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Religion
24.08.2017

Wie christliche Kirchen in der Türkei bedroht sind

Auch das christliche türkische Kloster Mor Gabriel nahe der Grenze zu Syrien sollte wie 50 andere Gotteshäuser enteignet werden.
Foto: Dagmar Hub

Dutzende Enteignungen, Umwandlungen, Kampfschäden im Kurdenkonflikt: Das frühchristliche Erbe ist in Gefahr

Honiggelb leuchten die Mauern des Klosters Mor Gabriel auf den Bildern, die Momente einer Reise im Jahr 2014 festhalten. Filigran verzierte Klostermauern zeichnen sich gegen einen dräuenden Himmel ab. Die dunklen Wolken über Mor Gabriel stehen symbolisch für die Situation der aramäischen Christen in der Türkei: Das berühmteste Kloster der Türkei, 397 gegründet und nahe der Grenze zu Syrien gelegen – wurde bereits vor Jahren enteignet.

Während Mor Gabriel als geistiges Zentrum der syrisch-orthodoxen Christen in der Türkei international als Prüfstein für den Umgang der Türkei mit religiösen Minderheiten interpretiert wird und nach langem Rechtsstreit mit Ausnahme von Ländereien inzwischen wieder der syrisch-orthodoxen Kirche von Antiochien gehört, enteignete die türkische Regierung von der Welt nahezu unbemerkt im Juni 2017 über 50 Klöster und Kirchen in der südostanatolischen Region Tur Abdin.

Als „beispiellos“ und „überfallartig“ bezeichnet Daniyel Demir, Vorsitzender des Bundesverbands der Aramäer in Deutschland, die Enteignungswelle bedeutender frühchristlicher Zeugnisse, die praktisch das Auslöschen der letzten christlichen Gemeinden Anatoliens bedeutet. Enteignet wurden unter anderem das im vierten Jahrhundert gegründete Kloster Mor Malke und die im siebten Jahrhundert erbaute Kirche Mor Efrem und Mor Theodoros in Arkah/Ucköy, das heute noch von 50 aramäischen Familien bewohnt wird. Weitere zwangsweise Übertragungen von kirchlichem Eigentum werden erwartet.

Während des Genozids an den christlichen Minderheiten im Osmanischen Reich verloren auch hunderttausende Aramäer ihr Leben. Überlebende versuchten, ihre kulturelle und religiöse Identität im gebirgigen Tur Abdin zu wahren, doch gesteht ihnen der 1923 die Grenzen der Türkei festlegende Vertrag von Lausanne keinen Minderheitenschutz zu. Die auf 2000 Mitglieder geschrumpften christlichen Gemeinden der beiden Diözesen des Tur Abdin gehören zur syrisch-orthodoxen Kirche. Die Gläubigen sprechen einen Dialekt der aramäischen Sprache – sie gilt als Muttersprache Jesu. Die Aramäer sind eines der ältesten christlichen Völker der Welt. Der Name der Region, „Tur Abdin“, bedeutet „Berg der Gottesknechte“.

Der deutsche Bundesverband der Aramäer warnt, dass türkische Behörden durch die Enteignungen frühchristliches Kulturerbe verkaufen oder in Moscheen umwandeln können. Die Sankt Peter-und-Paul-Kirche in Urfa – in der Antike Edessa genannt – beispielsweise wurde in der Vergangenheit der Stiftung der Islam-Schule der Universität Harran übergeben.

Zwischen die Fronten von türkischen Sicherheitskräften und militanten kurdischen Extremisten gerieten die christlichen Gemeinden in der nordwestlich des Tur Abdin gelegenen mesopotamischen Metropole Diyarbakir bereits 2016. In der Stadt, in der einst Muslime, Christen, Juden, alevitische Kurden und Zaza und Yesiden zusammenlebten, ist keine Kirche mehr für Gottesdienste geöffnet. Bestehende und beschädigte Kirchen in der Altstadt, darunter auch eine protestantische, wurden im vergangenen Jahr verstaatlicht.

Die frühchristliche syrisch-orthodoxe Marienkirche, in der die Christen Diyarbakirs trotz ihrer unterschiedlichen Ausrichtung meist gemeinsam Gottesdienst feierten, ist beschädigt – jedoch nicht irreparabel, berichtet Armäer-Verbands- vorsitzender Demir.

Dort musste Pfarrer Yusuf Akbulut die Kirche mit einer weißen Fahne verlassen. Die größte armenische Kirche des Nahen Ostens, die 1371 erbaute Kathedrale Surp Giragos in der 2015 als Weltkulturerbe anerkannten und nun weitgehend zerstörten Altstadt Diyarbakirs, ist verwüstet. Die im Ersten Weltkrieg schwerbeschädigte Kathedrale war mit Spenden im Exil lebender aramäischer Christen restauriert worden und wurde 2011 wieder geweiht.

Damals herrschte noch ein Geist der Versöhnung und der Hoffnung und erfüllte die Gemeinde von Surp Giragos fast genau hundert Jahre nach dem Völkermord von 1915. „Die schleichende Islamisierung des Landes schreitet voran und forciert das Ende der Christenheit in der Türkei“, sagt der Aramäer Demir heute. Er beklagt noch immer falsche politische Rücksichtnahme. „Ebenso vermissen wir tatkräftige Solidarität der Kirchen und Menschenrechtsorganisationen.“

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