Osram-Arbeiter gehen auf die Straße
Betriebsrat fordert Standortsicherheit für Schwabmünchen
Für eine Viertelstunde steht der Verkehr an der Augsburger Straße still: Über 100 Arbeiter des Osram-Werks Schwabmünchen beteiligen sich an der bundesweiten Protestaktion der Betriebsräte und der IG Metall. Nach der Schließung des Werks Traunreut, dessen Belegschaft nun in Garching arbeitet, setzen die Gewerkschaftler ein Zeichen für den Erhalt der Standorte und eine gleichberechtigte Zusammenarbeit zwischen Unternehmensführung und Betriebsrat.
Werner Leyer, Betriebsratsvorsitzender in Schwabmünchen, schildert bei der Kundgebung die Umstände: „Wir wurden am Morgen über die Verlagerung des Werks in Traunreut in Kenntnis gesetzt, am Nachmittag wurde es bereits den Betroffenen mitgeteilt.“ Das Veto des Gesamtbetriebsrats und die erst kürzlich erneuerten Veträge, die die Belegschaft vor Standortschließungen schützen sollte, seien schlichtweg übergangen worden, erklärt Leyer. Das Werk in Garching sei zudem zu klein, um alle Arbeiter aus Traunreut unterzubringen, deshalb wurden zahlreiche nach Hause geschickt, um von dort aus ihren Dienst zu verrichten.
In Schwabmünchen sei bisher noch nichts bekannt, was eine Schließung vermuten lässt, doch „die Ängste sind permanent da“, sagt der Betriebsratschef. Er fordert von der Geschäftsleitung, zu ihren Versprechen zu stehen und frühere Informationen. Diese war gestern nicht für eine Stellungnahme erreichbar. Unterstützt wurde die Aktion von Cemal Cetin von der IG Metall Augsburg. (sün)