Bilanz: Der Netzwerker

VonAxel Hechelmann

Simon Schropp ist seit mehr als 100 Tagen Bürgermeister von Untermeitingen. Sein Stil unterscheidet sich stark von dem seines Vorgängers. Das zeigt sich auch in seinem neuen Büro.

Untermeitingen Noch bevor Simon Schropp in ein Nebenzimmer umzog, hatte sich für ihn alles verändert. Plötzlich kannten ihn die Leute, wenn er im Supermarkt einkaufen ging. Er hielt Reden bei Vereinsfesten, gratulierte zu goldenen Hochzeiten und empfand tagelang ein „wahnsinniges Glücksgefühl“. Schropp, der zuvor 14 Jahre lang in der Verwaltung des Rathauses arbeitete, war jetzt Bürgermeister der Gemeinde Untermeitingen. Und er zog in ein Nebenzimmer um – das Chefzimmer.

Mehr als 100 Tage später steht Schropp vor einem bunten Ortsplan in seinem hellen Büro. Er tippt mit dem Finger auf eingezeichnete Baugebiete, fährt rot markierte Straßen nach. Der Plan zeigt die Gemeinden Graben, Klosterlechfeld, Obermeitingen und Untermeitingen – und wie die Orte weiter zusammenwachsen können. Zum Beispiel mit neuen Straßen oder Baugebieten. Dazu arbeitet Schropp mit den Bürgermeistern der anderen Gemeinden zusammen. Er will „lechfeldweit“ denken und Netzwerker sein – das unterscheide ihn von seinem Vorgänger Georg Klaußner, der in seiner Amtszeit vor allem auf die Entwicklung der eigenen Gemeinde schaute, sagt er. „Unter ihm ging es oft politischer zu“, sagt Schropp. „Emotionaler.“ Der 30-Jährige hingegen ist ein Mann aus der Verwaltung – sachlich und zurückhaltend, aber trotzdem umgänglich.

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