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Terrorismus
22.04.2014

Wie deutsche Gotteskrieger im Internet nach Sponsoren suchen

Der Heilige Krieg der Bilder tobt im Internet. Soziale Netzwerke verbinden Syrien mit deutschen Jugendzimmern. So entstehen "Freundschaften" mit Gotteskriegern, die auch aus unserer Region kommen. Unser Foto zeigt einen Ausschnitt der Internetplattform Facebook, der Kämpfer in Syrien zeigt. Einige Details haben wir aus Datenschutzgründen entfernt.
Foto: Screenshot: AZ

Kleidung, Ausrüstung, Fahrzeuge: Deutsche Gotteskrieger werben hierzulande um „Spenden“ für den Bürgerkrieg. Ein Blick in ein geheimes System.

Der Aufruf zur Terrorhilfe kleidet sich in freundliche Worte: „Wir brauchen aufrichtige und vertrauenswürdige Geschwister, die uns finanziell unterstützen“, steht da, verbreitet über ein soziales Netzwerk. Tarn-T-Shirts, Militärfahrzeuge, Ausrüstung: So sehen Wunschlisten deutscher Gotteskrieger in Syrien aus. Woher sie sich finanzielle Hilfe erhoffen? Aus der Heimat, aus Deutschland. Und von dort fließen verbotene Gelder.

Zigtausende Euro sollen es sein. Erst vor drei Wochen nahm die Polizei Karolina R. aus Bonn fest. Ihr wird vorgeworfen, den „Islamischen Staat im Irak und in Syrien“ mit 4800 Euro unterstützt zu haben. Jene Terrorgruppe, der sich auch David G. angeschlossen hatte: jener Kemptener, der im Januar im Alter von 19 Jahren in Syrien gestorben ist (wir berichteten).

Wie aber funktioniert das Finanzsystem der deutschen Terrorkämpfer? Wie kommen sie an Geld? Unsere Recherche zeigt, wie wenig dafür notwendig ist. Es ist die Geschichte von Bargeldtransfers, Konten und Mittelsleuten in der Türkei und einer löchrigen Grenze.

Der Heiratsmarkt der Gotteskrieger boomt

Etwa 300 radikale Muslime aus Deutschland sind bereits nach Syrien gereist. Nicht alle kämpfen. Geldbeschaffer, Wareneinkäufer, Fahrer, Köche und Propagandafilmer aus deutschen Landen arbeiten mit an der Infrastruktur der Terrorgruppen. Es gebe viele Möglichkeiten in Syrien, schreibt etwa der nordrhein-westfälische Terrorkämpfer Philip B. auf seiner Facebookseite. Und auch immer mehr Frauen zieht es dorthin: Der Heiratsmarkt der Gotteskrieger boomt. „Du kannst hier heiraten und ein ganz normales Leben führen“, schreibt eine der neuen „Siedlerinnen“. Kinder haben, Wurzeln schlagen – sie seien gekommen, um zu bleiben.

Eine Entwicklung, die viele mit Sorge sehen, die aus der Gegend des türkisch-syrischen Grenzgebiets stammen. „Man sieht mehr und mehr von diesen El-Kaida-Leuten in meiner Heimatstadt“, sagt eine Kemptenerin aus Hatay. Die als multikulturell geltende türkische Provinz liegt am Meer direkt neben Syrien.

Es sei ein offenes Geheimnis, dass die Grenze dort besonders löchrig ist: „Über meine Heimatstadt werden zum Beispiel Waffen nach Syrien geschleust.“ Auch deutsche Terrorkrieger sollen von dort aus in die Kampfgebiete gelangen. „Es reicht eigentlich, wenn sie in der Türkei ankommen.“ Ab diesem Punkt sei es nicht mehr schwierig, sagt die Kemptenerin.

Salafisten aus der ganzen Welt seien mittlerweile im Grenzgebiet unterwegs. „Manche kämpfen am Tag und ziehen sich nachts in die sichere Türkei zurück“, weiß die Allgäuerin von ihrer Familie, die dem Thema selbst nachgegangen sei. Die Krankenhäuser auf türkischer Seite seien voll mit verletzten ausländischen Kämpfern – „und es gibt Verträge für die Behandlung dieser Männer“.

"Wir brauchen einiges"

Manche jungen Männer kehren aber auch nach Deutschland zurück. Um noch mehr Glaubensbrüder für den „Heiligen Krieg“ zu gewinnen. Ein Mann aus Süddeutschland beispielsweise bietet bei Reisewünschen seine Hilfe an. Er kenne sich aus, sei selbst gerade zurückgekommen. In Deutschland, das zeigt sein Internetprofil, kümmert er sich auch noch um die Verherrlichung bekannter Terroristen.

Doch Salafisten, die nach Syrien gehen, erwartet nicht das Land, in dem Milch und Honig fließen: „Wir brauchen einiges“, schreibt eine der Kämpferfrauen. Ihr Mann gehöre „Dschabhat al Nusra“ an, einer salafistisch-dschihadistischen Terrororganisation in Syrien. Sie bekennt sich zu El Kaida. Die Frage, ob das illegale „Sponsoring“ Probleme mit deutschen Behörden bereitet, wischt sie beiseite: Sie glaube es nicht. Abgewickelt werde das Ganze über ein Konto in der Türkei. Überweisungen bitte ankündigen, es werde abgerechnet.

Ein anderer Deutscher in Syrien ruft ebenfalls zur „Spende“ auf. Nicht über ein Konto, sondern über einen weltweit tätigen Dienstleister für Bargeldtransfers. In Deutschland mit dem Ausweis hingehen, Geld an einen Namen in der Türkei schicken. Fertig.

Private Kontakte nach Syrien sind das eine. Große Spendenveranstaltungen das andere. Quer durch die Republik finden sie statt. Ob es tatsächlich immer um den guten Zweck geht, ist kaum zu durchblicken. In zwei Wochen findet eine Veranstaltung in München statt.

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