Zum Zahlen verdammt - Steigende Beiträge bei den privaten Krankenkassen
Die Beiträge für privatversicherte Kunden steigt immer weiter an. Hat das Zwei-Klassen-System in der Medizin noch eine Zukunft? Ein Kommentar.
Das Geschäftsmodell der privaten Krankenkassen stößt an seine Grenzen. Mit Beitragserhöhungen von zehn Prozent und mehr verärgern sie nicht nur ihre Versicherten, sie tun sich auch immer schwerer, neue Kunden zu gewinnen. Damit stellt sich bald die Systemfrage: Hat die Zwei-Klassen-Gesellschaft in der Medizin noch eine Zukunft?
Die SPD und die Grünen haben diese Frage mit ihrer Bürgerversicherung beantwortet, in die jeder einzahlen soll, ob Arbeiter, Angestellter, Freiberufler oder Beamter. Im aktuellen Fall setzen die Privaten zwar nur ein Gesetz um, nach dem sie ausbleibende Zinserträge durch höhere Beiträge kompensieren müssen – das aber ist nur eine Erklärung, keine Entschuldigung.
Ein System, das keinen Wettbewerb kennt, zugleich aber immer teurer wird, schafft sich irgendwann selbst ab. Ja, der medizinische Fortschritt treibt die Ausgaben aller Kassen in die Höhe. Anders als bei den Gesetzlichen kann ein privat Versicherter seine Kasse aber nicht einfach wechseln, wenn eine andere Assekuranz ihm einen günstigeren Tarif anbietet. Er ist zum Bleiben und zum Zahlen verdammt.
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