Kessler-Insolvenz: Firmengründer erhebt Vorwürfe gegen Investor
Das Bobinger Unternehmen steckt in der Krise, 150 Arbeitsplätze sind gefährdet. Der langjährige Inhaber Caspar Kessler übt scharfe Kritik an der neuen Firmenleitung.
Es war eine schlechte Nachricht für die Stadt Bobingen: Das Traditions-Unternehmen „Kessler Druck + Medien“ meldete am 9. Mai Insolvenz an. Nach fast sechs Jahrzehnten ist der Druckerei-Betrieb zahlungsunfähig und blickt in eine ungewisse Zukunft. 150 Angestellte des mittelständischen Unternehmens bangen um ihren Job und nicht nur ihnen stellt sich die Frage nach dem Grund der Krise. Der ehemalige Firmenchef Caspar Kessler erhebt jetzt Vorwürfe gegen die neue Geschäftsführung.
Kessler in Bobingen ist insolvent: Welche Schuld trifft den Investor Astov?
Inzwischen scheint klar, dass sich die finanzielle Schieflage vor allem in den 2010er-Jahren zuspitzte. 1960 hatte Caspar Kessler die Firma gegründet, die auf den Druck von Büchern, Broschüren und Zeitschriften spezialisiert ist. Nach mehr als 50 Jahren, in denen Caspar Kesslergemeinsam mit seiner Ehefrau Ingrid die Firma leitete, übernahm die Dresdner Gruppe Astov 2017 das Unternehmen. Das Ehepaar Kessler erklärt im Gespräch mit unserer Redaktion, welche Hoffnungen es mit der Übernahme verband: Nach schwierigen, wechselhaften Jahren sollte dieser Schritt eine Sanierung des Betriebs ermöglichen, einen Aufschwung, vielleicht sogar eine Steigerung des Umsatzes. „So eine Fusion ist ja durchaus sinnvoll im grafischen Gewerbe“, sagt der 80-jährige Caspar Kessler. Die Firma Kessler ist ein mittelständisches Unternehmen, das früher 230 Angestellte beschäftigte – heute sind es noch rund 150. Die Firma Astov ist dagegen eine umsatzstarke, große Gruppe, die mit Kessler Druck nicht zum ersten Mal ein Print-Unternehmen in der Krise übernommen hat: Die Druckerei Triltsch in Ochsenfurt gehört zu Astov und auch die Neue Süddeutsche Verlagsdruckerei in Ulm. Doch die Übernahme erscheint dem Ehepaar Kessler heute als eine Fehlentscheidung. Die Liste der Vorwürfe, die Caspar und Ingrid Kessler gegen die neue Firmenleitung erheben, umfasst drei Din-A4-Seiten und 16 Punkte. Der Kern all dieser Kritik: Astov habe sich nie ernsthaft um die Sanierung der Firma bemüht und sei nur am eigenen Profit interessiert.
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