Flucht aus Afghanistan: Das neue Leben des Ali Morad Azimi
Ein Afghane flüchtet unter Qualen nach Großaitingen. Als er ankommt, hat er Schulden und kennt nur ein deutsches Wort. Jetzt verkauft er Mode - seine neuen Kollegen sind begeistert
Als Ali Morad Azimi 15 war, kauerte er zwei Tage und zwei Nächte lang unter einem Sitz in einem Reisebus, der in Richtung Deutschland fuhr. Der junge Afghane lag zwischen den Beinen von Urlaubern, die in Griechenland die Sonne genossen hatten oder ins Meer gesprungen waren. Während sich die vier Dutzend Touristen nun auf bequemen Sitzen zurück in die Heimat chauffieren ließen, war Azimi auf der Flucht. Ohne Ausweis, ohne Reisepass. Der junge Afghane und andere Flüchtlinge hatten einem Schleuser viel Geld für die Fahrt bezahlt. Der Busfahrer gab ihnen ab und zu Kekse zu essen und Wasser zu trinken, die Fahrgäste schienen die blinden Passagiere zu dulden. Diese hatten nur ein Ziel: Sie wollten nach Deutschland. Azimi fuhr in dem Reisebus einer Zukunft entgegen, die er in seiner Heimat Afghanistan wahrscheinlich niemals gehabt hätte.
Ali Morad Azimi: Vom Flüchtling zum Azubi
Das war 2011. An einem Vormittag in dieser Woche sitzt Ali Morad Azimi in einem kahlen Raum des Mode- und Sporthauses Schöffel in Schwabmünchen. Azimi wohnt seit drei Jahren in Großaitingen, seit September macht er eine Ausbildung zum Verkäufer. Der schmale 18-Jährige hat den Blick leicht gesenkt und trägt die Arme dicht an sich, während er von früher und heute erzählt. Doch seine Körperhaltung trügt: „Ich bin überhaupt nicht ängstlich“, sagt Azimi – weder sei er es in seiner Rolle als Verkäufer in einem fremden Land, noch sei er es früher in seiner Heimat gewesen.
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