Wulff sagt heute im Prozess gegen seinen Ex-Sprecher aus
Christian Wulff ist heute im Prozess gegen seinen Ex-Pressesprecher Olaf Glaeseker als Zeuge geladen. Der Ausgang des Prozesses könnte auch Auswirkungen für Wulff selbst haben.
Im Korruptionsprozess gegen seinen früheren Vertrauten Olaf Glaeseker sagt am Montag Ex-Bundespräsident Christian Wulff vor dem Landgericht Hannover als Zeuge aus. Glaeseker ist wegen Bestechlichkeit angeklagt. Der Eventmanager Manfred Schmidt steht hingegen wegen Bestechung vor Gericht.
Glaeseker soll als Staatssekretär und Pressesprecher des damaligen niedersächsischen Ministerpräsidenten Wulff von 2007 bis 2009 Sponsoren für Veranstaltungen von Schmidt geworben haben. Im Gegenzug soll Schmidt ihm Freiflüge und Urlaubsaufenthalte finanziert haben. Schmidt und Glaeseker nennen ihre enge Freundschaft als Grund dafür.
Zeugen: Wulff wusste von Glaesekers Aktivitäten
Die umstrittene Prominenten-Feier "Nord-Süd-Dialog", die Schmidt organisierte, sollte dazu dienen, das Image Niedersachens zu fördern. Frühere Zeugen hatten im Prozess ausgesagt, Wulff habe auf einen Erfolg der Veranstaltung gedrängt und Glaesekers Einsatz erwartet.
"Das musste ein Erfolg werden, das wollte der Ministerpräsident unbedingt", sagte eine ehemalige Mitarbeiterin der niedersächsischen Staatskanzlei Ende Januar vor Gericht. Wulff dagegen hatte in Polizei-Vernehmungen ausgesagt, weitgehend Unkenntnis von Glaesekers Aktivitäten gehabt zu haben. Sollte Glaeseker verurteilt werden, könnte dies auch strafrechtliche Konsequenzen für seinen damaligen Chef Christian Wulff haben.
Richter erhoffen sich Aussagen zur Freundschaft von Glaeseker und Schmidt
Von Wulff erhoffen sich die Richter nun Aussagen darüber, ob er von der Freundschaft seines Sprechers zu Schmidt und von den gegenseitigen Besuchen wusste. Auch Wulffs geschiedene Frau Christiane hatte bei Schmidt Urlaub gemacht. AZ/dpa
Die Diskussion ist geschlossen.