Anonyme Schreiben sorgen für Unmut
In Graben häufen sich Briefe ohne Absender. Wie die Gemeinde damit umgeht
Auf dem Lechfeld scheint es einen neuen Trend zu geben. In letzter Zeit häufen sich anonyme Schreiben, die entweder im Briefkasten des Rathauses landen, oder gleich flächendeckend verteilt werden. „Schon vor der Wahl häuften sich die absenderlosen Schreiben an die Gemeinde. Meistens ging es dabei um Beschwerden über Nachbarn“, berichtet Grabens Bürgermeister Andreas Scharf in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Nach der Bundestagswahl machte ein aus den sozialen Medien stammendes Schreiben mit dem Titel „Wir sind 87 Prozent“ die Runde. Unterzeichnet war es mit: „Eure Gräbinger und Lagerlechfelder Jugend.“ Dieses Wurfblatt wurde auch prompt von einer Gruppierung namens „Die örtlichen Demokraten für Recht und Gesetz“ beantwortet. „Das darf sich nicht einbürgern“, fordert Scharf. Er erklärte auch, wie im Rathaus mit solchen Schreiben üblicherweise umgegangen wird. „Wir häckseln das und dann kommt es ins Altpapier“, sagte der Bürgermeister. Scharf setzt auf den offenen Dialog. „Jeder Bürger kann mit uns reden“, erklärte er. „Entweder man kommt ins Rathaus und spricht mit uns, oder man hält die Klappe“, ergänzte Scharf. Die Verwaltung könne keine Probleme erörtern, wenn sie nichts weiß, führte der Bürgermeister weiter aus. Zur Lösung von Problemen seien alle Standpunkte wichtig, in der Anonymität gehe das nicht. Auch im Rat herrschte die gleiche Ansicht: „Anonyme Schreiben bringen nichts“, lautete der Tenor. Scharf ergänzte hierzu: „So etwas kann kein Stilmittel sein.“ Er betonte auch nochmals, dass „jedes Anliegen gehört wird, wenn es sachlich vorgetragen wird.“
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