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Analyse
29.07.2015

Wie Weltbild zum Opfer eines Machtkampfs wird

Investor und Gewerkschaft stehen sich immer unversöhnlicher gegenüber. Kehrt nicht bald Ruhe ein, droht der frühere Kirchenkonzern Weltbild komplett zu zerbröseln.

Nach monatelangem Stillstand überschlagen sich bei Weltbild und seinen Nachfolgeunternehmen die Ereignisse. Entsetzte Mitarbeiter und verwunderte Kunden fragen sich zu Recht, was von dem einstigen, stolzen Konzern der katholischen Kirche noch übrig bleibt. 67 Filialen hatte Weltbild vor einem halben Jahr an die Firma Lesensart verkauft. Nun ist Lesensart pleite.

Das Logistikzentrum ging an den Logistikspezialisten Also. Am Dienstag hat dieser für den Augsburger Standort Insolvenz angemeldet. Der verbliebene Kern von Weltbild – die restlichen Filialen, der Katalog, die Onlineplattform – ist nicht betroffen.

Damit die Pleite der Logistik nicht auch das Hauptgeschäft beeinträchtigt, müssen nun die richtigen Entscheidungen getroffen werden. Doch das wird schwierig. Seit der ersten Insolvenz im Jahr 2014 und dem Rückzug der Kirche sind Weltbild und seine Nachfolgeunternehmen zum Schauplatz eines Machtkampfs geworden. Keiner vertraut dem anderen. Weltbild ist heute eine Geschichte gebrochener Versprechen, harter Vorwürfe und kaum nachvollziehbarer Schachzüge.

Die Rhetorik im Fall Weltbild wurde immer schärfer

Auf der einen Seite stehen Investor Walter Droege und die Geschäftsführer. Sie haben die Lage durchgerechnet und sind zum Schluss gekommen, dass tiefere, härtere Einschnitte nötig sind, um Weltbild und die Also-Logistik rentabel zu machen. Wer sich vor Augen hält, dass Weltbild vor der Insolvenz 2014 rund 100 Millionen Euro Verlust pro Jahr machte, kann das Bemühen sogar verstehen.

Nicht verstehen kann man aber die Art und Weise der Sanierung: Als Käufer der 67 Weltbild-Filialen wählte Weltbild einen dubiosen Investor – fast ohne Kapital, mit windigem Geschäftskonzept. Der Verdacht, dass es sich nur um einen „Strohmann“ handelte, der die Abwicklung betreiben sollte, wurde von den Akteuren selbst nie richtig widerlegt.

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Auf der anderen Seite stehen Betriebsrat und Gewerkschaft Verdi, die mutig um jede Stelle kämpfen. Sie haben sich darauf verlassen, dass die Droege-Gruppe Investitionen mitbringt und neue Aufträge für die Logistik an Land zieht. Bei den Mitarbeitern weckte man Zuversicht mit dem Versprechen, dass nur noch maximal 50 Stellen wegfallen. Das ist längst Makulatur.

Bei den Arbeitnehmervertretern stieg verständlicherweise die Wut. Die Rhetorik wurde immer schärfer. Walter Droege wird „Bereicherung“ und „Lüge“ vorgeworfen. Ein Ausgleich ist da aber kaum mehr möglich. Dass im Gegenzug Droege selbst bisher schweigt, muss die Beschäftigten enttäuschen.

Eine Geschichte gebrochener Versprechen

Der Nachteil des Machtkampfs ist, dass der Ruf des Kernunternehmens „Weltbild“ leidet. Die Energie fehlt für die Neuausrichtung. Die neue Geschäftsführung hat alle Hände voll zu tun, damit das Rest-Unternehmen überleben kann. Mit dem riesigen Filialnetz, dem E-Book-Reader Tolino, einem modernen Logistikzentrum galt der einst größte deutsche Buchhändler als Konkurrent des US-Riesen Amazon. Davon ist wenig geblieben.

Der Nachholbedarf im Service ist groß. Das zeigen Rückmeldungen enttäuschter Kunden. Die Geschäftsführer setzen nun auf Onlinemarketing, wollen neue Filialen eröffnen und meinen erste Erfolge zu spüren. Wenn alles gut geht, profitiert Weltbild von seinem guten Namen und treuen Kunden. Die Chance liegt in einer Nische – als werteorientierter Buchhändler auf dem umkämpften Markt.

Dies aber setzt voraus, dass die Konflikte um Weltbild und die Also-Insolvenz schnell gelöst werden. Dazu braucht es Mut, Kommunikationsbereitschaft und einen Investor, der endlich Vertrauen gibt. Walter Droege muss jetzt erklären, wo er mit Weltbild hin will.

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