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US-Wahl 2016
24.11.2016

Wie Facebook Donald Trump zum Präsidenten machte

Die Macht von Facebook hat den umstrittenen Immobilienmilliardär in das mächtigste Amt der Welt gespült, sagt Dominik Wichmann.
Foto: Mandel Ngan, AFP

Stimmungsmache, Verschwörungstheorien, gefälschte Nachrichten: Nach dem Wahlsieg von Donald Trump stehen soziale Netzwerke wie Facebook in der Kritik.

Um kurz nach vier Uhr nachts fallen Schüsse im Washingtoner Stadtteil Bloomingdale. Der 27-jährige Seth Rich, ein Mitarbeiter der Parteizentrale der US-Demokraten, wird von zwei Kugeln in den Rücken getroffen. Der junge Datenspezialist, der einen wichtigen Job in Hillary Clintons Wahlkampfteam hatte, stirbt kurze Zeit später im Krankenhaus.

Sein Vater ist sich ebenso wie die Polizei sicher, dass Seth an jenem heißen Wochenende im Juli, eineinhalb Blocks von seiner Wohnung entfernt, Opfer eines missglückten Raubüberfalls wurde. Der 27-Jährige hatte an Händen und im Gesicht Kampfspuren – und schon länger beklagten sich die Bewohner von Bloomingdale über eine wachsende Zahl von Überfällen und bewaffnete Jugendliche. Doch diverse Internetseiten wie die ConservativeDailyPost.com verbreiten kurz darauf die Nachricht: „Eilmeldung: Mann mit möglichen Beweisen gegen Hillary erschossen aufgefunden.“

Die Verschwörungstheorie verbreitet sich in rasender Geschwindigkeit. Zigtausendfach werden auf Facebook Links zu Gerüchten geteilt, Rich habe Informationen zu Clintons E-Mail-Affäre gesammelt oder sich in jener Samstagnacht mit einem FBI-Agenten treffen wollen. Die Polizei dementiert. Richs Eltern erklären, sie seien „traurig und verletzt“ über die „Lügen“, mit denen der Tod ihres Sohnes politisch missbraucht werde. Auch weil der Täter bis heute unbekannt ist, fand die Verschwörungstheorie aber immer mehr Anhänger. Bis hin zum Wikileaks-Gründer und Clinton-Hasser Julian Assange. Er schrieb aus seinem Londoner Versteck 20.000 Dollar Kopfgeld auf die Täter aus – die Opfer-Familie protestierte.

Unzählige krude Geschichten auf Facebook

Der Fall Rich ist eine von unzähligen kruden Geschichten, mit denen im US-Wahlkampf im Internet Stimmung gemacht wurde. Manche sind plumpe Fälschungen – sogenannte Fake-News: „Aufgedeckt: Papst Franziskus unterstützt Donald Trump – alle Fakten, die man wissen muss“ meldete etwa MorningNewsUSA.com. Die Seite USADailyPolitics.com schrieb: „Schock: Wer ist Michael La Vaughn Robinson? Die First Lady ist in Wahrheit der First Man!“ Hinter diesen beiden Geschichten steckte nicht das Trump-Team, sondern Geschäftemacher aus Mazedonien, die mit an Republikaner-Fans gerichteten Fake-News-Seiten zigtausende Dollar über Online-Werbung verdienten.

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Die Medien spielen schon immer eine besondere Rolle im US-Wahlkampf: Historiker sind sich einig, dass John F. Kennedy 1960 die Wahl gegen den Republikaner Richard Nixon auch deshalb gewann, weil er das aufstrebende Medium Fernsehen besser begriff. Ähnlich heißt es heute, Donald Trump habe seinen überraschenden Sieg gegen Clinton errungen, weil er die neuen Medien wie Facebook und Twitter beherrsche wie kein anderer Präsidentschaftsbewerber vor ihm.

Die nächste US-Wahl werde auf Facebook entschieden, schrieb der ehemalige Stern-Chefredakteur Dominik Wichmann bereits im Juni in einer Analyse auf dem Online-Netzwerk Xing. Seine These wäre nicht sehr gewagt gewesen, hätte Wichmann entgegen der weitverbreiteten Meinung damals nicht Trump im Vorteil gesehen: „Soziale Medien wirken wie ein Brandbeschleuniger und nicht wie Löschwasser. Für notorische Brandstifter wie Donald Trump ein geradezu ideales Mittel zum Zweck“, schrieb der Journalist. Wie er voraussagte, konnte Trump auf diese Weise viele Nichtwähler gewinnen, die ihm am Ende zu seinem knappen Wahlsieg verhalfen.

„Facebook ist schuld daran, dass ein Mann wie Donald Trump in das mächtigste Amt der Welt gespült werden konnte“, meint Wichmann auch heute. Die sozialen Netzwerke hätten die Art, wie die Kommunikation in der Gesellschaft funktioniert, dramatisch verändert. Trump habe dies besser als seine Gegner verstanden. Der Immobilienmilliardär habe für seinen späteren Erfolg in den sozialen Netzwerken Kraft tanken können, „wie ein Wirbelsturm über tropischen Gewässern“. Denn Facebook funktioniere nach dem Muster der Online-Werbung: „Man bietet den Menschen in ihrem Profil vollautomatisch über mathematische Algorithmen gesteuert Inhalte an, von denen man glaubt, dass sie damit etwas anfangen können.“

Trumps schmutziger Wahlkampfstil perfekt für soziale Netzwerke

Auf diese Weise konnte Trumps Kampagne ohne große Streuverluste ihr Publikum erreichen. Noch dazu fast gratis, während Clinton fast doppelt so viele Millionen Dollar für teure Fernsehwerbung ausgab. Auch Trumps schmutziger Wahlkampfstil war perfekt auf die sozialen Netzwerke zugeschnitten, denn die Nutzer teilten seine provozierenden Botschaften millionenfach: „Er hat gelogen, gedroht und beleidigt“, so Wichmann, „die Eskalation, die Lüge, der Hass, die Tyrannei der Emotion ist das Benzin in den Motoren von Facebook “.

Wehklagen über Trumps Erfolg reiche aber nicht aus, sagt Wichmann: „Die sozialen Medien bilden nicht nur Realität ab, sondern das Netz erzeugt eine eigene Realität.“ Wer davor die Augen verschließe, gerate ins Hintertreffen: „Parteien werden keinen Erfolg haben, wenn sie die kommenden Wahlkämpfe mit den Mitteln des 20. Jahrhunderts führen.“ Wer gegen Populisten vorgehen wolle, müsse wissen, wie die Mechanismen im Internet funktionieren und handwerklich auf Augenhöhe sein: Es reiche nicht, Botschaften auf Plakaten zu drucken oder ins Volk zu senden, sagt Wichmann. „Die Parteien müssen ihre Botschaften künftig so formen und gestalten, dass die Menschen im Netz selber danach greifen, sie teilen und verbreiten.“ Der Prozess der Willensbildung verlaufe heute anders als noch vor fünf Jahren. Und dies bringe auch erhebliche Gefahren für die Demokratie mit sich.

„Wir erleben derzeit, dass das Netz als eine Art Wilder Westen wahrgenommen wird, in dem man glaubt, bestimmte Formen des Zusammenlebens nicht regeln zu müssen“, sagt Wichmann. Dies bedrohe auf Dauer den sozialen Frieden: „Es geht überhaupt nicht um Zensur, aber wir brauchen ein viel stärkeres gesellschaftliches Bewusstsein, dass das Netz kein rechtsfreier Raum sein darf.“ Dies bedeute unter anderem, dass Politik und Gesellschaft viel größeren Druck auf Facebook ausüben müssten, damit das US-Unternehmen endlich konsequent gegen Hetze, gefälschte Nachrichten und sogenannte „Chatbots“ vorgehe – Software-Roboter, die als angebliche Facebook-Nutzer getarnt vollautomatische Stimmungsmache betreiben. „Propaganda auf Knopfdruck wäre für unsere Demokratie brandgefährlich“,warnt Wichmann.

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