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  3. Sebastian Edathy: „Wie verrückt ist denn das?“: Ziercke bestreitet Verrat in Edathy-Affäre

Sebastian Edathy
15.01.2015

„Wie verrückt ist denn das?“: Ziercke bestreitet Verrat in Edathy-Affäre

Frisch pensionierter BKA-Chef Jörg Ziercke: Einen Menschen illegal gedeckt, den er von Anfang an unsympathisch gefunden habe?
Foto: Odd Andersen, afp

Der frühere BKA-Chef Ziercke bestreitet im Untersuchungsausschuss einen Geheimnisverrat in der Edathy-Affäre. Und er erzählt, was er damals über Sebastian Edathy gedacht hat.

Jörg Ziercke erinnert sich noch gut, wie er vor dem Abgeordneten Sebastian Edathy saß. Es ging um die Morde der Zwickauer Terrorzelle, um ein mögliches Behördenversagen und um die brisante Frage, wer eigentlich was über den Nationalsozialistischen Untergrund wusste. Der aufstrebende Innenpolitiker Edathy war damals Vorsitzender des eigens eingerichteten Untersuchungsausschusses, mit der Aussage des Zeugen Ziercke aber offenbar nicht wirklich zufrieden. Wenn er irgendwann noch einmal einen Job brauche, soll er nach dessen Vernehmung abschätzig gesagt haben, gehe er auch zum BKA...

Arrogant sei Sebastian Edathy gewesen

Bis zu seiner Pensionierung im November war eben jener Ziercke Präsident des Bundeskriminalamtes und der vielleicht angesehenste Polizist des Landes. Nun sitzt er wieder vor einem Untersuchungsausschuss des Bundestages und erzählt, was er damals, im Sommer 2012, über Edathy gedacht hat. Arrogant sei der ihm gegenüber aufgetreten, desinteressiert und überheblich, erregt sich Ziercke. Warum also soll ausgerechnet er Edathy auf Umwegen über die Ermittlungen wegen des Besitzes von kinderpornografischem Material auf dem Laufenden gehalten haben? Einen Menschen, den er von Anfang an unsympathisch gefunden habe? Eine absurde Verschwörungstheorie sei das, betont Ziercke, schenkt sich einen Schluck Wasser nach und fragt dann provozierend in die Runde: „Wie verrückt ist denn das?“

Nach ihm wird der Untersuchungsausschuss an diesem Nachmittag den Zeugen Edathy noch ein zweites Mal vernehmen. Zunächst allerdings weist Ziercke in einem gut 40 Minuten langen Monolog alle Spekulationen zurück, er könne womöglich doch über die Ermittlungen geplaudert und damit ein Dienstgeheimnis verraten habe. Ja, räumt er ein, er habe sich wie mit vielen anderen Politikern auch regelmäßig mit dem SPD-Abgeordneten Michael Hartmann getroffen, von dem Edathy behauptet, er habe ihm seine Informationen gesteckt. Niemals jedoch sei bei diesen Treffen die rote Linie übertreten worden, jenseits der er seine Amtspflichten verletzt hätte. Die eidesstattliche Versicherung, in der Edathy behauptet, Ziercke persönlich sei Hartmanns Informant gewesen, habe nur Öffentlichkeit und Medien beeindrucken sollen, argwöhnt Ziercke, der ebenfalls Mitglied der SPD ist. Juristisch habe sie keinerlei Relevanz.

Sebastian Edathy bleibt bei seiner Version

Ohne dieses Papier, spekuliert er, hätte der frühere Abgeordnete die Geschichte mit Hartmann nie und nimmer an den Stern verkaufen können, als Teil einer großen Inszenierung, in der das Bundeskriminalamt und sein Präsident „den bequemen Blitzableiter“ spielen sollten. Menschen wie Edathy, sagt Ziercke, lebten in zwei Welten und litten häufig unter einer Art Realitätsverlust. Anstatt Beweise vorzulegen, konstruiere der 45-Jährige „scheinlogische Zusammenhänge“, unfähig, sich einzugestehen, dass er selbst durch sein Verhalten seinen politischen Untergang zu verantworten habe. Entscheidend allerdings ist für Ziercke etwas anderes: Nachdem Ende 2013 einige deutsche Medien bereits über die Ermittlungen gegen die kanadische Firma berichtet hatten, bei der auch Edathy Fotos und Filme von nackten Jungen geordert hatte, sei dieser ja längst gewarnt gewesen. Daher habe es gar keines Informanten im BKA mehr bedurft.

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Foto: Paul Buck (dpa)

Der Untersuchungsausschuss, der einen möglichen Geheimnisverrat aufklären soll, tritt damit weiter auf der Stelle. „Es steht Aussage gegen Aussage“, klagt die Vorsitzende Eva Högl von der SPD. Edathy bleibt bei seiner Version, Hartmann behauptet genau das Gegenteil, offenbarte bei seiner Aussage Mitte Dezember aber große Wissenslücken – und auch nach der Vernehmung des Zeugen Ziercke bleibt noch die eine oder andere Frage offen. Was hat er selbst mit SPD-Fraktionschef Thomas oppermann besprochen und was nicht? Gibt es womöglich ein Leck in der niedersächsischen Justiz, durch das Details über den Stand der Ermittlungen an Edathy flossen? Sitzen in der SPD vielleicht mehr Mitwisser als bisher angenommen, von denen einer einen Draht zu Edathy hatte? Und, nicht zuletzt: Wurde ihm sein tragbarer Computer tatsächlich während einer Bahnfahrt gestohlen – oder hat er ihn beiseitegeschafft, weil sich darauf noch belastendes Material befand? Der Zeuge Ziercke jedenfalls hat an Edathys Version so seine Zweifel: Diese Geschichte, sagt er, sei „mehr als dubios.“

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