Blasmusik unter dem Sternenzelt in Mindelzell
„Blech & Co“ stimmen sich schon auf ihr Jubiläum ein
Sie sind seit Jahren Kult und längst kein Geheimtipp mehr: die Open-Air-Konzerte der Blaskapelle „Blech & Co.“ mitten im Sommer. Die wachsende Fangemeinde der schwäbischen Ausnahmemusikanten erlebte im Ambiente des Mindelzeller Amphitheaters heuer wieder zwei ausverkaufte Konzertabende. Unter dem Motto „Blasmusik unterm Sternenzelt“ präsentierten die Europameister der böhmisch-mährischen Blasmusik von 2013 gut zweieinhalb Stunden lang ein Kaleidoskop knackiger Polkas, verschmuster Walzer und strammer Märsche, garniert mit solistischen Highlights und professionellen Gesangsnummern.
Kapellmeister Toni Müller ist ein Glücksfall für die schwäbische Blaskapelle, die heuer auf ihr 25-jähriges Bestehen zurückblicken kann. Sein Dirigat, vom Publikum auf den oberen Rängen oft kaum zu sehen, beschränkt sich auf ein Minimum kleiner und präziser Fingerzeige, mal mit der Handkante, mal mit dem abgespreizten kleinen Finger. Die 23 Musiker reagieren auf jede Bewegung, auf jeden Blick und jede minimale Geste. Auch bei der Auswahl der Konzerttitel und der stimmigen Abfolge des Programms bewies Müller wieder ein glückliches Händchen. Viele neue Kompositionen, auch aus seiner eigenen Feder (die „Musikfescht-Polka“ und der Rausschmeißer „Dankeschön und auf ein Wiederseh’n“), waren zu hören. Dazu einige Ohrwurm-Klassiker aus dem Repertoire von „Polkakönig“ Ernst Mosch. Die I-Tüpfelchen des Konzertabends waren die brillanten Soli, die der Dirigent wie zufällig ins Programm eingestreut hatte: Schlagzeuger Walter Mussack ließ als virtuoser „Solotrommler“ aufhorchen, Jürgen Rutz entlockte seiner samtweichen Posaune einen „Song for you“, während Melanie Schiefele und ihre Klarinette zu einem Hochgeschwindigkeits-„Hummelflug“ ansetzten. Stehende Ovationen gab es für den jungen Ausnahmetrompeter Sebastian Schwarz für seinen Luis-Armstrong-Klassiker „What a wonderful World“. Nicht weniger staunte das Publikum über den jungen Posaunisten Michael Schiegg und seine von ihm komponierte Polka „Frühlingsrosen“. Bei all diesen instrumentalen Leckerbissen wollten Sängerin Michaela Strobel und ihr Partner Wolfgang Allstätter natürlich nicht nachstehen – ob im Duett oder zum Finale („Hallelujah“) noch von Kathrin Müller unterstützt. Nicht mehr wegzudenken ist die humorvolle Moderation von Georg Ried, dem Blasmusikexperten des Bayerischen Rundfunks, der mit seinen Gedichten und Anekdoten ein weiteres Mal die Lacher auf seiner Seite hatte. Als kleinen Appetitanreger für das nächste große Blech-&-Co.-Event gab’s als Zugabe die Polka „Eine mährische Perle“. Dieser Titel ist auch auf der Jubiläums-CD „Jubiläumsfreude“ vertreten, die zum 25. Geburtstag der Kapelle im Herbst erscheint. (wkl)
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