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Russland
23.01.2019

Wie unter Putin die Lebensmittel in Russland schrumpfen

Mit neun statt zehn. Ein solcher Karton lässt gerade die Wut der Russen hochkochen, allein die Eierpreise stiegen um 26 Prozent,
Foto: Adobe Stock

„Putin hat uns ein Ei geklaut“: Für die Russen sind Mogelverpackungen Ausdruck einer tiefen Krise, die dem Kreml gefährlich werden könnte.

Das Bild einer braunen Eierverpackung macht seit Tagen in Russland in den sozialen Netzwerken die Runde. Neun Stück steht darauf in Gelb: „Putin hat uns ein Ei geklaut“, lauten die Kommentare im Netz halb spöttisch, halb verärgert. „Ein Superangebot: Kauf neun für den Preis von zehn.“ Angefangen hat damit Ramil Charissow, der gerne Fotos dieser Art bei Twitter postet und ein paar Worte dazu geschrieben. Das selbst ernannte Moskauer „Medien-Genie“ macht sich über stecken gebliebene Schneeräum-Fahrzeuge lustig oder über Straßennamen, die mit lateinischen Buchstaben als „Some Shit“ wiedergegeben werden. Doch dieses Mal traf der Netzaktivist einen wunden Punkt wie nie.

Der Eierkarton avancierte schnell zu einem traurigen Symbol für die sinkende Kaufkraft im Land. Einem Bild, das vieles über die Armut in Russland erzählt, die sich immer mehr ins Leben der Menschen einschleicht, mögen die Hersteller die Neuner-Packung auch nur für einen netten Marketing-Effekt halten. Quadratisch, praktisch, gut eben. Gut finden die Russen die Tricksereien bei Verpackungen aber längst nicht mehr.

Ein Liter-Flaschen sind nur noch 867 Milliliter groß

Milchpackungen sehen aus wie Ein-Liter-Flaschen, drin sind allerdings nur 867 Milliliter. Die Mayonnaise – kaum ein russischer Salat kommt ohne aus – gibt es fast nur noch in 220-Milliliter-Tuben, nicht mehr in der 250er-Größe. Den Buchweizen kaufen sie als 800-Gramm-Päckchen, genauso den Reis. Das Kilo scheint ausgedient. Und nun also auch noch die Eier. Die Mogelpackungen gibt es nicht, weil Unternehmen wie Westen mehr Reibach machen wollen – sie sind ein Krisensymptom: Nach Berechnungen der russischen Statistikbehörde sind sie das Produkt, das sich am meisten verteuert habe: 26 Prozent innerhalb eines Jahres.

Um die Teuerungen zu kaschieren, die Preise aber nicht steigen zu lassen, stehen in den Supermarktregalen einfach kleinere Packungen. Dieser Lösungsansatz für die herrschende Rubelkrise wirkt auf viele wie Hohn. Neu ist die sogenannte „Schrumpfflation“ für russische Verbraucher nicht. Die Verpackungen werden seit Jahren kleiner. Dass der Neuner-Eierkarton gerade jetzt für Aufregung sorgt, zeigt die wachsenden sozialen Sorgen der Russen.

Die Zahl der Armen steigt von 14 auf etwa 20 Millionen Menschen

Erst im vergangenen Jahr hat Russlands Regierung das Renteneintrittsalter um fünf Jahre erhöht. Seit dem Januar gilt auch die höhere Mehrwertsteuer von 20 Prozent, davor lag sie bei 18 Prozent. Das Leben hat sich quer durch das Land verteuert, am meisten in Udmurtien, der Heimatrepublik der finnougrisch-sprachigen Minderheit der Udmurten, mehr als tausend Kilometer von Moskau in Richtung Ural gelegen. Ausgerechnet in der Region, wo die Eier im Neuner-Karton hergestellt werden.

Je mehr Politiker oder Ökonomen nun darauf verweisen, die Verpackungen hätten mit Verkaufsstrategien zu tun und mit saisonaler Erhöhung der Preise, desto veräppelter fühlen sich die Menschen. Verglichen mit 2013 ist die Summe der frei verfügbaren Einkommen unter Berücksichtigung der Inflation um etwa zehn Prozent gesunken. Seitdem wuchs auch die Zahl der Armen von 14 auf etwa 20 Millionen Menschen. Die Armutsgrenze in Russland liegt aktuell bei umgerechnet 135 Euro.

Beliebtheitswerte für Präsident Wladimir Putin sinken

Die Beliebtheitswerte für Präsident Wladimir Putin lässt das sinken. Die Regierung pflegt allerdings weiter ihr Mantra von Wachstum, steigender Nachfrage, höherer Produktion. Russland soll, so Putin, zur fünftgrößten Wirtschaftsnation der Welt aufsteigen – momentan liegt das Land laut Internationalem Währungsfonds auf Platz zwölf.

Doch der Rubel fällt und fällt seit Monaten. Das System Putin reagiert auf seine Weise auf das Problem und lässt einfach die Anzeigentafeln vor den Wechselstuben abschrauben – der Werteverlust ist aus den Augen. Nicht gerade das Gelbe vom Ei.

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