Tanken: Günstiger Sprit hebt die Laune

VonCarmen Janzen

Benzin auf Vorrat bunkern? Experten erklären, was erlaubt ist. Heizölhändler haben alle Hände voll zu tun

Öl ist so billig wie seit Langem nicht mehr. Die Spritpreise sind deshalb ebenfalls im Keller. Da macht sogar das Tanken wieder Spaß. Das merken auch die Mitarbeiter der Tankstellen. „Die Kunden freuen sich über die günstigen Preise und sind an der Kasse besser gelaunt“, sagt Christine Meiringer, Betreiberin der Aral-Tankstelle in der Kaufbeurer Straße in Schwabmünchen. Und noch eine Beobachtung macht sie in jüngster Zeit: „Die Leute tanken wieder voll.“ Wenn der Sprit teuer ist, werde oft nur für 20 oder 30 Euro getankt. Übermäßig mehr Zulauf verzeichnet Meiringer aber nicht: „Die Pendler müssen eben tanken, egal wie viel das Benzin kostet.“ Für Autofahrer hat sie aber noch einen Tipp parat: nachmittags tanken. Dann sei der Sprit im Tagesverlauf am günstigsten. Doch viele Autofahrer fürchten, dass der Sprit schon bald wieder teurer werden könnte. Sie möchten sich einen Vorrat anlegen. Aber darf man das? Wir haben bei Kreisbrandrat Alfred Zinsmeister nachgefragt. Der verpasst solchen Plänen zwar keine generelle Abfuhr, aber einen Dämpfer: „Der Gesetzgeber erlaubt, maximal 20 Liter Benzin und 200 Liter Diesel in der heimischen Garage zu lagern, und zwar in dicht verschlossenen, bruchsicheren Behältern.“ Das gilt aber nur für Kleingaragen bis 100 Quadratmeter. In Tiefgaragen von Mehrfamilienhäusern darf dagegen nur eine „unerhebliche Menge“ stehen. Der ADAC spricht von fünf Litern Treibstoff, die in einer Tiefgarage gelagert werden dürfen.

Der Bundesverband des Deutschen Tankstellen- und Garagengewerbes warnt vor Hamsterkäufen. Wer sich zu viel Benzin in die Garage oder den Keller stelle, mache sich nicht nur strafbar, sondern setze sich einer großen Gefahr aus. Benzin explodiert bereits, wenn es mit einem 25 Grad warmen Funken, der etwa beim Platzen einer Glühbirne entstehen kann, in Kontakt kommt. Außerdem sei das Fundament von Garagen zudem nicht flüssigkeitsdicht, so könne beim Umfüllen des Benzins in den Autotank Kraftstoff im Erdreich versickern und das Grundwassers mit gesundheitsschädlichen Stoffen verschmutzen.

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