrierungspflicht für alle Drohen, die mehr als 500 Gramm wiegen. Fälle wie der eines Hubschrauberpiloten, der beim Anflug auf den Flughafen Münster-Osnabrück nur durch ein beherztes Manöver einen Zusammenstoß mit einer Drohne in 450 Metern Höhe verhindern konnte, häufen sich auch in Deutschland.
In Zukunft sollen Drohnen nur 100 Meter hoch fliegen dürfen
Da die kleinen Geräte nicht vom Radar erfasst werden, sehen die Piloten sie erst sehr spät. In Warschau wäre eine Drohne im Juli um ein Haar in ein Flugzeug der Lufthansa gekracht – 700 Meter über dem Boden. Selbst Angela Merkel hat schon unliebsame Bekanntschaft mit einem unbemannten Flugobjekt gemacht. Bei einem Wahlkampfauftritt 2013 hatte ein Mitglied der Piratenpartei eine ferngesteuerte Kamera über dem Dresdner Neumarkt kreisen lassen, ehe sie vor der Bühne mit der Kanzlerin abstürzte.
Während für den Einsatz von Flugrobotern im gewerblichen Bereich bereits klare Spielregeln gelten, die unter anderem das Fliegen ohne direkten Sichtkontakt untersagen und eine sogenannte Aufstiegserlaubnis der örtlichen Behörden verlangen, steuern private Nutzer ihre Objekte bisher noch durch einen weitgehend rechtsfreien Raum. „Durch die Drohnen für jedermann“, sagt Dobrindt, „entstehen ganz neue Gefahren.“ Nach seinem Willen dürfen sie künftig nicht mehr höher als 100 Meter fliegen, ebenfalls nur noch in Sichtweite und längst nicht mehr überall: Flüge über Industrieanlagen, Gefängnissen, militärischen Anlagen, Kraftwerken, Fernstraßen, Bahnlinien und Menschenansammlungen werden bald verboten sein – und die voyeuristischen Blicke auch, die Drohnen auf die Schauplätze von Katastrophen oder Polizeieinsätzen werfen. Selbst Wohngebiete sollen für Drohnen-Freaks tabu sein.
Wer eine Drohne kommerziell nutzt, etwa für Luftaufnahmen, die er verkaufen will, benötigt dazu in Zukunft eine Art Führerschein. Ehe das Luftfahrt-Bundesamt diese Lizenz erteilt, muss der Bewerber seine „fliegerischen und luftrechtlichen Kenntnisse“ nachweisen – welche genau, ist noch unklar. Für gewerbliche „Piloten“ enthält die geplante Neuregelung allerdings auch einige Erleichterungen: So können die Behörden Flüge künftig auch außerhalb der Sichtweite des Steuermannes erlauben, sofern der sichere Betrieb nachgewiesen wird. Spätestens dann kommt auch die Pizza per Drohne vors Haus.
Die Diskussion ist geschlossen.
Ja, es wird ein ziemlicher Müll zusammengeschrieben. Es sind im eigentlichen Sinne keine Drohnen, es sind keine Flugroboter, es sind einfach Multikopter. Und die grossen Multikopter (hier spilet der Autor wohl auf Marktührer DJI an) steuert keiner per Smartphone, sondern ganz normal wie auch Modellflugzeuge - per Funkfernsteuerung. Das Smartphone ist der Kontrollschirm für Video/Bild/Status - aber zum Fliegen brauche ich es nicht.
Wer einen Multikopter gewerblich nutzt, der benötigt für jedes Bundesland eine eigene Aufstiegsgenehmigung. Diese gilt für 2 Jahre und kostet in Bayern 120 Euro. Sofern der Copter unter 5000 Gramm wiegt. Drüber ist es komplizierter.
Ausserdemm muss der Copter versichert werden - gilt übrigens auch bei Hobbypiloten, da ist es nur billiger.
Mit der Aufstiegserlaubnis erhält man ein Regelwerk in dem alles drin steht was wichtig ist. Hält man sich daran (Recht am eigenen Bild, Sichtflug, Aufstiegsregeln, Wer muss informiert werden, NIcht über Menschen, Recht am Objekt usw usf), dann sollte auch überall Friede Freude Eierkuchen herrschen.
Problem ist jetzt - wie beim Autofahren - viele halten sich nicht dran und viele überschätzen sich.
Würde der Gesetzgeber jetzt gegen die Irrflüge aufgrund der bestehenden Regelungen schärfer vorgehen, dann denke ich wäre das schon genug. Gesetze sind genug da, aber sie müssen eben auch angewendet werden.
Wer übrigens Multikopter verbieten will, weil neben der Pizza auch die Bombe ans Haus gebracht werden kann, der kann auch den Pizzaboten verbieten. Oder das Auto, damit kommen genug Menschen um un die Autobombe ist mancherorts immer noch eine sehr beliebte Waffe mit grausiger Wirkung.
Aber vielleicht führ Dobrindt einfach nur eine Copter Maut ein, das kann er ja.....
LG
ChB
Oh Mann, was wurde da wieder für ein Mist zusammen geschrieben! Es gibt bereits Regeln, da braucht Dobrint garnicht einzugreifen! Einfach mal, bevor man schreibt, bei der DFS nachschauen, aber Qualitätsjournalismus braucht das ja nicht. Da wird munter Halbwissen über Technik und Vorschriften verbreitet.
Wissen Sie auch ob diese Regeln, ich kenne sie nicht, querbeet eingehalten werden?
Also ich habe eine Aufstiegsgenehmigung sowie eine Modellflug-Haftpflicht Versicherung und wurde auch schon von der Polizei kontrolliert, obwohl ich auf freiem Ackergebiet unterwegs war. Die waren nur Neugierig, aber zufrieden das ich ein Papier dabei hatte!
Es sind die Händler, die in die Pflicht genommen werden müssen.