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Gundremmingen
17.08.2016

Wird der Atomausstieg teurer als geplant?

Auch das Kernkraftwerk in Gundremmingen wird nach dem Atomausstieg zurückgebaut werden müssen. Wer kommt dafür auf?

Nach dem Atomausstieg müssen die Kernkraftwerke zurückgebaut werden - das dauert Jahrzehnte. Fachleute warnen davor, dass das bisher eingeplante Geld nicht ausreichen könnte.

In Gundremmingen und an anderen Standorten von Atomkraftwerken in Deutschland läuft die Zeit ab. Schrittweise sollen die Reaktoren in den nächsten Jahren vom Netz gehen. So sieht es der Fahrplan des Atomausstiegs vor. In Gundremmingen soll Reaktor B 2017 abgeschaltet werden, Reaktor C dann 2021. Doch die deutsche Geschichte der Atomenergie ist damit nicht zu Ende.

Der Rückbau der Meiler und die Entsorgung der strahlenden Altlasten wird das Land über Jahrzehnte beschäftigen. Darin sind sich Experten einig. Mehr Streit gibt es um die Frage, wer dies am Ende bezahlt – und ob das Geld ausreicht. Fachleute befürchten, dass die Atomkraft am Ende für den Steuerzahler noch teuer werden könnte, wie kürzlich auch die ARD-Doku „Der große Atom-Deal“ nahelegte.

Der Rückbau eines Kraftwerks zieht sich über Jahrzehnte hin. Erst müssen die hoch radioaktiven Brennstäbe entfernt werden, stark strahlende Teile wie der Reaktordruckbehälter werden dann mit Robotern zerlegt. Zu hoch wäre die Strahlung für Menschen. Ein Endlager für den hoch radioaktiven Müll gibt es in Deutschland bisher aber nicht. Andere Teile sind nicht belastet und können wie Bauschutt entsorgt werden. Bis aber eine grüne Wiese bleibt, geht nicht nur viel Zeit ins Land, der Rückbau kostet auch viel Geld.

Gesamtkosten der Entsorgung bei 48,8 Milliarden Euro

Mit den Kosten für den Atomausstieg hat sich eine Kommission unter dem Vorsitz von Ex-Umweltminister Jürgen Trittin, Ex-SPD-Ministerpräsident Matthias Platzeck und dem früheren Hamburger Bürgermeister Ole von Beust beschäftigt. Im Frühjahr legte die Atomkommission ihren Abschlussbericht vor. Demzufolge liegen die Gesamtkosten der Entsorgung für die deutschen Atomkraftwerke bei rund 48,8 Milliarden Euro. Dabei wurden die Preise aus dem Jahr 2014 zugrundegelegt. Berücksichtigt man aber Kostensteigerungen und die Inflation in den kommenden Jahrzehnten, wächst die Belastung atemberaubend an. Bis zum Jahr 2099 werden dann 169,8 Milliarden Euro benötigt.

Wer kommt dafür auf – für eine Belastung, die sich bis zum Ende des Jahrhunderts zieht? Tatsächlich haben die Betreiber der Atomkraftwerke RWE, Eon, Vattenfall und EnBW Rücklagen gebildet. Die Rückstellungen betragen dem Kommissionsbericht zufolge 38,3 Milliarden Euro, die allerdings nicht bar auf einem Konto liegen, sondern teils in Kraftwerken, Stromnetzen oder Finanzanlagen gebunden sind. Doch Experten haben Zweifel, dass das Geld ausreicht.

Reicht das Geld der Konzerne?

Am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung in Berlin haben sich die Energieökonomin Claudia Kemfert und ihr Team mit den Kosten für Rückbau und Endlagerung beschäftigt. „Wir sind zu dem Ergebnis gekommen, dass man deutlich mehr Geld einkalkulieren muss“, sagt die Professorin. Erfahrungen zeigen, dass solche Projekte am Ende immer deutlich teurer werden.

Kemfert ist überzeugt, dass das Geld der Konzerne nicht ausreicht. Diese nehmen an, dass ihre Rücklagen von 38,3 Milliarden Euro mit 4,58 Prozent jährlich verzinst werden, sodass sie am Ende auf den Betrag von 169,8 Milliarden Euro bis zum Jahr 2099 kommen. Diese Annahme sei bei einem Leitzins der Europäischen Zentralbank von null Prozent nicht mehr realistisch, betont Kemfert. „Realistischerweise muss man einen deutlich niedrigeren Zinssatz annehmen und mehr Geld einzahlen.“ Mit anderen Worten: Die Rücklagen reichen nicht. „Das Risiko für die Gesellschaft ist sehr hoch, dass sie am Ende zusätzliche Kosten tragen muss und die Konzerne sich freikaufen“, sagt Kemfert. Muss am Ende also der Steuerzahler für unkalkulierbare Risiken einstehen?

Staat und Konzerne sollen Belastung teilen

Das will eigentlich der Atomkompromiss verhindern, den die Kommission im Frühjahr vorgelegt hat. Demnach sollen sich Staat und Konzerne die Belastung teilen. Der Staat übernimmt die Aufgabe der Zwischen- und Endlagerung der radioaktiven Abfälle. Die Konzerne zahlen dafür einmalig 23,3 Milliarden Euro in einen staatlichen Fonds ein. Kostet die Entsorgung mehr, muss der Staat einspringen. Denn die Konzerne sind am Ende nur noch für den Rückbau der Meiler, die Stilllegung und die Verpackung des strahlenden Mülls zuständig.

Aus Sicht von Claudia Kemfert kann der Kompromiss dem Steuerzahler deshalb teuer zu stehen kommen. „Dies ist ein gutes Geschäft für die Konzerne und ein schlechtes für die Gesellschaft“, sagte sie unserer Zeitung. „Die Konzerne können sich für einen kleinen Betrag freikaufen.“ Kemfert hält es für „unverständlich“, weshalb die Energieriesen nicht auch für den Rückbau der Kraftwerke Geld in den Fonds einzahlen müssen, wie es im Ausland üblich ist. „Es gilt das Verursacherprinzip – aus dieser Verantwortung darf man die Konzerne nicht entlassen.“

Der CSU-Energiefachmann Georg Nüßlein verteidigt dagegen den Kompromiss. Der Bundestagsabgeordnete war ebenfalls Mitglied in der Atomkommission. „Der Bundestag sollte sich an der Empfehlung orientieren“, sagt er mit Überzeugung. Denn zum einen können die Konzerne dann nicht mehr aus ihrer Verantwortung heraus. Sie müssen nicht nur in den Fonds einzahlen, sondern auch den Rückbau der Meiler abwickeln. Die Belastung der Unternehmen wird aber gleichzeitig so begrenzt, dass diese nicht selbst ins Schlingern kommen. Zum anderen habe auch der Staat an der Geschichte der Atomkraft in Deutschland mitgeschrieben. „Wir haben auch als Staat eine Verantwortung“, sagt Nüßlein.

Umstrittenes Zwischenlager auch in Gundremmingen

Richtig ist es aus seiner Sicht, das Thema der Zwischenlagerung der strahlenden Altlasten an den Staat zu geben. „Wir werden es nicht ewig verantworten können, dass die radioaktiven Abfälle in den Zwischenlagern bleiben“, sagt Nüßlein. Solch ein umstrittenes Zwischenlager gibt es auch am Standort Gundremmingen. Dort lagern abgebrannte Brennstäbe. Nüßlein kann sich vorstellen, dass es noch vor der Bundestagswahl unter Schwarz-Rot zu einem Gesetz kommt. Auch Eon-Chef Johannes Teyssen und RWE-Chef Peter Terium setzten sich kürzlich mit Nachdruck dafür ein, bald Klarheit zu schaffen.

Größere Probleme könnte aus Nüßleins Sicht die Suche nach einem Endlager für hoch radioaktiven Müll aufwerfen. Der Standort Gorleben steht nach Jahren der Vorbereitung wieder zur Disposition, die Suche beginnt von Neuem, auch Standorte in Bayern sind denkbar. „In Bayern haben wir aber kein geeignetes Gestein mit einer Mächtigkeit und Einschlusswirksamkeit wie in Gorleben“, warnt Nüßlein, für den eines sicher ist: „Wenn wir so weitermachen, wie wir in Gorleben angefangen haben, wird es richtig teuer.“

Themen folgen

Die Diskussion ist geschlossen.

18.08.2016

Die Überschrift führt in die Irre

Die Kosten für den Abriss der Atomruinen und die Lagerung des tödlich strahlenden Atommülls sind die Folgen des Atomeinstiegs.

Marktwirtschaftswidrig die Aussage des Günzburger Abgeordneten G. Nüßlein

"Die Belastung der Unternehmen wird aber gleichzeitig so begrenzt, dass diese nicht selbst ins Schlingern kommen."

Nach dem Verursacherprinzip müssen auch die Unternehmen die von ihnen verursachten Kosten selbstverständlich selber tragen. Können sie das nicht, müssen sie nach unserer Wirtschaftsordnung in die Insolvenz und die Eigentümer (hier die Aktionäre, insbes. Großstädte in NRW) wie auch die Gläubiger (Banken und Besitzer der Industrieobligationen) verlieren ein Teil ihres Geldes. Warum sollen dies die Steuerzahler zahlen?

Raimund Kamm

www.atommuell-lager.de